Kunst mit der Kettensäge – Skulpturen aus Holz von Pia Eisenhut, München
Pia Eisenhut kann eine Spezi-Flasche mit der Kettensäge öffnen. Beeindruckend. Den Videobeweis gibt es im Instagram Feed der Münchner Künstlerin zu sehen. Wer sich dort mal durch die Fotos klickt, kommt aus dem Staunen nicht mehr heraus. Es scheint nichts zu geben, was die ausgebildete Holzbildhauerin und fachlehrerin für Ernährung, Gestaltung und Sport, nicht aus einem Holzstamm sägen könnte. Figuren, ob Mensch oder Tier, Alltagsgegenstände, mal überdimensional groß wie ihre über zwei Meter großen Streichhölzer oder filigran, wie die kleinen Skulpturen in Trachtenoutfits.
Zum ersten Mal bin ich bei hiesiges, einem Hofladen für Manufakturprodukte in Oberbayern, auf die Kunst von Pia aufmerksam geworden. Dort stand die »Schwimmerin« in der alten Säulenhalle des Christandlhofs. Eine Frau mit rotem Badeanzug und blauen Adiletten. Etwa einen Meter hoch, geschnitzt aus Eschenholz. So herzlich und echt aussehend, dass ich sie am liebsten gleich mitgenommen hätte. Beim nächsten Besuch im Hofladen war sie leider verkauft.
Seither folge ich Pia auf Instagram und freue mich über ihre Fotos und Reels. Für eine Ausstellung in der Galerie »Alte Westend Apotheke« in München fertigte Pia mit der Kettensäge insgesamt acht großformatige Schulutensilien aus Holz: Die »Große Pause«. Ob Bleistift, Radiergummi oder Pinsel – ja, sogar einen Spickzettel – Pia kann wirklich jeden Gegenstand aus Holz nachbilden.
Nach Jahren der stillen Bewunderung aus der Ferne lernte ich bzw. unsere halbe Familie, Pia und ihre Kunst endlich persönlich kennen. Sie brachte zwei von uns reservierte Skulpturen, Pinsel und Farbtube aus der »Großen Pause«, in den Chiemgau – Die ersten Kunstobjekte für das neu errichtete Dachgeschoss des Bayernhauses. Dort lehnt der große Pinsel nun lässig an der Wand. Ihm zu Füßen die Farbtube.
Pia blieb zum Kaffee und erzählte von ihrer Ausbildung zur Holzbildhauerin in Oberammergau, ihren Gesellenstücken, den Nilpferdköpfen in Originalgröße, ihrem Atelier in Aubing und von ihrer Arbeit als Fachlehrerin in München. Leider bliebe ihr viel zu wenig Zeit für die Bildhauerei, sagt sie und bringt zum Ausdruck, dass die kreative Arbeit für sie nicht nur ein guter Ausgleich zum häufig anstrengenden Schulalltag darstelle sondern dass ihr Herz für Holz und Kettensäge schlage. Glauben wir sofort.
Pia Eisenhut, Tel.: +49 176 61315328, hallo@piaeisenhut.de & Instagram
Zu gerne hätte ich Pia einmal in Aubing besucht und ihr beim Arbeiten über die Schulter fotografiert. Bisher ist es nicht dazu gekommen. Deshalb war Pia so nett und schickte mir einige Fotos zur Veröffentlichung. Cool.