La Fiermontina – Urban Resort Lecce
Monopoli, Polignano a Mare, Cisternino, Alberobello, Matera – Die ersten vier Tage unsere Apulienreise waren abwechslungsreich und einfach herrlich. Blauer Himmel, milde Temperaturen, das Meer noch warm genug zum Schwimmen, grandioses Essen überall. Von Monopoli aus fuhren wir durch das Land, entdeckten viel Neues, saßen in Straßencafés und kleinen Restaurants zwischen Einheimischen und den wenigen Touristen, die sich zu dieser Jahreszeit in Apulien aufhielten.
Am vierten Tag fuhren wir weiter ins Salento, eine Region am Absatz des italienischen Stiefels. In der barocken Stadt Lecce wohnten wir im Herzen des alten Viertels in einem hochherrschaftlichen Stadthaus aus dem 17. Jahrhundert, im La Fiermontina Urban Resort. Gebaut aus dem für die Gegend typischen »Pietra leccese«, einem hellen Sandstein, aus dem fast alle Gebäude und Fassaden Lecces bestehen, und umgeben von einem großen Garten mit Oliven- und Zitrusbäumen, verbrachten wir zwei Tage im wohligen Luxus eines Boutiquehotels.
Das La Fiermontina öffnete erst vor zwei Jahren seine Türen und heißt seitdem Gäste aus der ganzen Welt Willkommen. Ob Kunst- und Kulturinteressierte, Geschäftsleute, Ruhesuchende oder auch private Gesellschaften – das schöne Hotel bietet einen wundervollen Rahmen für alle Anlässe. Fouad Filali, ein französischer Geschäftsmann, erfüllte sich mit dem Kauf des Hauses den innigen Wunsch, seiner in Apulien geborenen Großmutter Antonia Fiermonte, die er leider nie kennenlernte, ein angemessenes Denkmal zu setzen und auf diese Weise zurück zu seinen talienischen Wurzeln zu gelangen. Viel Herzblut, 10 Jahre Arbeit und die Ideen des in Lecce lebenden Architekten Antonio Annicciarico stecken in Filalis Hommage an seine Großmutter. Der Geist Antonias schwebt seither über dem La Fiermontiana. Sie muss eine beeindruckende und sehr schöne Frau gewesen sein. Selbst Pianistin und Malerin und verheiratet mit gleich zwei (befreundeten) französischen Künstlern, René Letourneur und Jaques Zwoboda, deren Skulpturen aus Bronze den Garten und einige Räume des Hotels schmücken.
Kunst, Design, Lebensart und eine behutsame Integration moderner Elemente in eine historische Umgebung – Das Hotel verbindet diese Teile zu einem gekonnten Ganzen. Das Interieur-Konzept des französischen Designbüros Charles Philippe & Christophe gefällt mir sehr. Designklassiker, wie die zierlichen Sessel »LC1« von Le Corbusier oder das Model »Utrecht« von Gerrit Rietveld, eine Bank aus Kristallglas von Naoto Fukasawa, stylische Pendelleuchten »Nictea« von Tobia Scarpa oder Polstermöbel und Tische von Charlotte Perriand, werden mit traditionellen oder auch antiken Möbeln und Accessoires aus Apulien kombiniert und mit hochwertigen Textilien in warmen Farbnuancen im gesamten Hotelbereich eingesetzt. 16 Zimmer und Suiten, allesamt edel und mit eben diesem Stilmix ausgestattet, bieten feinen Luxus ohne aufdringlich zu sein. Die Gewölbedecken, zum Teil noch im Original erhalten und die Wände aus hellem Kalkstein, sorgen hier für den nötigen Twist. Sehr schön.
Die Küche unter der Leitung von Simone Solido, setzt auf traditionelle, regionale und leichte Gerichte mit frischem Gemüse, Fisch und selbstgerechter Pasta. Unglaublich köstlich war jeder Gang des Abendmenüs. Schon der Brotkorb, gefüllt mit viererlei selbst gebackener Minibrotlaibe und einer Auswahl milder bis kräftiger Olivenöle dazu, hätte uns glücklich vom Tisch gehen lassen... Auch das Frühstücksbuffet, das im Patio oder im Garten eingenommen werden kann, ist ein Traum und lässt keine Wünsche offen. Überhaupt der Garten – – Durch das silbrige Laub der uralten Olivenbäume fallen die Sonnenstrahlen auf die grüne Wiese, Zitronen und Orangen hängen an schweren Zweigen, das türkisfarbene Wasser des Pools schimmert weich und das ganze Setting wird umrahmt von alten, geschichteten Steinmauern. Hier und da gibt es Bänke aus Sandstein und Sonnenliegen zum Entspannen. Ein Wohlfühlort.
Vom Hotel sind es nur wenige Meter bis zur Fußgängerzone der Altstadt. Dort lässt es sich herrlich spazieren gehen und die Sehenswürdigkeiten Lecces bewundern. Barocke Fassaden kleiner und großer Stadtpaläste und Kirchen, weitläufige Plätze, wie z.b. die Piazza del Duomo, die trutzige Festung Karl V., das römische Amphitheater, Parks mit schattigen Bänken unter uralten Bäumen und plätschernden Springbrunnen. Bars, Cafés und Restaurants säumen die Gassen und Straßen Lecces. Schon am frühen Nachmittag sitzt man beim Aperitivo, lässt den Tag bei einem Drink und leckeren Häppchen ausklingen, lässt sich anschließend weiter treiben, um schließlich eine Trattoria zum Abendessen aufzusuchen.
Wir saßen am liebsten im Caffè Palmieri an der Porta Napoli. Der Cappuccino, gebrüht aus den Bohnen von Quarta Caffè, schmeckte richtig gut und vor dem Laden herrschte zu jeder Tages- und Nachtzeit italienisches Lebensgefühl, wie man sich es wünscht. Lecce hat auffällig viele Patisserien und Schokoladenmanufakturen. Eine sensationelle Adresse ist das Caffè Alvino an der Piazza Sant'Oronzo. Kaffeehaus und Bar in einem, mit einer riesigen Auswahl an süßen Kleinigkeiten und Pasticciotti leccese, die für das Salento bekannten knusprigen Mürbeteigtörtchen mit Cremefüllung. Im Caffè Alvino sitzen Touristen aber auch Einheimische. Drinnen an der Bar wird im Akkord Espresso serviert und getrunken. Kein Geheimtipp, aber sehr empfehlenswert.
Das Salento ist vielfältig und hätten wir mehr Zeit in Lecce gehabt, wären wir sicher auch noch nach Santa Maria di Leuca, Gallipoli oder Otranto gefahren. So beschränkten wir uns auf den Küstenabschnitt zwischen Casalabate und San Cataldo, fanden schöne Strände mit türkisfarbenem Wasser, flache Dünen und ab und zu einen Abschnitt für Kiter. Die Orte waren eher verschlafen bis ausgestorben. In dieser Gegend gibt es viele Ferienhäuser, die sich zu dieser Jahreszeit bereits im Winterschlaf befinden.
Nach zwei Nächten im La Fiermontina reisten wir weiter. Unsere nächstes und letztes Reiseziel war Ostuni, ein auf drei Hügeln thronender Ort mit Blick auf Olivenhaine und (in der Ferne) das Meer. Herrlich.
Schaut gerne einmal auf der Webseite des Hotels vorbei. Dort findet Ihr viele hilfreiche Informationen zur Geschichte des Hauses, der Philosophie und Ausstattung, den Preisen und zur Umgebung.
La Fiermontina Urban Resort, Piazetta Scipione De Summa, 4, 73100 Lecce, Italien, Tel: +39 0832 302 481
Vielen Dank an das Team des La Fiermontina für den schönen Kurzaufenthalt, der uns über Stromberger PR, München, ermöglicht wurde.