Großer Empfang – Die James-Simon-Galerie auf der Berliner Museumsinsel
Berlin ist seit diesen Tagen um eine architektonische Perle reicher. Am 13. Juli 2019 eröffnete die von David Chipperfield Architects geplante James-Simon-Galerie. Über eine breite Freitreppe gelangen die Besucher künftig in das neu entstandene Herzstück der Museumsinsel. Hell und leicht fügt sich das moderne Gebäude in das Ensemble von Stüler, Schinkel und anderen großen Baumeistern ein und bereitet seinen Gästen einen groß(artig)en Empfang...
Der Bau von David Chipperfield ist ein moderner Schlussstein, ein architektonischer Gegenpol zu den fünf historischen Häusern. David Chipperfield führt »die Insel« ins 21. Jahrhundert...
Wer sich dem neuen Eingang der (UNESCO-Welterbestätte) Museumsinsel vom Kupfergraben aus nähert, schaut über das Wasser hinüber zu dem lang gestreckten modernen Baukörper, der sich direkt an das Pergamonmuseum anschließt. Historische Säulen gehen über in schlanke Stützen der Hochkolonnade, die sich oberhalb des steinernen Sockelgeschosses erheben. Dort, auf der Hauptebene der James-Simon-Galerie, befindet sich unter anderem das Museumsestaurant Cu29, das ebenfalls von David Chipperfield konzipiert wurde. Tagsüber Café, abends Restaurant, Treffpunkt, Erholungsort direkt an der Spree in lichtdurchfluteten Räumen aus Glas, Beton und Stahl. Ausgestattet mit Holz, Leder und einer mit Kupfer überzogenen Decke. Das Elementsymbol von Kupfer – Cu – und die dazugehörige Ordnungszahl 29 im chemischen Periodensystem, ergeben zusammen den Namen des Restaurants.
Kommt man vom Lustgarten, lädt die große Freitreppe zum Besuch der Museen ein. Oder nur zum Verweilen, Ausruhen und Beobachten des Inseltreibens. Ein neu geschaffener zentraler Ort in der Stadt, der jederzeit frei zugänglich ist und inmitten zahlreicher Berliner Sehenswürdigkeiten liegt – Lustgarten (mit dem Dom), Neues und Altes Museum, Alte Nationalgalerie, Pergamonmuseum und Bode-Museum.
Die Treppe führt direkt in die James-Simon-Galerie. Auf dieser Etage des (Empfangs)Gebäudes befinden sich das Foyer, der Info- und Kassenbereich, das Restaurant mit großer Terrasse und der Übergang zum Pergamonmuseum. Im darunter liegenden Geschoss erwartet die Besucher ein 300 qm großer Museumsshop, ein Garderobenbereich, WCs, Schließfächer und ein kleineres Foyer mit dem oberen Zugang zum Auditorium. Noch ein Geschoss tiefer befindet sich ein 650 qm großer temporärer Ausstellungsbereich, das Auditorium und die Archäologische Promenade, die direkt zum Neuen Museum führt.
Das neue »Tor« zur Museumsinsel ist nach dem bedeutenden Unternehmer, Mäzen, Kunstsammler und Wohltäter James Simon benannt. Diesem ganz besonderem Mann verdanken die Berliner Museen die Nofretete, zahlreiche Kunstsammlungen und Grabungsfunde.
Ein Rundgang vom Lustgarten über das Alte Museum hinüber zum Neuen Museum, durch den Stülerschen Kolonnadengang in den neu entstanden kleinen Hof zwischen Neuem Museum und James-Simon-Galerie und zuletzt die Stufen der Freitreppe hinauf zur Terrasse mit Spree-Blick – sehr empfehlenswert und schön. Auch außerhalb der Öffnungszeiten der Museen.
Museumsinsel Berlin, James-Simon-Galerie, Bodestraße, 10178 Berlin
Geöffnet Mo, Di, Mi, Fr, Sa + So 9.30 bis 18.30 Uhr, Do 9.30 bis 20.30 Uhr
Restaurant Cu29, Eiserne Brücke, 10178 Berlin Täglich geöffnet von 9.30 bis 23 Uhr