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Am Engelbecken in Berlin Kreuzberg geht die Sonne sogar an trüben Tagen auf. Wer das (noch recht neue) Blumental betritt, dem wird es ganz warm um's Herz. Kälte und Grau dürfen draußen bleiben, denn durch einen gelben und dank des Materials leuchtenden Vorhangs geht es direkt in den hellen und farbenfrohen Gastraum. Hier geht es warmherzig und freundlich zu. Das kommt sicher daher, dass die Inhaber Simon Staudigl und Max Kocher, Betriebsleiter Dominik Schäffer und die Kreativen Tobi Frank und Alessa Flemming, Freunde seit (ober)bayerischen Kindertagen sind. Der Wunsch der Gastronomen, Köchinnen, Konditorinnen und DesignerInnen, zusammen etwas Gutes und Schönes auf die Beine zu stellen, gelingt ihnen mit der Eröffnung ihres gemeinsamen Projekts in einem alten Berliner Backsteingebäude, dem Blumental&hellip
»Und dann brauchen wir noch schöne Teppiche«, sagen viele meiner Kunden während einer Stand-Up-Beratung. Auch bei der Erstellung eines Interior Konzepts stehen die gemütlichen Accessoires für den Fußboden meist ganz oben auf der Wunschliste. Teppiche machen das Zuhause behaglich und wohnlich. Aus Schafwolle gefertigt, spenden sie zudem Wärme, sind gut für das Raumklima und sorgen für ein gutes Wohn- und Wohlgefühl. Apropos Gefühl – Ist es nicht viel schöner und befriedigender zu wissen, woher so ein Teppich kommt, wer ihn angefertigt hat und wieviel Herzblut darin steckt?
Wer mich in Zukunft um Rat bittet, wo es schöne Teppiche gibt, wird sicher häufiger den Namen der Simssee Handweberei Licht hören. Im Hofladen hiesiges zum ersten Mal gesehen und dort von der Teppichmanufaktur gehört, waren wir nun endlich zu Besuch in Stephanskirchen, wo Familie Licht, bereits in der dritten Generation, Teppichunikate an zum Teil sehr alten Webstühlen herstellt. Erwin Licht, der Vater des heutigen Inhabers Alfred Licht, gründete die Manufaktur vor über 40 Jahren. Noch immer schaut er täglich in der Werkstatt vorbei. Wenn an den Webstühlen etwas repariert werden muss – Erwin Licht kümmert sich darum. Seine jahrzehntelange Erfahrung als Webermeister wird von der Familie und den Kunden sehr geschätzt. Seine Leidenschaft, Kreativität und Liebe zum Weber-Handwerk konnte er seinen Kindern und Enkeln weitergeben. Im Familienbetrieb unweit des Simssees, wird auf Qualität, Nachhaltigkeit und zufriedene Kunden großen Wert gelegt. Alfred Licht berät seine Kunden ausführlich im Werkstattladen oder auch telefonisch, zu den Themen Maß, Farbe, Qualität oder Struktur des zukünftigen Teppichs. Er nimmt sich dafür Zeit und hat Freude daran, zusammen mit den Kunden ein Unikat zu kreieren, das genau deren Bedürfnissen entspricht. Von der Auswahl der Wolle oder der Stoffstreifen, wenn es ein Fleckerlteppich werden soll, bis zur letzten Qualitätskontrolle begleitet der Webermeister die Fertigung eines jeden Licht-Produkts. Wer sich bezüglich des Materials nicht sicher ist, kann sich Musterstücke zuschicken lassen und zwei Wochen zur Probe legen. Ein toller Service.
Wer vielleicht gerade überlegt, sich einen neuen Teppich zuzulegen, dem möchte ich die Handweberei gerne ans Herz legen. Auf der Webseite und im Online-Shop des Unternehmens gibt es viel Inspiration und weitere Informationen zu den Teppichen der Familie Licht. Wer in der Nähe von Stephanskirchen wohnt, ist im Werkstattladen jederzeit sehr herzlich willkommen.
Simssee Handweberei Licht, Hofgartenstr. 9, 83071 Stephanskirchen Waldering, Tel: +49 8036 2189Werkstattladen, geöffnet Di – Fr von 9 bis 12 Uhr und 14 bis 17 Uhr, Sa von 9 bis12 Uhr, Montag geschlossen, Instagram&hellip
Die Rossana Orlandi Gallery in der Mailänder Via Bandello ist für Kunst- und Designliebhaber eine der wichtigsten Adressen der Stadt. Seit 20 Jahren wird an diesem verwunschenen Ort gesammelt, aus- und vorgestellt, Feste und Events gefeiert und Ideen entwickelt – ein kreatives Zentrum rund um einen von Blättern überdachten Innenhof voller schöner Dinge.
Während der Mailänder Design Week geht es bei Rossana Orlandi besonders turbulent zu. In allen Räumen des Anwesens stellen Kreative ihre neuesten Entwürfe aus, die Außenbereiche werden zur Outdoor-Galerie. Von den vielen Eindrücken (und der Hitze) erschöpfte Gäste erfrischen sich mit Drinks von der Bar zwischen Drahtskulpturen von Benedetta Mori Ubaldini und unter brandneuen farbenfrohen Bolgatangaleuchten und anderen PET-Lamps.
Durch die diesjährige Ausstellung RoCollectible zu schlendern, sich inspirieren zu lassen und zu fotografieren – ein Genuss. SÈ Chic, Draga & Aurel, Bethan Gray, Thomas Eyck, Architectmade, Vaarnii oder Piet Hein Eek sind nur einige Namen, deren Designs ausgestellt werden. Auf der Webseite der Rossana Orlandi Gallery gibt es unter »Limited« und »Collections« eine vollständige Auflistung der von der Galeristin vertretenen Kunst- und Designschaffenden. &hellip
An einem dieser grauen Berliner Wintertage, an denen man sich nach Sonne, blauem Himmel und viel Licht (für schärfere Fotos) wünscht, vereinbare ich mit einer Kundin einen Termin bei den Berliner Landjungs. Wir wollen Möbel und Accessoires für ihre neue Kreuzberger Altbauwohnung aussuchen. Ein Projekt, das mir unwahrscheinlich viel Freude bereitet – stuckverzierte Decken, große helle Räume, eine Küche, die ich in das Berliner Zimmer planen darf und viele Quadratmeter, die es einzurichten und farblich zu gestalten gilt. Wir einigen uns auf einen Mix aus Alt und Neu. Es wird eine Küche von next125 in geradlinig zeitlosem Design in die Wohnung einziehen. Um den modernen Stil ein wenig zu brechen, schlage ich vor, gemeinsam nach einem alten Buffet und Vintage-Möbeln für das Berliner Zimmer zu suchen.
Was läge näher, als einen Termin im Wohnatelier der Berliner Landjungs in Köpenick zu machen. Wir treffen uns vor Weihnachten im Fabrikloft von Arne und Alex Erichsen. Ein Paradies zum Aufspüren besonderer (Möbel)Stücke. Hier gibt es nicht nur wunderschön aufgearbeitete Schränke, Truhen, Tische und Stühle in matten Kreidefarbtönen lackiert, sondern auch Wohnaccessoires aus Emaille, Glas, Leinen und Holz, alte Leuchten, Garderobenleisten oder auch mal eine geschichtsträchtige Toilettentür mit ausgesägtem Herz. Die beiden Landjungs, die vor einigen Jahren dem Leben in der Stadt und ihren ursprünglichen Professionen Adieu sagten, widmen sich heute von ganzem Herzen den schönen Dingen, die sie selber mit ihren Händen erschaffen oder besser – die sie in Unikate verwandeln können. Arne und Alex kaufen alte Möbel in Dänemark oder anderswo ein, stöbern auf Märkten und in Hofläden und finden immer wieder Dinge, die sie und ihre Kunden glücklich machen.
Mit den Kreidefarben von »Painting the Past« in über 100 Farbtönen arbeiten die beiden kreativen Köpfe Vintage-Stücke auf und hauchen ihnen ein neues, fast modernes, Leben ein. In Nicht-Corona-Zeiten öffnen die Berliner Landjungs jeweils am zweiten Samstag eines Monats das Wohnatelier und empfangen ihre Gäste mit Kaffee und Gebäck. An diesen Tagen herrscht Hochbetrieb im Fabrikloft, das jedes Mal in wenigen Sunden fast leer gekauft wird.Zur Zeit werden die Möbel und Accessoires auf Instagram vorgestellt. Click & Collect funktioniert sehr gut. Wenn man allerdings nicht schnell genug zugreift, ist der schöne Schrank oder die kleine Truhenbank schon wieder verkauft.
Vor Weihnachten können wir uns noch in Ruhe vor Ort umschauen. Mit Maske und unter Einhaltung der Hygienemaßnahmen. Wir finden an diesem Tag einen Kleiderschrank, zwei seltene alte Glasvasen, eine coole Bank für den Küchentisch, der in Wunschfarbe und auf Maß gefertigt wird und diverse Dekoartikel für die Wand. Apropos – In der Kreuzberger Wohnung werden gerade die Wände gestrichen. Das erste Mal in Farbtönen von Painting the Past. Ich bin schon sehr gespannt auf das Ergebnis. Vielleicht darf ich, wenn alles fertig ist, fotografieren. Das ist bei meinen Projekten ja leider selten der Fall. Bis dahin schaut gerne einmal auf der Webseite der Berliner Landjungs vorbei. Dort erfahrt Ihr alles über Kreidefarben, nachhaltiges Verschönern und authentischen Vintage Look. Schön.
Berliner Landjungs Wohnatelier, Seelenbinderstraße 141, 12555 Berlin Köpenick, Tel: 0178 3060 468
Während des Lockdowns gibt es die Möglichkeit per Click & Collect (Online Shop) einzukaufen Wunschtermin per WhatsApp oder Email senden und Ware vor Ort abholen
Sehr inspirierend: Die Landjungs auf Instagram&hellip
Hedwig Bouley ist Energie pur. Ein Wunder, dass sie sich für mindestens zwei Minuten in die selbst entworfene und mal schnell aufgespannte Rug-Hängematte im Wohnzimmer legen und für (m)ein Foto entspannt und ruhig daliegen kann. Ihre Kinder erzählen, Hedi laufe jeden Morgen eine Stunde auf den Berg gleich hinter dem Haus hinauf (und wieder hinunter) und arbeite dann bis tief in die Nacht. Glaube ich sofort.
Hedi ist Modedesignerin und Gründerin der Designwerkstatt LPJ-Studios in Aschau in der Nähe des Chiemsees. LPJ steht für Lisa, Paul und Joseph, Hedis bereits erwachsene Kinder und ganz wichtig – für Upcycling Design und Nachhaltigkeit.Im oberbayerischen Familenhaus wird kreativ gearbeitet und gedacht, wiederverwertet und im Obergeschoss mit Blick auf die Kampenwand gewohnt. Ideenlabor in Traumlage.
Wenn Hedi beim Kaffee von ihrem Unternehmen spricht, strahlen ihre Augen. Sie lacht viel und erzählt von den unzähligen Projekten und Plänen, die sie im Kopf hat – und von den »Monschtern«. Entschuldige bitte, liebe Hedi, aber ich muss das erwähnen. Dein schwäbischer Dialekt ist so bezaubernd. Ich habe ihn hier beim Schreiben im Ohr und freue mich immer noch darüber, wie Du mir begeistert von Euren Mons(ch)terkissen berichtest. LPJ hat neben (Fleckerl)Teppichen, Plaids, Wolldecken und anderen Unikat-Textilen, drei große, bunte, gemütliche Kissen zum Anlehnen, Sitzen oder Spielen entwickelt. Sie werden (auch) aus Stoffresten in Deutschland gefertigt. Man kann sie zu einer weichen Liegefläche zusammenstecken oder einzeln benutzen. Ihre Namensgeber sind Paul, Joseph und Lisa. Für Hundeliebhaber gibt es ein Hundekissen aus Outdoorstoff(resten), strapazierfähig und beständig gegen UV-Strahlen und gefüllt mit hochwertigen synthetischen ÖKO TEX zertifizierten Füllflocken.
Zurück zum Kaffeetrinken im großen Wohnbereich unter dem Dach. Über uns schweben drei Occhioleuchten, die Bücher stehen klassisch in FNP-Regalen (Design Axel Kufus) von Moormann. Der befreundete Möbelproduzent und Designer Nils Holger Moormann wohnt ganz in der Nähe, sein Showroom ist nur wenige Gehminuten entfernt. Um uns herum liegen von Hedwig entworfene Textilien. Auf dem Boden »P« Rugs mit eingefilzten Wollpullovern, Fleckerlteppiche, handgemacht aus Stoffresten der Textilindustrie, die sonst im Müll gelandet wären. Decken und Plaids aus Kaschmir(resten) und duftende Kissen, gefüllt mit Zirbenholz sorgen für kuschelige Stimmung. Wenn man aus dem Fenster blickt, (fast) nur Grün, Natur und Bergmassiv.
Hedi führt durch die Wohnung, zeigt auf Details wie die Vintagemöbel auf dem Balkon oder den Raumteiler im Bad, der die Dusche begrenzt. Zuschnitteste eines bayerischen Gartenmöbelherstellers. Zu schade zum Wegwerfen, findet die Designerin. Sie erzählt, dass LPJ-Rugs, Kissen und Decken immer häufiger von Hotels angefragt und bestellt werden. Unikate für ein besondere Interieurs in Designunterkünften mit Anspruch an Nachhaltigkeit und CO2 Neutralität.
Überall gibt es Außergewöhnliches zu entdecken – bis hinunter in den Garten. Ein Traum am Hang mit weißen Hortensien, Kugelbäumen, Gräsern, schön angelegten Wegen, Terrassen und vielen Steinskulpturen. Hier findet Hedi Ruhe und Entspannung. Sagt sie. Und lacht.
Vielen Dank für den Kaffee, liebe Hedi! Ich komme gerne wieder!
LPJ Studios, Am Sonnenbichl 2, 83229 Schau im Chiemgau, Tel: +49 (0) 80 52 95 78 43 und auf Instagram&hellip
Stilbruch im Sixties Home. Nun steht der alte mit Blumen und Ranken bemalte Schrank im oberbayerischen Architektenhaus den 1960er Jahren. Passt das?
Freunde haben ihr Haus in Bayern verkauft. Während sie das ehemalige Feriendomizil räumten, durften wir vorbei kommen und schauen, ob wir noch etwas gebrauchen könnten. Neben coolen Spaghetti-Loungestühlen von Herlag verliebten wir uns in zwei alte kunstvoll verzierte Bauernschränke. Außen wunderschön, innen nicht mehr ganz so »frisch«. Jahrzehnte lang wurden die unterschiedlichsten Dinge in den Schränken aufbewahrt. Wer schon einmal alte Möbel gekauft hat, weiß, dass es schwer ist, den Muff der Vergangenheit heraus zu bekommen. Selbst lüften an der Sonne hilft da nicht viel. Würden diese Schränke zum Sixties Style unseres Familendomizils im Chiemgau passen?
Inzwischen durfte der erste Schrank in einem Schlafzimmer des Sixties Homes einziehen. Mit feinem neuen Innenleben. Dafür musste ich nur die Regalböden, Kleiderstange und die Schublade ausbauen, alles ein mal gründlich mit der Hand anschleifen und anschließend reinigen und vom Staub befreien. Für den Anstrich wählte ich den Farbton »Skimming Stone« des englischen Farbenherstellers Farrow & Ball als Lack. 750 ml reichten für eine gleichmäßige Deckung. Drei Anstriche mit Rolle und Pinsel (für die Ecken) waren notwendig.
Öffnet man heute die Türen und die Schublade des alten Möbelstücks, erstrahlt das Innenleben im neuen Glanz. Zwischen modernen Möbeln, Designklassikern und vielen Sechziger Jahre-Raritäten, die noch aus den Zeiten der Großeltern stammen, steht der alte Bauernschrank für Oberbayern. Tradition und Moderne – immer schon eine gute Mischung. Wir räumen dann mal die Kleider ein&hellip
Es gibt sie überall, die schönen Dinge. Sie sind uns nur zu Corona-Zeiten nicht wichtig. Oder gerade doch?
Support von Herzen | Unsere Gedanken fahren Karussell, unsere Köpfe sind voller Sorgen. Wir denken ständig an unsere Familien, Freunde und alle Menschen da draußen. Unser Dank gilt denen, die dafür sorgen, dass nicht alles vollends zusammenbricht – Den Ärzten und Forschern, den Supermarktangestellten, Paketboten und Fahrern der Öffis – um nur einige der guten Seelen zu nennen, die täglich hinaus gehen, um ihren Berufen nachzugehen – Ihr seid so unglaublich toll und zuverlässig! Der Rest bleibt zu Hause um die Kurve niedrig zu halten, arbeitet vom Küchentisch, Sofa oder vom Schreibtisch aus. Manch einer ist ganz alleine, andere haben die Kinder zu Hause. Die ganze Welt sitzt in einem Boot. Und in der Wohnung. So etwas gab es noch nie. Sorge und Hoffnung wechseln sich ab. Tutto andrà bene, hashtaggen die Italiener. Es sei die größte Krise seit dem 2. Weltkrieg mit noch unvorhersehbarer Zukunft, sagen die anderen. Fest steht, dass die Wirtschaft weltweit gerade am Zusammenbrechen ist, dass es viele Millionen Arbeitslose geben wird und dass die, die sich in mühsamer Arbeit etwas aufgebaut haben, plötzlich einen »sudden death« erleben. Weil die Kosten weiterlaufen und nichts reinkommt.
Seit 2012 schreibe ich über die schönen Dinge und vor allem über die Menschen dahinter. Über Designer und Künstler, über Ladenbesitzer, Gastronomen, Hoteliers. Frauen und Männer, deren Zukunft durch Corona in den Sternen steht. Support und Hilfe sind gerade jetzt so wichtig wie nie. Deshalb mache ich weiter, supporte, helfe und stelle vor. Mache Werbung von Herzen. Als Interior Designerin und Beraterin habe ich die Chance, meinen Kunden vor allem die »Kleinen«, die small businesses und deren Produkte zu empfehlen. Artikel und Features auf AnneLiWest|Berlin sollen bei der Ideenfindung unterstützen und inspirieren. So schließt sich der Kreis und ein großes Netzwerk entsteht. Schöne Dinge sind gut für die Seele. Noch gibt es sie überall. Mögen sie die Krise überstehen.
Jetzt aber zu KAFFEEFORM und der genialen Idee, aus Kaffeesatz und anderen nachwachsenden Rohstoffen, Tassen und Becher herzustellen. Hashtag supportsmallbusiness.KAFFEEFORM-Gründer Julian Lechner studiert in Bozen, Südtirol, Produktdesign. Er trinkt dort, na klar, unzählige Espressi, und stellt sich die Frage, ob man aus dem täglich anfallenden Kaffeesatz nicht etwas Neues herstellen könne. Man kann.
2009 entsteht der erste Prototyp einer Espressotasse, 2015 wird Julians Vision Wirklichkeit und KAFFEEFORM gegründet. Aus Kaffeesatz, der regelmäßig in der Berliner Gastronomie eingesammelt wird, und Biopolymeren, Stärke, Zellulose, Holz, Naturharzen, Wachsen und Ölen, entsteht ein stabiles Material, das frei von erdölbasierten Bindemitteln und Weichmachern ist. Stabil, formbar, vielfältig einsetz- und recycelbar. 2018 bekommt das junge Unternehmen den reddot product design award in der Kategorie New Materials.
Bisher gibt es Tassen in verschiednen Größen und den Weducer, einen Coffee to go-Becher, der neuerdings auch in der Alphabet Edition mit weißen Buchstaben von A bis Z zu haben ist. Schlicht und fein im Design, mild nach Kaffee duftend, vegan, designed in Berlin und made in Germany. Zur Zeit zum Coffee to stay-Becher umbenannt, macht er sich gut und schick im Homeoffice und auf dem Weg zum Balkon oder Garten. Schön.
Für alle weiteren Informationen schaut gerne auf der Webseite oder im Shop von KAFFEEFORM vorbei. Ihr Lieben, passt gut auf Euch auf und bleibt vor allem gesund! &hellip
Als Ia Kutateladze vor zwei Jahren von Tiflis nach Berlin zog, entschloss sie sich die junge georgische Produktdesignerin, erst einmal mit Ton und recyceltem Silber (von georgischen Flohmärkten) zu experimentieren. Keine leichte Entscheidung, denn eigentlich liebt Ia alle Materialien. Wären nicht Werkzeuge, Maschinen und vor allem viel Platz nötig, um mit Holz und anderen Werkstoffen zu arbeiten, hätte Ia in Berlin auch gerne Möbel entworfen und gebaut wie in Georgien. Für die Arbeit mit Ton und Silber braucht es außer einer Töpferscheibe und einigen Goldschmiede-Werkzeugen nicht viel. Außerdem lassen sich beide Materialien mit der Hand formen. Perfekt. Ia mietete eine kleine Ladenwohnung in Berlin Prenzlauer Berg, richtete Atelier und Werkstatt ein und kreiert dort seither Keramik- und Schmuckunikate, die sie im Showroom gleich ausstellen und verkaufen kann.
Ias Produkte entstehen intuitiv, spontan aus einem Arbeitsprozess heraus. Formen sind nicht geplant, sondern erlangen ihre Ästhetik durch das Experimentieren und Erforschen der Materialien. &hellip
Eigentlich müsste das Designstudio JOHANENLIES en HENRI heißen. Denn seit einem Jahr haben Mike Raaijmakers Kinder Johan und Lies einen kleinen Bruder und schon etwas länger eine »Bonusmama« – Coco Prange. Eine süße Patchworkfamilie, die zusammen das Familienunternehmen JOHANENLIES stemmt – Mike, der Gründer(Vater), Designer und Manager, Coco die Kreativdirektorin, die älteren Kinder Namensgeber und stolze Promoter. Und Henri, nach dem demnächst sogar eine eigene Kindermöbelserie benannt wird&hellip
Ulf Geyersbach baut Möbel aus alten Berliner Holzdielen und gebrauchten Hölzern. Der Showroom von GEYERSBACH reccled furniture befindet sich in einem kuriosen Gebäude in Berlin Prenzlauer Berg. Es stammt aus DDR-Zeiten und beherbergte einst einen Intershop am heutigen Ostbahnhof: Die RaumErWeiterungsHalle, kurz REH genannt. Seit den 1950er Jahren gehörten die Ziehharmonika-Container aus Aluminium zum vertrauten Bild der Stadt- und Dorflandschaften Ostdeutschlands. Darin untergebracht waren Gaststätten, Speisesäle, Verkaufsstellen für HO oder Konsums, Kinderferienlager und vieles andere. Die REH galt als ein Symbol für mobile Architektur in Ostdeutschland. Ulf erklärte mir bei meinem Besuch bei GEYERSBACH, dass die REH (voll ausgezogen) eine Länge bis zu 16 Metern erreicht. Nicht nur Platz genug für viele schöne GEYERSBACH-Möbel, sondern auch für Autoren, Musiker und Künstler, die die REH als Bühne oder Veranstaltungsort nutzen können.
Bis zum 5. Juli 2018 ist Christian Hiemenz mit seinen Lichtobjekten bei Ulf Geyersbach zu Gast. »REH leuchtet« heißt die temporäre Ausstellung des Künstlers, der aus unbrauchbar gewordenen Alltagsdingen und anderen Fundstücken in seinem Schöneberger Atelier kunstvolle Leuchten baut. Für die Wand, die Decke oder als Skulptur. Der künstlerische Akt, erzählte mir Christian während meines Besuchs im REH, läge primär im Auswählen bzw. Erkennen des Potenzials eines Alltagsgegenstandes. Beim Spaziergang (z.B. über einen Schrottplatz) entstünden meist schon beim Entdecken und Finden Ideen für neue Kunstwerke.Jahrzehntelang war Christian Top-Manager. Heute greift er lieber zum Schweißbrenner, Lötkolben und Feinwerkzeug und beschäftigt sich voll und ganz mit dem Thema Licht. Mehr als das Naturwissenschaftlich-Nüchterne fasziniert ihn die Magie, die dem Licht innewohnt und den Betrachter in Stimmungen versetzen kann. So werden aus rostigem Eisen, verwittertem Holz, Beton, Kunststoff und manchmal sogar aus Spielzeug Leuchtobjekte, die es jeweils nur ein Mal gibt.
Christians Unikate beleuchten zur Zeit das REH und ergeben mit den GEYERSBACH-Möbeln eine gelungene gestalterische Einheit. Die Lichtobjekte wirken in den Raum hinein, haben keine feste Grenzen und strahlen mit Tischen, Hockern und Bänken um die Wette. Schön.
GEYERSBACH recycled furniture, REH, Kopenhagener Str. 19, 10437 Berlin und auf FacebookHiemenz Lichtobjekte, noch bis zum 05.07.2018 im REH und auf FacebookKontakt: hc.hiemenz@t-online.de
Finissage, REH leuchtet, am 05. Juli 2018 ab 19.30 Uhr&hellip
Designerin Hedwig Bouley war gerade auf dem Sprung nach Berlin, als wir letzte Woche spontan vor der Tür ihres »Concept House« in Aschau standen. Morgens eine Mail geschickt und erzählt, wir seien gerade in Oberbayern und würden gerne vorbei kommen und nur einige Minuten später die Antwort – Unsere Chefin Hedi müsse zwar nachmittags zum Flughafen, aber ja klar, sehr gerne, kommt's einfach!
Es ist gar nicht so lange her, dass ich hier über unseren inspirierenden Besuch im oberbayerischen Aschau am Chiemgau bei Designer und Möbelhersteller Nils Holger Moormann berichtete. Jetzt waren wir wieder dort. Dieses Mal lag Schnee, die Kampenwand lag im Nebel und die Burg Hohenaschau ebenfalls. Hier in Berlin ballt sich die kreative Szene an Orten wie Mitte, Kreuzberg, Wedding und anderen hippen Bezirken, wo in Coworking Spaces, Lofts und fancy Büros Ideen geschmiedet werden. In Oberbayern fährt man in (sehr) kleine Orte mitten in den Bergen und stellt verwundert fest, dass hier in alten Bauernhäusern, wo die Haustüren stets offen stehen und Gäste immer herzlich Willkommen sind, Mode, Möbel und andere Designprodukte entworfen und produziert werden.
Vom Chiemgau in die weite Welt hinaus. Am Sonnenbichl 2 steht das »LPJ Concept House« von Hedwig Bouley, ihrem Team von 9 Designerinnen und ihrer Familie. Über drei Etagen erstreckt sich eine Kombination aus Wohnhaus, Designwerkstatt und Atelier. Sohn Paul kam gerade aus der Schule, als uns Hedwig Bouley durch das Haus führte. Arbeits- und Privatleben findet hier schon immer gemeinsam statt. Im Erdgeschoss entstehen die neuesten Kollektionen für internationale Kunden und für das eigene Wohnaccessoire-Label LPJ Studios. Im oberen Geschoss wohnt die Familie in wunderbar eingerichteten Räumen mit Möbelstücken des befreundeten Designers Nils Holger Moormann, Lampen und Vasen von Pulpo Design oder einem grünen Samtsofa von Moroso, von dem man einen direkten Blick auf die Kampenwand hat. Das alte Haus wurde vor einigen Jahren mit viel Stahl, Glas und Holz so umgebaut, dass nicht nur der Showroom im Erdgeschoss, sondern auch der Wohnbereich im ersten Stock von Licht durchflutet wird und so den vielen Designobjekten eine entsprechende Bühne bereitet. Nicht mit Scheinwerfern, sondern durch die bayerische Sonne. Herrlich.
Die Tür zum Keller steht immer offen. Dort werden alle Reststoffe und Stricklaschen aufbewahrt, die die Basis der LPJ Arbeit sind. Auch in Hedwigs Atelier stapeln sich die bunten Stoffstücke nach Farben sortiert und warten auf ihre Verwendung. Hedwig und ihr Team entwerfen (Wand)Teppiche, Decken, Kissenbezüge und viele andere Dinge aus den Stoffresten internationaler Modeproduktionen. Statt im Müll zu landen, genau wie die Musterstücke oder Stricklaschen, werden sie hier im Chiemgau zu edel avantgardistischen Wohnaccessoires upgecycelt. &hellip
Lies kommt gerade vom gegenüberliegenden Spielplatz in der Mulackstraße zurück. Dort wurde es ihr zu langweilig. Kaum Spielgeräte gibt es dort und sie findet es spannender, mit uns im Laden zu sein. Ihr Papa Mike Raaijmakers betreibt seit März 2017 zusammen mit seiner Lebensgefährtin Coco Prange den großen hellen Showroom JOHANENLIES in Berlin Mitte. Die Kinder Johan und (en) Lies sind die süßen Namensgeber des Designstudios. Die Schreibweise ist auf Mikes Herkunft zurück zu führen. Er stammt aus den Niederlanden.
JOHANENLIES steht für niederländisch-inspiriertes Möbeldesign aus recyceltem Bauholz. Auf dem Bau überflüssig gewordene Holzbohlen erhalten durch Upcycling ein zweites Leben. Sie werden in einer Schreinerei in Mecklenburg-Vorpommern in Tische, Bänke, Regalbretter oder Bettgestelle verwandelt. Jedes Möbel-Unikat wird in Handarbeit und nachhaltig produziert.
Minimalistisches Design durch klare Formsprache und Farben und schöne Materialkontraste – die Kollektion von JOHANENLIES umfasst Möbel zum Schlafen, Wohnen, Essen, Arbeiten und sogar für den Outdoorbereich. Außerdem könnt Ihr im Showroom ausgesuchte Accessoire für Eure Wohnung kaufen. Wie zum Beispiel die Leuchten aus gebrauchten Thermoskannen-Inlets des Designer-Duos Klaas Kuiken & Dieter Volkers aus den Niederlanden oder Vasen und Kerzenleuchter aus Dänemark.Gerade haben Mike & Coco das LOK6 in Schöneberg mit ihren zeitlos-eleganten Möbeln ausgestattet. Im letzten Beitrag habe ich über das neue Restaurant und dessen schönes Interior Design geschrieben.
Schaut gerne mal bei Mike & Coco vorbei. Am Tresen des In-Shop-Cafés brüht Euch das Team von »Fenster Coffee« leckeren Kaffee. Die wechselnden kleinen Kunstausstellungen im Showroom sind ebenfalls sehenswert...
Nachtrag: Mittlerweile befindet sich in den Räumen von JOHANENLIES der Showroom des Onlineshops für coole internationale Kinderkleidung Walking the Cat. Die Kleider werden jedoch in den Möbeln von JOHANENLIES präsentiert und Mike Raaijkmakers ist dort zu den Geschäftszeiten ebenfalls anzutreffen.
JOHANENLIES/Walking the Cat, Mulackstr. 32, 10119 Berlin, Tel: +49 030 20658458, (0)151 407 911 41 (Mike) Geöffnet: Mo – Sa von 12.00 bis 19.00 Uhr&hellip
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