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Samstags ist Markttag am Nauener Tor in Potsdam. Gemütlich geht's dort zu. Die Potsdamer treffen sich zum Espresso, kaufen für's Wochenende ein und lassen sich herrliche Blumensträuße an den Ständen der Hegelallee binden. Die kleinen Läden der Straße haben ebenfalls geöffnet und so kam es, dass ich im Hinterhof der Nummer 53 die Remise entdeckte, die als »Außenstelle« der Marwitzer Hedwig Bollhagen Werkstätten fungiert. Dort findet Ihr eine große Auswahl des Bollhagen-Sortiments: Teller, Tassen, Krüge, Vasen, Schalen, mal klassisch mit Streifen oder mit geometrischen Elementen, manchmal auch verspielt mit Blümchenmuster oder Punkten. 1934 gründete Hedwig Bollhagen die Werkstätten für Keramik in Marwitz bei Berlin. »HB-Produkte sind Gebrauchsgüter für den Alltag – aber vor allem sind es Dinge, die den Menschen den Tag verschönen. Jeden Tag auf's Neue«. Die Philosophie des Unternehmens passt so wunderbar zu meinem Blog. Die schönen Dinge, die ich für Euch in Potsdam fotografiert habe, zeigen, dass Hedwig Bollhagens Bestreben, mit jedem Stück etwas Vollkommenes zu schaffen, gelungen ist. Die Entwürfe sind stilvoll, zeitlos und gleichsam modern – auch noch nach 80 Jahren…
Hedwig Bollhagen in der Remise, Hegelallee 53, 14467 Potsdam (leider inzwischen geschlossen)
HB-Werkstätten für Keramik GmbH, Hedwig-Bollhagen-Str. 4, 16727 Oberkrämer/Marwitz, Telefon 03304 39 80 &hellip
Der dritte und letzte Blogbeitrag über East London führt Euch entlang des Regent's Canal, an Hausbooten und Cafés vorbei, zum Broadway Market in Hackney. Wo früher die Hirten ihre Schafe auf den grünen Wiesen, den »London Fields«, kurz vor der Stadt grasen ließen, wird sich heute zum Picknick getroffen. Jogger und Familien mit Kindern genießen den Park oder gehen im Lido schwimmen – eines der wenigen öffentlichen Freibäder mit 50m-Bahn der Stadt. Samstags ist Markttag. Händler aus der Region verkaufen selbst gemachten Honig, Blumen, Sauerteigbrot, Fisch, Käse oder Oliven. An jedem zweiten Stand duftet es nach leckeren, frisch zubereiteten Speisen. Es gibt Mode, Design und viele andere schöne Dinge. Liegestühle laden zum Ausruhen ein. Die hübschen Läden der Straße haben ebenfalls geöffnet. Bei Fin & Flounder gibt's frischen Fisch, bei Hill & Szrok Biofleisch, das auf dem großen Marmortisch portioniert und verkauft wird. Die Kühlung erfolgt im Schaufenster zur Straße. Das Fleisch sieht richtig fotogen aus. Im Cooke's Pie & Mash Shop gab's früher Aal, heute Pies. Der Boden ist noch immer mit Sägespäne bedeckt.
Wer schon vormittags ein Bier trinken möchte, kann das bei The Cat & Mutton tun. Ein historisch-uriger Pub, der (oder das Pub?) 2014 »vorsichtig« renoviert wurde. Sehr schön dort. Unser Besuch auf dem Broadway Market war eins der schönsten Erlebnisse während unserer drei Tage in London. Vielen Dank, Anna und Jona, dass Ihr uns dort hin geführt habt.
Und nach dem Marktbesuch: Der Spaziergang am Regent's Canal entlang führt Euch an den bunten Hausbooten vorbei. Einkehren könnt Ihr im stylisch-bunten Arepa and Co. Es gibt venezolanischer Kaffee, Rum und die landestypischen Arepas (Maisfladen), die Ihr in Hängematten mit Blick auf's Wasser essen könnt… Yumm&hellip
Von der Tour durch die Berliner Stadtteile Wedding und Moabit habe ich im letzten Beitrag berichtet. Bisher gab es nur eine Bilderstrecke der Lehrter 17. Wo Jochen Küpper und Anna Niestroj uns außerdem hingeführt haben, zeige ich Euch heute in einer Bilderstrecke mit vielen schönen Momentaufnahmen. Kulturfabrik, Kriminalgericht, die versteckte Bibliothek am Luisenbad an der Panke wunderbare Altbauten in der Badstraße, Künstlerateliers an der Panke und die Wiesenburg. Vielleicht machen Euch die Fotos Lust auf mehr Moabit und mehr Wedding…
Am Donnerstag beginnt das Kulturfestival, das ich sehr gerne mit diesem Post unterstützen möchte. Die Organisatoren haben über ein Jahr geplant, das Programm ist so vielfältig, dass man sich nicht entscheiden kann, wo man hingehen soll. Und – die beiden Stadtteile haben es verdient. Schön da&hellip
Das Stue – Eine zierliche, kupferfarbene Schrift auf der historischen Fassade der ehemaligen dänischen Botschaft verrät dezent, was sich hinter dem großen Eingangsportal verbirgt. Könnte man die Zeit zurück drehen, würden Diplomaten und Botschaftsangestellte die große, mit Travertin und Granit verkleidete Halle betreten, die seitlichen Treppenaufgänge zu den Räumen der Botschaft empor schreiten und vom Balkon hinunter grüßen. Aber das ist lange her. 1978 verkaufte Dänemark das Gebäude, das Ende der 1930er Jahre von dem KaDeWe-Architekten Johann Emil Schaust erbaut wurde.
Seit Dezember 2012 kommen Gäste aus aller Welt in die Drakestraße 1 in Berlin-Tiergarten, um im Luxus Boutique-Hotel im Botschaftsviertel am Rande des Tiergartens zu übernachten. Ruhig und grün gelegen ist das Stue. Aus den Fenstern fällt der Blick direkt in den Berliner Zoo und in das satte Grün des Tiergartens. Man hat fast das Gefühl, der Park sei der private Garten, der sich an das Wohnzimmer anschließt – »Wohnzimmer« ist das dänische Wort für «Stue« und bringt wunderbar zum Ausdruck, wie wohl sich die Gäste im Stue fühlen können.
Wir waren für eine Nacht Gäste in diesem außergewöhnlichen Hotel. Ich wusste schon lange von dem modernen Interior-Design, das von Patricia Urquiola konzipiert und perfekt mit dem historischen Gebäude kombiniert wurde. Von den vielen Kunst-Objekten, der bekannten Bar mit Panorama-Fenster zum Zoo, den hoch gelobten Restaurants und der intimen Atmosphäre des Hauses. Schwärmende Berichte in den Medien und Freunde, die bereits Tapas bei dem Sterne-Koch Paco Pérez gegessen haben, machten mich neugierig auf die Nacht im Stue.
Ich möchte eins vorweg nehmen. Es war ein wundervoller Urlaubsabend/morgen in der eigenen Stadt. Das Hotel hat alle meine Erwartungen erfüllt und sogar übertroffen. Ich liebe Design, Kunst und Architektur. Und alte Gemäuer, die eine Geschichte erzählen. Hotels üben auf mich eine besondere Faszination aus. Die 16 Stunden im Stue waren super schön.
In der Eingangshalle begrüßt uns das berühmte Krokodil von Quentin Garel, das hungrig sein Maul aufsperrt, als ob es uns schon erwartet hätte. In der Bar und im Hof-Garten sitzen bereits Gäste und trinken einen Aperitif. Das Hotel strahlt große Ruhe und Eleganz aus. Wer mag, kann es sich in einen der grandiosen »Bohemian Chairs« bequem machen oder in einer der Sofaecken Platz nehmen. Es gibt eine Vielzahl öffentlicher Räume mit Rückzugsmöglichkeiten. Für Gäste, die Wert auf Privatsphäre legen, gibt es sogar einen Private Dining Bereich. Mir fallen die warmen Farben auf, schöne Stoffe und Teppiche, Kupfer hier und da. Modernes Mobiliar in hochherrschaftlichem Ambiente. Alles gekonnt aufeinander abgestimmt. Schwarz-Weiß-Fotografien aus der Sammlung von einem der Hotelbesitzer schmücken die Wände in Fluren und Zimmern, die originellen Draht-Giraffe und Gorillas der Künstlerin Benedetta Mori nehmen Bezug zum benachbarten Zoo. Auf den Treppenabsätzen des ehemaligen Botschaftsgebäudes laden weitere Sitzecken zum Schmökern in Bildbänden des Taschen-Verlags ein. Eine Bibliothek auf mehreren Etagen – geniale Idee. Es gibt viel zu entdecken im Stue. Der Spa-Bereich ist einfach wunderbar. Pool und Sauna eine architektonische Meisterleistung. Auf meinen Fotos könnt Ihr sehen, was sich die Architekten (Büro Axthelm, Potsdam) für den relativ kleinen Raum ausgedacht haben...
Unser schönes Zimmer mit dem offen gestalteten Badezimmer und dem Porzellan-Kakadu als Wandhaken, der Bar-Besuch nach einem langen Spaziergang im Tiergarten, Schwimmen im Pool und das leckere Frühstück am nächsten Morgen – nun schon wieder Erinnerungen. Zum Speisen kommen wir mal gerne ein anderes Mal in das »Wohnzimmer«.
Das Stue, Luxus Boutique-Hotel, Drakestraße 1, 10787 Berlin-Tiergarten
Vielen Dank an Gregor Schatz, Marketing Manager des des Hotels, für die nette Einladung&hellip
Die Bread & Butter geht heute zu Ende. Es war eine bunte, große Sommer-Party. Vom genialen Lunapark habe ich schon im letzten Beitrag beichtet und Euch versprochen, noch Fotos von den ‘Areas’ in den Hangars zu zeigen.
Die Eingangshalle des ehemaligen Flughafens erstrahlte in Grün-Gelb, die Brand-Bibles zogen auf den Kofferbändern ihre Kreise und die Hostessen in ihren hübschen Kleidern im Brasilien-Style reichten die Taschen (Bags of Ethics) mit Info-Material vom Band herunter. Eine schöne Begrüßung. Dann folgten zwei Stunden voller Eindrücke. Life-Tattooing hinter Glas, Print your own ‘Codello'-Bandana, Mode in Obstkisten beim 'Gang'-Shop, türkise Gummistiefel in riesigen Regalen von 'Aigle', Vintage-Denim-Kreationen der sympathischen 'Lizzie Kroeze', Kronleuchter über dem Stand von 'Cream', tolle Fahrräder von 'Le Vélo’ oder das neue Label CR7: Underwear und Socken by Christano Ronaldo. Sexy.
Die Stimmung in den Hallen hätte besser nicht sein können. Eine Kombination aus Spaß, Kreativität und ernstem Business. Gute Musik, leckere Drinks, lockere Atmosphäre, aber auch angestrengte Gesichter. Es war so heiß in den Hangars. Fast wie in Brasilien&hellip&hellip
Jetzt ist sie (fast) fertig. Die kleine 25qm-Oase mitten in der Stadt. Ganz weit oben auf dem Dach eines Hinterhauses – die Stadtalm. Von hier aus werde ich in Zukunft bloggen, schreiben und arbeiten. Schön ruhig ist es hier, Kuhglocken gibt es keine, dafür Weitsicht und ein freier Blick auf meinen Liebling, den Fernsehturm. Es war ein langer Weg bis hier oben alles so (schön) war. Ein Zimmer mit Bad und ein enger, dunkler Dachboden oben drüber – das war einmal. Decken, Wände, Zargen, Leitungen und Rohre mussten raus, ein Konzept her. Meine, unsere liebste Beschäftigung. Was kann man aus 25 qm Grundfläche machen, wie lässt sich dieser Raum optimieren und gestalten? Ich habe in den letzten Monaten viele Fotos gemacht. Das Vorher-Nachher-Feature kommt, wenn die Leiter und das fehlende Geländer installiert ist. Heute gibt's schon mal einen ersten Blick ins Mini-Loft. Sechs Meter sind es bis zur Decke. Die Backsteine des Dachbodens haben wir offen gelassen, nicht verputzt. Die über 100 Jahre alten Deckenbalken sind frei gelegt und die zwischen den Geschossen entfernt worden. Ein lichter, hoher Raum ist erstanden. Durch die vielen neuen Fenster im Dach lassen sich die Wolken am Himmel zählen…
An der Backsteinwand leuchtet seit letzter Woche ein Neon-Schriftzug. Die Idee dafür lieferte das Lichtobjekt an der Betonwand des benachbarten Café Oliv. Bei der Recherche im Internet bin ich auf die Berliner Firma ‘NeonBär’ in der Kollwitzstraße gestoßen. Perfekt – die Schriftart, die Farbe des Neons und die Größe der Buchstaben kann man individuell bestimmen, werden einzeln geliefert und müssen dann nur noch an der Wand befestigt werden. Das dauert etwa eine Stunde. Die Leuchtschrift ist dimmbar, ein Trafo mit dabei. Das Kabel wird mit einem Stecker geliefert, kann aber auch direkt an einen Stromauslass angeschlossen und per Lichtschalter bedient werden. Tagsüber leuchtet die ‘Stadtalm’ als illuminiertes Kunstwerk von der Wand, abends ersetzt sie die Deckenlampe. Cool.
Alle Infos zu NeonBär findet Ihr auf www.neonbaer.de. Ralph Gärner und sein Team setzen Eure Ideen gerne um. Leuchtschriften können auch problemlos verschickt werden.
NeonBär, Kollwitzstraße 48, 10405 Berlin, Telefon: 030-44 03 12 4&hellip
Seit dem letzten Montagsmöbel im Blog sind schon wieder Wochen vergangen. Heute ist endlich Nummer 39 an der Reihe: das Sideboard Kabino von Normann Copenhagen. Den Blocktable des Designers Simon Legald habe ich Euch schon früher einmal vorgestellt. Aus der gleichen Serie, und auch von Simon Legald, stammt Kabino – mit einem Rahmen aus Eschenholz und Schiebetüren aus Metall. Handwerkskunst meets Industriedesign… Die Lochblechplatte ist ein schönes Detail, genau wie die in der Höhe versetzten Griffe in den Türen. Für die Nische im kleinen Dachgeschoss ein perfektes Möbelstück. Kabino passt aber genauso gut ins Ess- und Wohnzimmer oder in den Flur. Auch als TV-Möbel ist Kabino einsetzbar. Es besitzt einen Kabelauslass an der Rückseite.
Die Wand hinter dem Sideboard habe ich mit Farrow & Ball's Ammonite No 274 gestrichen. Der Farbton ist neu. Ein feiner Neutral-Ton, zu dem alles passt.
Das Kabino gibt's beim Connox-Design-Versand. &hellip
Chronologisch richtig wäre es, wenn dieser Beitrag vor dem Post über ‘Roomsafari’ online gegangen wäre. Denn unterwegs zur ‘Nachtschicht’ in der Bergmannstraße, kamen wir an der 600 Meter langen Friedhosmauer vorbei, hinter der sich drei nebeneinanderliegende Kirchhöfe befinden – und das Café Strauss mit dem Glashaus…
Es war kurz vor 20.00 Uhr, das Tor zum Friedrichwerderschen Friedhof (eingeweiht 1844) stand noch offen. Tische und Stühle vor dem roten Backsteinbau wurden gerade zusammengestellt. Ein Café mit Blick ins Grüne, auf eine Wiese mit alten Bäumen und Grabsteinen zur Linken. Ein bezaubernder Ort. Obwohl das Café gleich schließen würde, durften wir noch herein kommen, uns umschauen. Zu der von Schinkel 1824-30 erbauten Kirche gehört die ehemalige Aufbahrungshalle. Hier stehen nun Caféhausstühle, bereits für den Abend über einander gestapelt. Gerne hätte ich diesen Ort noch tagsüber erlebt, wenn in den alten Gemäuern der frisch gebrühte Cappuccino sein Aroma verstömt...
Vom Café führt eine Tür direkt ins Glashaus, das um die (vorletzte!) Jahrhundertwende zwischen Kapelle und Aufbahrungshalle gebaut wurde. Da ich diesen Raum so ganz ohne Erwartung und ohne jemals von ihm gehört zu haben, betrat, war ich überrascht, erstaunt und glücklich, mal wieder auf so etwas ‘Schönes’ gestoßen zu sein. Durch die hohen Fenster mit Jugendstil-Elementen, schaut man hinaus auf den Friedhof. Was für ein Grün! Innen wie außen. Das Glashaus wird als Ausstellungsort genutzt. Bis zum 29. Juni sind die Werke von Egon Schrick unter dem Titel ‘Dramatische Orte’ zu sehen. Die monochromen Bilder im diesem von Licht und Grün des Friedhofs durchfluteten Ort wirken viel leichter, als bei einzelner Betrachtung.
Weiß getünchte Backsteinmauern, alte Fliesen auf dem Boden, ein gusseiserner Engel in der einen, eine Frauenbüste in der anderen Ecke, scheinen über diesen Raum zu wachen. Das helle Blau der Bänke und Türen bildet einen wohltuenden Kontrast zu Metall, Glas und Industrielampen, strahlt Ruhe und Gemütlichkeit aus. Wie wäre es mit einem Spaziergang zwischen Jugendstilgräbern und alten Mausoleen bei Vogelgezwitscher und Sonnenschein am Pfingstwochenende? Mit Kaffeetrinken in oder vor der ehemaligen Aufbahrungshalle? Verlockend.
Café Strauss , Bergmannstraße 42, 10961 Berlin, Tel: 030 - 69 56 44 53Geöffnet ab 9.00 Uhr, Montag Ruhetag&hellip
DMY 2014
Gestern war ein schöner Tag. Die Berlin Design Week, die 8. Berlin Biennale und der DMY, das Internationale Design Festival in den Hangars des ehemaligen Tempelhofes Flughafens, starteten fast zeitgleich. Ich startete um 17.30 Uhr in der Spanischen Botschaft, wo im Rahmen der Design Week die Ausstellung ‘RESET’ eröffnet wurde. Aber über die Spanier schreibe ich in den nächsten Tagen. Diese Ausstellung wird noch bis Ende Juli zu sehen sein.
19.00 Uhr – Hangar 6 & 7 – Flughafen Tempelhof. Der diesjährige DMY beginnt. 500 renommierte und junge Designer, neue Produkte, Prototypen und experimentelle Konzepte auf 12.000 qm Fläche. Am Eingang bekommen wir einen Gutschein für einen ungewöhnliche Drink an einer ungewöhnlichen Bar – von Hendrick's Gin. Gurken sind das Geheimnis, Rosen auch. Dazu Gin und Tonic Water. Das zieht sofort rein. Entschuldigt den Ausdruck, aber so war's. Und so lecker. Ob die Jungs von Hendrick's nun bis zum Sonntag Frei-Gin ausgeben? Die zwei Hangars bezwingen wir jetzt doppelt so leicht. Beschwingt geht's von der Bar direkt zu den Ausstellungsflächen. Es ist doch erstaunlich, dass immer wieder Neues entworfen wird. Es gibt richtig tolles Design zu sehen. Ich habe viele Fotos gemacht und unter den Bildern erfahrt Ihr, um was und wen es sich handelt. Keine Fotos habe ich z.B von den ‘Psycho Furnitures', sehr originelles Konzept, den Sideboards von 'tipla', Entwürfe aus Metall und Holz, die ich demnächst mal gesondert vorstellen werde, oder von der 'Street Food Kitchen’ von Anne Liesch.
Noch bis zum Sonntag, 1. Juni um 18.00 Uhr könnt Ihr ‘Das Bett’ aus Pappe, ein Motorrad aus Holz, viele außergewöhnliche Lampen und Leuchten, Stühle, Regalsysteme und Ideen rund um das Produktdesign bestaunen. Seit 2012 ist DMY Berlin ebenfalls Ausrichter des Designpreises der Bundesrepublik Deutschland im Auftrag des Bundesministeriums für Wirtschaft und Technologie. Mal sehen, wer dieses Jahr einen Preis mit nach Hause nimmt…
Alle Infos zum Internationalen Design Festival, zu den Workshops und Open Talks findet Ihr auf der Webseite des DMY
+++ DMY 2015 ++++ DMY 2015 ++++ DMY 2015 ++++ DMY 2015 ++++ DMY 2015 +++ DMY 2015 +++
11.06. bis 14.06.2015 im Kraftwerk Mitte, Köpenicker Straße 70, 10179 Berlin&hellip
Am Wochenende war ich zum ersten Mal in einem Berliner Plattenbau: WBS 70/9 Typ Neubrandenburg. Mit Original Werkattest des Beton- und Plattenwerks Pasewalk und Wechselsprechanlage bzw. Türöffner 'RFT welton'. Diesen Typ 'Platte' gibt es nur vier Mal in Berlin, Architekt unbekannt – erzählt mir Martin bei einem Kaffee auf dem Balkon der 36 qm Einraumwohnung. Seit er vor vier Jahren aus Sydney nach Berlin zog, wohnt er hier im 8. Stock. Zentral, ruhig, mit super Aussicht und sehr netten Nachbarn auf der Etage. Die Sonne steht bis nachmittags auf dem Balkon, die Pflanzen und Blumen gedeihen prächtig. Eine Oase mitten in der Großstadt. Urban Jungle!
Martins Wohnung ist eine einmalige, kreative Mischung aus Selbstgebautem, Fundstücken und Geschenken von Freunden: ein Seventies-Geschirr der Marke Thomas, Retro-Vasen, Kakteen und Grünpflanzen unterschiedlicher Herkunft und Aussehen, Kunst von befreundeten Künstlern aus Australien, ein Brett von der Baustelle in der Nähe, das jetzt als Balkontisch dient, sogar ein Aquarium mit Goldfischen... Ich liebe es, wenn eine Wohnung mit der Zeit ihren eigenen Charakter erhält, nichts lange am gleichen Platz stehen bleibt und die Einrichtung ständig 'redesignt' wird. Das Bett hat Martin mit Holzleisten bis zur Zimmerdecke eingebaut. Der entstandene Raumteiler lässt das Zimmer viel größer wirken. Die Wände hat er mit Hilfe seiner Mutter tagelang von den alten Tapetenschichten befreit. Jetzt ist die 'Platte' in ihrer ganzen Schönheit zu sehen. Beton mit Lufteinschlüssen, Reste von Tapetenkleber und viel Struktur. Bett und Küchenmöbel baute Martin aus OSB-Platten. Günstige Lösung mit viel Effekt und Funktionalität. Auf dem schwarzen PVC liegt die Katze und lässt sich von mir fotografieren. Sie ist das schon gewohnt. Die Wohnung wurde schon vom ZDF gefilmt. Martin gehört zum Team des 'Platten'-Portals 'Jeder qm Du' – für Plattenliebhaber oder die, die es werden wollen. Auf der Webseite findet Ihr viele DIY-Ideen rund um's Wohnen, Wohn-Dokus und natürlich unzählige Informationen zum Thema Plattenbau. Schaut mal rein: (http://www.jeder-qm-du.de/platten-portal/).
Aber jetzt erstmal in Martins Wohnung – Herr von Statten seine Plattenbude...
Was für eine Idylle. Auf Martins Balkon sprießt das Grün. Der Morgenkaffe schmeckt hier gleich noch mal so gut. Der Schnittlauch hat sich im Eighties-Kochtopf der ehemaligen DDR dieses Jahr von alleine ausgesäht. Der Plaste-Eierbecher ist ebenfalls ein Relikt aus Vorwendezeiten... Urban Jungle&hellip
René Talmon L'Armée. Der Schmuck-Designer sitzt gerade an seiner Werkbank und hantiert mit einer kleinen Säge, als ich den Laden betrete. Früher saß an dieser Stelle vielleicht der Besitzer des damaligen Kolonialwaren-Geschäfts, der den Kindern des Viertels Bonbons und den Hausfrauen die täglichen Einkäufe in Papiertüten verpackte… Diese Bilder habe ich in Berlin häufig vor Augen. Es gibt so viele Wohnungen und Läden in der Stadt, deren alte Steinfußböden, Wände oder Stuckdecken die Vergangenheit konserviert zu haben scheinen. So auch im Atelier des Juweliers, das gleichzeitig Showroom und Verkaufsraum ist: Die Wände sind in ein warmes, dunkles Blau getaucht, die Decke ebenfalls. Üppig mit goldenem Stuck aus dem vorletzten Jahrhundert verziert, gibt sie dem Hauptraum einen edlen, feinen Charakter und nimmt Bezug auf den Werkstoff, den René so gerne bearbeitet – das 925er Gold. Die Atmosphäre kommt auf meinen Fotos nur annähernd rüber. Eigentlich ist es ziemlich ‘blaudunkel’ und die gut eingesetzte Beleuchtung sorgt dafür, dass der Schmuck, den René entwirft, in Szene gesetzt wird. In Vitrinen aus dunklen Hölzern und Glas liegen Ringe, Ketten und andere Kreationen. Schwarze Diamanten und Gold – Renés liebste Kombination. Eine ausgetretene Treppe führt in einen kleineren zweiten Ausstellungsraum. Mir gefallen die alten Möbel auf den Original-Bodenfliesen, die prominent platzierten Werkzeuge, das kreative Chaos auf dem Arbeitstisch und das Design des ausgestellten Schmucks. Dies alles eingerahmt in ein geheimnisvolles Blau – sehr schön.
René Talmon L'Armée, Linienstraße 109, 10115 Berlin, Tel: +49 30 955 984 4&hellip
Kleiner Restaurant-Tipp für's Wochenende. Ich war im »Lokal«. Nur zum Fotografieren – weil’ s da so schön ist. Zum Essen werde ich ganz bald hingehen. Wenn es dort so lecker schmeckt, wie ich es bereits von verschiednen Seiten gehört habe, dann stimmt im Lokal einfach alles. Ein Eckladen (ist immer etwas Besonderes), hell, rustikal-elegant, gemütlich, mit sicherem Stil und sehr sympathisch eingerichtet. Die Tische, besonders den Großen mit den alten Lettern auf der Platte, würde ich sofort in mein Esszimmer stellen. Die weißen Schälchen mit Salz- und frisch gemahlenem Pfeffer auch. Alle Tische sind Unikate der Berliner Designerin Katja Buchholz. Sie wurden extra für das Restaurant entworfen. Die Hölzer kommen aus deutschen Wäldern oder sogar aus der dem Umland und haben meist schon eine eigene Geschichte zu erzählen. Und wurden nur mit Olivenöl behandelt. Das habe ich gerade nachgelesen.
Aber nicht nur die Tische machen das schöne Ambiente des Lokals aus. In flaschenähnlichen Gläsern leuchten alte Glühbirnen, auf alten Küchenstühlen, von denen ich auch vor kurzem welche ertrödelt habe, liegen Felle. Der Steinfußboden hat perfekte Patina. Die gelben Pfingstrosen in grünen Vasen sehen sonnig und frühlingshaft aus, die sorgfältig aufgereihten Weingläser in offenen Regalen hinter dem Tresen wie ein Kunstwerk. Licht und Luft strömt durch die offenen Fenster und vor dem Haus sitzen schon die ersten Gäste beim Vino. Und nicht zu vergessen – sehr nette Menschen, die dort arbeiten! Ach, schön, ich muss gleich mal einen Tisch bestellen…
Lokal, Linienstraße 160/Ecke Kleine Hamburger Straße, 10115 Berlin-Mitte Sa– Mo ab 17.00 Uhr, Di – Fr ab 11.00 Uhr, Dinner ab 18.00 Uhr Lunch (nur Di – Fr) 12.00 bis 16.00 Uhr Reservierungen unter 030 – 284 495 00 oder kontakt@marenthimm.de&hellip
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