Architecture & Fine (Ceramic)Arts – Zu Besuch bei Emma Day, Kommetjie, Western Cape, Südafrika
Die Sonne wirft gestreiften Schatten durch die Hölzer auf den Betonfußboden des Familienhauses von Emma Day. Die Schiebetüren sind zur Seite geschoben um Luft, Licht und eine leichte Brise hinein zu lassen. Wir trinken Kaffee aus Porzellantassen und schauen vom langen Küchentresen in den Garten hinaus. Dort bewegen sich Gräser und Sträucher leicht im Wind.
Die Architektin Emma Day wohnt mit ihrer Familie nur wenige Meter vom Strand von Kommetjie, dem Long Beach, entfernt. Ihr Ehemann und die beiden Kinder sind begeisterte Surfer, Emma liebt die Berge. Das Grundstück, das die Naturliebhaber vor einigen Jahren erwerben, hat Blick auf Atlantik und Berge. Eine Traumlage, nur eine Autostunde von Kapstadt (Downtown) entfernt.
Emma Day plant ein energetisch und technisch hochmodernes Haus, das sich harmonisch in die Natur einfügt. Ein Holzhaus mit riesigen Fensterfronten, die sich weit öffnen lassen. Eine Solaranlage liefert (im Sommer) fast zu 100% den Strom. Ein 80.000 Liter (Regen)Wassertank versorgt das Grundstück mit Nutzwasser. Im Garten wachsen ausschließlich Pflanzen, die auch außerhalb des Grundstücks zu finden sind. Sie sind den hohen Salzgehalt der Luft gewöhnt und halten den zum Teil starken Wind vom Atlantik aus. Die Vegetation des Western Cape, das Fynbos, umfasst bis zu 7000 Pflanzenarten. Die Gegend gehört wegen ihrer schützenswerten Vegetation zum UNESCO Weltkulturerbe.
Das Familienhaus ist vorerst das letzte große Projekt der Architektin. In die Planung fließen ihre langjährige Erfahrung in der Baubranche, ihre Ideen und Wünsche für naturnahes Wohnen und Arbeiten. Emma Days Mann Chris arbeitet viel von zu Hause. Er erhält im separaten Cottage ein Arbeitszimmer. Das Atelier bzw. die Werkstatt, in der die Architektin gerade sehr viel Zeit verbringt, befindet sich im Untergeschoss des Hauses.
Seit drei Jahren schlägt Emma Days Herz für die Herstellung von Keramik und Porzellan. Im Internet nimmt sie an Workshops und Keramikkursen teil, experimentiert mit unterschiedlichen Materialien, Techniken und dem 3D-Druck. Die entstehenden Kunstwerke zeigt sie zum ersten Mal 2022 im Rahmen der Kommetjie Open Studios. 2000 Besucher lernen die Objekte (und feinen Porzellantassen) des neuen Day Studios kennen. Auf die häufig gestellte Frage, was die rosettenförmigen, knöchern wirkenden Objekte sein sollen, antwortet die Kreative selbstbewusst – »Kunst«. Es sind transluzente, filigrane und fantasievolle Gebilde. Jedes anders, ein Unikat.
Zuletzt erstellt Emma Day ein gegenständliches Werk aus Porzellan, das auf den ersten Blick klarstellt – Es ist (k)ein Toaster. So nimmt sie die Antwort auf womöglich wieder aufkommende Fragen vorweg. Schön.
Day Studio, Kommetjie, South Africa, Tel: + (27) 83 9619397 & Instagram