Inspirationen – imm cologne 2017
Viel Samt, Mut zu kräftigen Farben und eine Menge neuer Designs für Möbel und Leuchten habe ich während meines Messebesuchs in Köln gesehen. Die imm cologne ist nun zu Ende und was bleibt ist die Erinnerung an ganzheitliche Wohnphilosophien, innovative Produktkonzepte und kreativ gestaltete Messestände großer und kleiner Designmarken. In 11 Hallen und zum Teil auf mehreren Etagen wurden die neuesten internationalen Trends und Ideen rund um das Einrichten und Wohnen in Köln gezeigt.
Ich war an zwei Tagen jeweils für einige Stunden auf dem Messegelände. Zeit genug, um mir ein Bild zu machen von dem unendlich scheinenden Angebot der Kreativen und Hersteller der Interior-Welt. Um wirklich alle Hallen zu erkunden, reichten die beiden Tage allerdings nicht. Irgendwann stellte sich Müdigkeit ein, sah auf einmal alles ähnlich aus, die Entwürfe verschwammen und die Luft war schlecht.
Ich ziehe meinen Hut vor den Ausstellern, die eine volle Woche auf der Messe verbrachten. Vom Aufbau des Messestands bis zum Abbau waren ihre Tage gefüllt mit Gesprächen, Verhandlungen und sonstiger Kommunikation mit Händlern, Kunden und anderen Messegästen. Für mich hingegen vergingen die Stunden zwischen Sofas, Stühlen, Leuchten, Küchendesign und Kaffeetrinken recht schnell. Ich traf Freunde und Bekannte aus dem Designumfeld, knüpfte neue Kontakte und abends beim Laden der Fotos, Sichten der Broschüren, Booklets und Visitenkarten, sortierte ich meine neu gewonnenen Eindrücke. Schön war, dass ich bei lieben Freunden in Köln wohnen und mit ihnen gemütliche Abende verbringen durfte. Wir waren auch im belgischen Viertel unterwegs, wo im Rahmen der Passagen (Interior Design Week Köln) Veranstaltungen in Kreativbüros, Galerien und Läden stattfanden. Den Dom und das von Gerhard Richter gestaltete Fenster habe ich mir auch angeschaut. Köln war also ein voller Erfolg.
Aus etwa 200 Fotos habe ich nur wenige für Euch zusammengestellt. Besonders beeindruckt haben mich die Designs von Piet Hein Eek und Pode aus Eindhoven – beide Firmen sind in den ehemaligen Werkshallen von Philips ansässig und zeigten auf der imm cologne besonders kreative Möbel und Lampen. Piet Hein Eek (bis ich mir diesen Namen merken konnte...) besitzt eigene Werkstätten für Holz, Metall, Stoff und Keramik und arbeitet mit alten und neuen Materialien. Am liebsten würde ich mal vor Ort fotografieren. Die Produkte sind wirklich großartig.
Die neue Kollektion von Mode gefiel mir ebenfalls sehr. Schöne Sofas, Sessel, Tische und Textilien in warmen Farben. Diese Saison wird samtig. Nicht nur bei Pode, sondern auch bei der Mutterfirma Leolux gab es zahlreiche Samtsofas und Sessel aus dem edelfeinen Material zu entdecken. Leolux arbeitet jedes Jahr mit anderen Künstlern zusammen. Dieses Jahr entwarf Olaf Hajek florale und »tierische« Muster für Textilien, den aktuellen Katalog und die Wände des Messestands. Letztere waren eine wahre Freude für die langsam ermüdenden Augen der Messegäste und wundervolle Motive für diesen Blog-Beitrag.
Beim Durchstreifen der Hallen fotografierte ich außerdem die um einen Stahlträger gewickelte Leuchte PONG von Simon Diener, der im Rahmen der Young Talents eine akkubetriebene Deckenleuchte für den Innen- und Außenbereich entwarf. Super flexibel einzusetzen, da Lampenschirm, Akku und ein verbindendes Stromkabel aus einem »Guss« sind.
Bei Walter Knoll begeisterten mich die gemütlichen Sessel aus Samt in warmen kräftigen Farben, bei Herbert Hirche der Lounge Chair, der zum ersten Mal mit einem Outdoor-Stoff daher kommt.
Beim Messestand von tapeten.de ging es paradiesisch zu. Üppige (Hänge)Pflanzen, übergroße Blüten, eine sich um einen Baum wickelnde Schlange und das alles aus Tapeten erschaffen – sehr inspirierend.
Den Raumteiler des französischen Labels red edition steht definitiv auf meiner aktuellen Empfehlungsliste für meine Kunden, genau wie die Leuchten des dänischen Herstellers VITA Copenhagen, dessen Produkte schon längst zu meinen Lieblingen gehören.
Die von Patrizia Urquiola für cc-tapis entworfenen Teppiche musste ich unbedingt für Euch ablichten, genau wie das Büromöbel-Ensemble von lapalma, die Stühle und Tische von MDF Italia, die sich prima für Interiorkonzepte in der Gastronomie eignen (aber nicht nur) und die mega dekorativen Luftpflanzen in Metall-Netz-Quallen des Designstudios Carolijn Slottje aus den Niederlanden.
Freue mich schon darauf, das eine oder andere »schöne Ding« dieser Auflistung bei einem der nächsten Inferior-Projekte meinen Kunden anbieten zu können. Und auf eine Reise nach Eindhoven...