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Support von Herzen | Die Schweizerin Elen Rolih ist eine der mit Sorgfalt kuratierten KünstlerInnen, deren Werke bei Kunst/100 ausgestellt und zum Kauf angeboten werden. Die Online Galerie aus Berlin macht es (gerade in Zeiten geschlossener Galerien, Museen und Ateliers) möglich, sich bequem von zu Hause aus inspirieren zu lassen und für kleines Geld Kunst zu kaufen. Seit heute steht eine »echte Rolih« auf meinem Nachttisch. So schön.
Gründerin Lila Nettsträter und Elisabeth Kostenko lieben Kunst. Als Geschäftsführerinnen kümmern sie sich zusammen um alles, was ihre Online Galerie ausmacht. Immer auf der Suche nach jungen und aufstrebenden Künstlern, kuratieren sie Zeichnungen, Collagen, Risographien, Gemälde oder Drucke, persönlich. Sie kümmern sich um den Transport eines Kunstwerkes vom Atelier des Künstlers zum Lager der Galerie. Sie rahmen, verpacken und verschicken&hellip
Ein Spaziergang durch den noch unbelaubten Wald über sanfte grüne Hügel. Vogelgezwitscher und Frühlingssonnenschein. An der Havel kurz vor der Glienicker Brücke, die Berlin mit Potsdam verbindet, scheint die Welt noch in Ordnung zu sein. Der Himmel ist blau. Corona kann ihn mal.
Der Glienicker Park ist einer der vielen schönen Orte Berlins, die, besonders in dieser von beängstigenden Nachrichten geprägten Zeit, sehr gut tun. Ein Glück, dass wir zum Spazieren hinaus gehen können, wenn auch nur zu zweit oder als Familie. Die Natur wirkt beruhigend und aufmunternd zugleich. Sie zeigt, dass es weiter geht. Schönheit überstrahlt unsere im Kreise drehenden Gedanken, wirkt Wunder und wie Balsam für die Seele. Der (Wald)Park und der von dem Gartenkünstler Peter Joseph Lenné angelegte Pleasureground, der das Schloss Glienicke umgibt, ist voller Schönheit.
Dies erkannte schon Prinz Carl von Preußen, als er 1824 das damalige Landgut des Fürsten von Hardenberg kaufte. Gerade zurück aus Italien, verliebte er sich in das Grundstück am Wasser und verwirklichte dort seinen Traum, eine Villa im italienischen Stil zu errichten, umgeben von einem Garten mit südländischem Flair. Nach den Entwürfen des Architekten Karl Friedrich Schinkels wurde in den darauf folgenden Jahren an-, um-, neu und vor allem »antik« gebaut. Aus dem Herrenhaus Hardenbergs wurde eine Villa, ein (Sommer)Schlösschen im klassizistischen Stil, das alte Billardhaus am Havelufer zu einem Casino (Häuschen) mit herrlichenTerrassen und berankten Pergolen mit Sicht auf das Wasser. Später folgten der Bau des Schlossturms, der Rotunde (Große Neugierde), des Klosterhofs und einiger anderer Bauwerke. Peter Josef Lenné gestaltete das Areal ganz im Sinne des Prinzen. Die Brunnen, Wasserläufe, Brücken, Skulpturen und eine Vielzahl antiker Kunstwerke prägen bis heute den wundervoll harmonischen Stil des Glienicker Parks. Bella Italia in Berlin. Schickt Eure Gedanken auf Reisen. Wenn wir es schon nicht können.
Etwas anderes noch zum Schluss. Zufällig bin ich heute über ein Zitat Fontanes gestolpert. 1895 schrieb er ein Gedicht, nachdem er von einer Reise zurück kam. Seine Schlussworte: »Das Haus, die Heimat, die Beschränkung - die sind das Glück und sind die Welt.« Hm.
Park Glienicke, Königstraße 36, 14109 BerlinGanzjährig geöffnet ab 8.00 Uhr bis zum Einbruch der Dunkelheit&hellip
Heute wird auf der ganzen Welt gestreikt und demonstriert: Global Climate Strike. Für unseren Planeten. Letzte Woche zeigten Berliner und internationale Künstler unter kuratorischer Leitung von Yasha Young, Direktorin des Urban Nation Museums, wie es um unsere Erde steht.
Vom 12. - 15. September 2019 fand in Berlin die Urban Nation Biennale unter dem Titel »Robot and Relics: UN-manned« statt: Ein 100 Meter langer Zeittunnel unter den Berliner U-Bahngleisen gegenüber des Urban Nation Museums in der Bülowstraße. 27 Künstler, 27 Ziele für eine nachhaltige Zukunft auf unserer Erde. Eine Zeitreise von der Vergangenheit in eine mögliche Zukunft. Emotional, provokant, visionär, motivierend und zum Reflektieren ermahnend.
What if... Und jetzt zitiere ich: »Was wäre, wenn wir aus der Vergangenheit gelernt hätten, um uns auf das zu konzentrieren, was heute wichtig ist?
Was wäre, wenn wir eine neue Wahrnehmung unserer Städte entwickeln würden, um umzudenken, was wir für sie tun können?
Was wäre, wenn wir endlich anfangen würden, die Zukunft zu erkunden, indem wir jetzt anfangen zu verstehen?
Was wäre, wenn wir verstehen würden, dass wir auf diesem Planeten kurzfristig Besucher sind?
Was wäre, wenn wir die Kommunikation aus der Einbahnstraße zurück in einen Dialog drängen?Was wäre, wenn wir als eine Gemeinschaft handeln würden?
Was wäre, wenn wir den Werten, die wir teilen, mehr Aufmerksamkeit schenken als unsere unterschiedlichen Glaubensrichtungen?
Was wäre, wenn die Gesellschaft sozial, aber auch wettbewerbsfähig wäre?
Was wäre, wenn “Was wäre?” die große Frage wird?
Und was wäre, wenn jede gegebene Antwort von einem neuen Bewusstsein angetrieben würde, das auf Nachhaltigkeit und Menschlichkeit abzielt?«
Fragen, die Yasha Young zusammen mit 27 Berliner und internationalen Künstlern auf sehr unterschiedliche und eindringliche Weise zu beantworten versuchte&hellip
Nachsaison im Sommerbad Humboldthain im Berliner Bezirk Wedding. Nur einzelne Schwimmer ziehen ihre Bahnen in der 50-Meter Bahn, das Kinderbecken glitzert und liegt unberührt in der Sonne. Es herrscht eine ungewöhnliche Ruhe über Wasser und Parkanlage, die untypisch ist für ein Freibad. Hier herrscht sonst das pralle Leben, es geht fröhlich, bunt und manchmal auch stressig zu. Wegen des sonnig warmen Wetters verlegten die Bäderbetriebe das Saisonende um ein paar Tage nach hinten. Bis Sonntag bleibt das Sommerbad geöffnet.
Heute eröffnet offiziell die 8. Berlin Art Week und wird die Stadt an vielen sehr unterschiedlichen Orten mit Kunst bespielen – In drei Hangars des ehemaligen Flughafen Tempelhof, in Galerien, privaten Ausstellungsräumen und den für Berlin so (hoffentlich noch lange) Hidden Spaces. Wer noch nicht so genau weiß, wo es in den nächsten Tagen kunstmäßig hingehen soll, liest am besten den Artikel von Juliane Rohr. Sie gibt hier viele tolle Tipps zu sehenswerten Orten und Veranstaltungen während der Berlin Art Week.
Das TROPEZ im Sommerbad Humboldthain ist einer der Kunstorte, der vielleicht nicht wirklich »hidden« ist, weil mitten in einem Freibad befindlich, der aber dennoch eine kleine Perle des Kunstbetriebs darstellt. Seit zwei Jahren betreibt die Kunsthistorikerin Nele Heidevetter und ihr Team den Kiosk des Weddinger Freibads. Ein Projekt, das nicht nur von der Kunstszene, sondern auch bei den Besuchern des Sommerbads bestens angenommen wird. Im Retro-Bungalow mit den roten Metallfenstern gibt's neben wechselnden Ausstellungen, Performances, Lesungen, Konzerte, Workshops für kleine und große Menschen, selbstverständlich Pommes, Currywurst (auch halal), Kaffee und Süßigkeiten. Wie sich das für einen Kiosk im Freibad gehört. Die Gäste sitzen unter Hawaiisonnenschirmen auf Vintage-Klappsesseln mit Blumenmuster oder auf Plastikstühlen, dafür aber mit Poolblick, mitten im bunten Treiben der (Sonnen)Badenden unterschiedlichster kultureller und sozialer Herkunft. Das TROPEZ ist Treffpunkt, Bindeglied und Kulturort in einem. Mitten im Wedding. Pommes und Schwimmen inklusive.
Seit Juni läuft im TROPEZ bereits die Ausstellung »Amour«. Noch bis Sonntag werden die Exponate von Gili Avissar, Kira Bunse, Natalie Czech, Luzie Meyer, Hayal Pozanti, Constant Dullaart und anderen Künstlern im Kiosk oder im Außenbereich gezeigt. Kunst, die sich als Liebesbekundung an die Badegäste versteht. Es gibt sogar einen Fotokalender, den man kaufen kann. Dafür lichtete Kira Bunse nicht etwa Frauen mit knappen Bikinis und sexy Ausschnitt ab, sondern bat männliche Badegäste vor Ort vor die Kamera. Sehr cool und authentisch.
Das TROPEZ schließt mit dem Ende der Badesaison. Wer also Berlin Art Week, Kunsterlebnis und Pommes essen noch mit einem herrlichen Spätsommerbad verbinden möchte – wie wir gestern – nüscht wie hin. Ab morgen scheint wieder die Sonne.
TROPEZ im Sommerbad Humboldthain, Wiesenstraße 1, 13357 BerlinNoch bis 15.09.2019 von 10.00 bis 18.00 Uhr, danach erst wieder geöffnet zum Saisonbeginn der Berliner Sommerbäder&hellip
Berlin ist seit diesen Tagen um eine architektonische Perle reicher. Am 13. Juli 2019 eröffnete die von David Chipperfield Architects geplante James-Simon-Galerie. Über eine breite Freitreppe gelangen die Besucher künftig in das neu entstandene Herzstück der Museumsinsel. Hell und leicht fügt sich das moderne Gebäude in das Ensemble von Stüler, Schinkel und anderen großen Baumeistern ein und bereitet seinen Gästen einen groß(artig)en Empfang..&hellip
Auf dem Weg ins Berner Oberland sind wir zu Gast im Hotel Krone in Weil am Rhein. Eine Unterkunft so schön, dass man sie am liebsten gar nicht verlassen möchte. Wären da nicht die reizvollen Ziele in der Umgebung. Mit den hoteleigenen Fahrrädern sind es nur wenige Minuten bis zum Vitra Campus oder zur Fondation Beyeler im benachbarten Riehen, einer Gemeinde des Kantons Basel-Stadt. Wir entscheiden uns für einen Besuch der Fondation Beyeler und radeln hinüber in die Schweiz. Am Naturschwimmbad Riehen (Gebäude von Herzog & de Meuron) vorbei, über die Wiese (einen Seitenarm des Rheins) und entlang mohnroter Wiesen und Felder bis zum Berower Park.
Die im englischen Stil angelegte Parkanlage gehört zum historischen Berower Gut und beheimatet seit über 20 Jahren die Fondation Beyeler. Der von Stararchitekt Renzo Piano für die Kunstsammlung und 1982 ins Leben gerufene Stiftung Ernst und Hildy Beyelers konzipierte moderne Museumsbau liegt leicht und unaufdringlich inmitten einer großen Wiese, etwas tiefer gelegt, umgeben von Seerosenteichen und altem Baumbestand. Ein Gebäude aus rötlichbraunem vulkanischem Gestein (Porphyr), bodentiefen Fenstern und gläsernem Flachdach – Natur, Kunst und Architektur, vereint zu einem der schönsten Museen weltweit. Und Herberge der etwa 300 Werke umfassenden Sammlung (großer Künstler der letzten 100 Jahre) des Stifterehepaars Ernst und Hildy Beyeler. Neben wechselnden Präsentationen aus diesem Fundus, zeigt das Museum mehrere Ausstellungen großer Meister moderner Kunst im Jahr.
Die diesjährige Sommerausstellung ist dem zeitgenössischen Maler Rudolf Stingel gewidmet. Welch' ein (Kunst)Genuss für unseren ersten Besuch in der Fondation Beyeler. Die großen lichtdurchfluteten Räume, gefüllt und bespielt mit den Werken Stingels, zu begehen, ist wundervoll und faszinierend zugleich. Tun sich doch immer wieder unvorhergesehene Sichtachsen auf, unsere Blicke wandern von außen nach innen, von innen nach außen. Die Übergänge von Park und Teich, Wiesen und Kornfeldern vor den Fenstern verschmelzen mit den großformatigen Gemälden oder Installationen des Künstlers, die (fast alle) ohne Titel auskommen. Farben, Materialien, Kunsttechniken, von bis zur Decke mit Teppich ausgekleideten Räumen, über mit Silberfolie bespannte Schaumstoffplatten, bis zum fotorealistisch gemalten Rotfuchs an der Wand... Schön.
An dieser Stelle verweise ich auf die Webseite des Museums, auf der ausführlich und sehr informativ über die Geschichte, das Leitbild, den Status Quo und die Zukunftspläne der Fondation Beyeler und Wissenswertes über Rudolf Stingel und seine Arbeit berichtet wird.
Fondation Beyeler, Baselstrasse 101 , CH-4125 Riehen/Basel, Tel. +41 61 645 97 00365 Tage im Jahr geöffnet, Mo – So von 10 bis 18 Uhr, Mi von 10 bis 20 Uhr&hellip
Mit dem Humboldt Forum im neu errichteten Berliner Schloss erhält Berlin nicht nur eine weitere Sehenswürdigkeit, sondern ein neues kulturelles Stadtquartier an der Spree, das seit seiner Grundsteinlegung im Sommer 2013 seiner Fertigstellung im nächsten Jahr entgegen strebt.
Das nach Wilhelm und Alexander von Humboldt benannte neue Forum in der Mitte Berlins nahe Dom und Museumsinsel, wird ein modernes Kulturhaus mit Museen (Ethnologisches Museum & Museum für asiatische Kunst – Staatliche Museen zu Berlin – Stiftung Preußischer Kulturbesitz), Ausstellungen und vielseitigen Veranstaltungen. Ein offener und lebendiger Ort, an dem Kuratoren, Forscher und Kreative aus aller Welt zusammenkommen, wo Geschichte auf Gegenwart stößt. Ob in den zukünftig etwa 20.000 Exponaten der verschiedenen Ausstellungen, in der Forschung (nach neuen Erkenntnissen zu Themen wie Religion, Migration und Globalisierung) oder in der Architektur des rekonstruierten historischen Gebäudes. &hellip
Produktvorstellung und Verlinkung nach Presseveranstaltung | Anlässlich des heutigen, internationalen Tags des Picknicks, der traditionell am 18. Juni begangen wird, möchte ich Euch in einen Berliner Park entführen, der sich »prächtig« eignet, eine große Decke im Schatten alter Bäume aufzuschlagen – in den Körnerpark in Neukölln.
Umgeben von Wohnstraßen, erscheint er zwischen den Häusern wie eine prunkvolle Oase. Monumentale Treppenanlagen führen in den tiefer gelegenen Park, die Westseite wird von einer Orangerie im neobarocken Stil begrenzt. Der Unternehmer Franz Körner schenkte der ehemaligen Stadt Rixdorf vor etwa 100 Jahren das 2,4 Hektar große Areal, das damals eine Kiesgrube war. Seiner Bedingung, eine Parkanlage zu schaffen, die seinen Namen tragen würde, wurde zwischen 1912 und 1916 Rechnung getragen. Der Körnerpark liegt deshalb bis zu acht Meter tiefer als das Straßenniveau. In der Orangerie befindet sich das Zitronencafé und die Ausstellungsräume der Galerie im Körnerpark. Seit über 30 Jahren ist die Galerie ein zentraler Kulturort in Neukölln, der national und international renommierte KünstlerInnen der Gegenwart präsentiert.
Schaut man von der weitläufigen Terrasse vor der Orangerie hinunter in den Park, endet der Blick an den gegenüber liegenden Brunnenanlage und der dahinter liegenden Häuserzeile. Dazwischen grüne Wiesen, Wasserläufe, steinerne Putten, Blumen- und Staudenrabatten und hohe alte Laubbäume, die in diesem heißen Berliner Sommer besonders wertvollen Schatten spenden. Trotz 8 regenloser Wochen in Berlin sind die Grünflächen saftig grün und laden ein, dort die Picknickdecke auszubreiten.
Das dachte sich wohl auch Urbanara, eines meiner liebsten Unternehmen wenn es um Wohntextilien geht, und lud gemeinsam mit der PR-Agentur Impulse zum Pressepicknick ein, um die neuesten (Sommer)Produkte vorzustellen. Eine lange Tafel wurde sehr stilsicher und schön eingedeckt, (ausnahmsweise) Decken im coolen Terrazzo-Look und Sitzpoufs auf der Wiese vor dem Zitronencafé ausgebreitet. Das Team des Cafés bewirtete die Gäste mit selbst gemachter Limonade, kühlen Drinks und leckerem Fingerfood. Die knallroten Kirschen und Erdbeeren, die ursprünglich Dekozwecken dienten, schmeckten ebenfalls ganz vorzüglich...
Körnerpark, Schierker Straße 8, 12051 Berlin Neukölln&hellip
(Buch-Rezension)Heike Faller sitzt mir im Café gegenüber. Wir sprechen über das Leben und über ihr neues Buch HUNDERT, das sie für ihre beiden Nichten Paula und Lotta geschrieben hat. Ein Bilderbuch für Kinder und Erwachsene, das auf jeder Seite älter wird, so wie wir, und uns beim Vor- und Zurückblättern auf schönste Weise zeigt, was wir im Laufe unseres Lebens fühlen, erfahren und (ver)lernen werden. HUNDERT ist Dank der wunderbaren Bilder des in Berlin lebenden Künstlers Valerio Vidali bunt und ausdrucksstark. Pro Doppelseite schreibt Heike Faller nur einen Satz. Diese klugen, wohl beobachteten, feinfühligen und so wahren Textstücke treffen mitten ins Herz, bringen uns zum Schmunzeln, Staunen und ja, vielleicht sogar an der einen oder anderen Stelle zum Weinen&hellip
Mit Sonne und Wärme im Herzen, unvergesslichen Bildern im Kopf und viel Staub im Gepäck sind wir wieder zurück aus dem Sudan. Heiß war's. Bis zu 43°Grad im Schatten. Die Hitze sei trocken, halb so schlimm, wir könnten uns auf viel Neues, Aufregendes und noch nie Erlebtes freuen, so unsere Gastgeber am Telefon vor unserer Abreise. Unsere Freunde leben für drei Jahre in Khartum und luden uns ein, sie in ihrer Wahlheimat zu besuchen. Sie waren, wie schon im Mosambik und Simbabwe, die besten Gastgeber, die man sich nur wünschen kann.
In Khartum treffen sich der weiße und der blaue Nil. Auf den Sandbänken der Tuti-Insel wird zu dieser Zeit im Jahr Fußball gespielt und gepicknickt. Einige Sudanesen gehen baden. Der Wasserstand des Nil ist sehr niedrig, 8 Meter tiefer als im Herbst, wenn das Wasser aus den Gebirgen Äthiopiens kommt und den Pegel wieder steigen lässt. Es ist eine große Stadt – friedlich, staubig, quirlig. Minibusse und Rishkas prägen das Straßenbild, der Muezzin ruft über Lautsprecher mehrmals täglich zum Gebet. Der Staub, der aus der Wüste mal schwächer, mal stärker in die Stadt hinüber geweht wird, ist allgegenwärtig und überzieht Khartum mit einem erdigen Farbton. Auf den Straßen sieht man (erstaunlich) weiß gekleidete Männer in Galabijas, den landestypischen, hemdartigen Baumwollgewändern und gewickelten Turbanen und Frauen in farbenfrohen Thoben, langen und weiten farbenfrohen Schals, die sie um den ganzen Körper wickeln. Auf den staubigen Straßen ergeben die sudanesischen Frauen in ihren bunten Gewändern ein schönes Bild. In der Wüste haben wir viele Frauen, die oft in Gruppen unterwegs sind, gesehen. Um sie herum nur Sand und ewige Weite, fast schienen sie zu schweben...
»Frauen in der Wüste« – ein Motiv, inzwischen international bekannt durch den sudanesischen Künstler Dr. Rashid Diab. Geboren Im Sudan, studiert, promoviert und verheiratet in Madrid und nach 20 Jahren in seine Heimat zurückgekehrt, gehört Rashid zu den bekanntesten Künstlern des Landes. 2006 eröffnete er das erste und einzige Kunst- und Kulturzentrum des Landes. Unser Besuch bei Rashid war rückblickend eines der beeindruckendsten Erlebnisse während unseres Aufenthalts im Sudan. Rashid empfing uns im schattigen Innenhof seines Kunstzentrums und schenkte erst einmal Tee zur Begrüßung ein. Es folgte ein Rundgang über das Gelände und durch die Häuser, begleitet von vielen interessanten Geschichten aus seinem Leben als Maler, Architekt, Designer und Schriftsteller, der bereits auf der ganzen Welt ausstellen durfte.
Das Rashid Diab Arts Centre (RDAC) ist ein Ort der Begegnung, des Lehren und Lernens. Es spiegelt die Weltoffenheit des Künstlers unter Wahrung seiner sudanesischen Wurzeln und sein Engagement für den künstlerischen Nachwuchs des Landes wider. Fünf Häuser mit herrlichen Dachterrassen, mit Werkräumen, Ateliers, je einer Küche, Wohn- und Schlafräumen, bieten Platz für Workshops, Kunstkurse, Vorträge und regelmäßig stattfindende Artist-In-Residence-Programme. Zusammen mit dem großen Garten und einen Innenhof ist das Ensemble ein einziges Kunstwerk. Das Kunstzentrum trägt bis in den letzten Winkel die Handschrift Rashids. Hier wurde oder besser wird nichts dem Zufall überlassen. Von der Architektur über das Möbeldesign bis zur Gestaltung der Außenbereiche. Die kunstvollen Bodenmosaike, Skulpturen aus gebrauchten Materialien, selbstgebauten Sitzgelegenheiten, die Einrichtung und farbliche Gestaltung der Räume – alles Ideen und Umsetzungen Rashids.
In der zum Zentrum gehörigen Galerie gibt es immer wieder Ausstellungen bekannter und weniger bekannter Künstler. Im Shop auf dem Grundstück gibt es Kunst(Gewerbe) und Rashids eigene Mode-Kollektion zu kaufen – wunderbar bestickte Galabijas und Schals für den Turban.
Die farbigen Wände der Häuser, die vielen Gestaltungsdetails und vor allem die Gemälde Rashids, die die Räume zusätzlich schmücken, werden uns noch lange in Erinnerung bleiben. »Frauen in der Wüste« auf Leinwand, auf Papier, auf Passepartouts oder auf Holz. In den Farben des Sudans. Sehr sehr schön&hellip
65 Spiegel und 90 Lichtmodule, die sich computergesteuert zu elektronischen Sounds synchron bewegen, verwandeln das Kathedralen ähnliche Innere des Kraftwerks Berlin für einen Monat in eine spektakuläre Kunstinstallation. Anlässlich des Medienkunstfestivals Transmediale (CTM) zeigen der Berliner Künstler Christopher Bauder und Musiker David Letellier, besser bekannt als Elektro-Avantgardist Kangding Ray, ihr gemeinsames Werk SKALAR.
Licht, das auf Spiegel trifft, in der riesigen Industriehalle umhergwirbelt wird, die Farbe im Rhythmus der elektronischen Beats wechselt und beim Betrachter Emotionen wie Wut, Trauer, Freude oder Angst auslösen kann. Insgesamt acht menschliche Emotionen werden bei SKALAR in Licht dargestellt. Über Wochen trafen sich die beiden Kreativen, stellten sich gegenseitig ihre Ideen vor, probierten aus, verwarfen wieder und erstellten schließlich ein grandioses Konzept, das anschließend von Bauders Team aus Ingenieuren, Programmierern, Designern und Innenarchitekten (WHITEvoid) technisch umgesetzt wurde.
Die Installation umfasst 40 x 20 Meter und erstreckt sich über 10 Meter Höhe. Im Hintergrund arbeitet das Team an Mischpulten und Computern, um SKALAR Leben einzuhauchen. Während der Presse Preview am vergangenen Freitag durften wir hinter die Kulissen schauen und bekamen eine erste kleine Performance zu sehen oder besser zu spüren. Die sonst graue und düstere Kraftwerkshalle wurde in Farbe getaucht, kräftige Sounds erhoben sich zwischen den Betonpfeilern und füllten den Raum mit Energie und Power, die Gänsehaut erzeugte.
Noch bis zum 25. Februar wird die Lichtshow als Ausstellung im Kraftwerk Berlin zu sehen sein. Zudem gibt es vier Live Performances, Konzerte, in denen Christopher Bauder und Kangding Ray selber an den Mischpulten stehen werden. Sehr zu empfehlen.
SKALAR – Reflections On Light And Sound, Kraftwerk Berlin, Köpenicker Str. 70, 10179 Berlin, Tel: +49 (0)30 2300 5100 und auf Facebook
27.01 bis 25.02.2018, geöffnet Mo – Do von 15.00 bis 21.00 Uhr, Fr & Sa von 13.00 bis 23.00 Uhr und So von 13.00 bis 21.00 UhrLive Performances: 04.02.2018 um 18.00 und 20.30 Uhr, 24.02.2018 um 20.00 und 22.30 UhrTickets gibt es hier&hellip
Seit September 2017 hat Berlin ein Museum, das es (laut eigener Aussage) gar nicht geben dürfte. Im URBAN NATION MUSEUM FOR CONTEMPORARY URBAN ART in der Berliner Bülowstraße werden Werke von renommierten und noch unbekannten Streetart-Künstlern gezeigt. Die Straße wird hier kurzerhand in ein Gebäude verlegt. &hellip
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