Design & Kunst auf zwei Etagen – Zu Besuch bei Katja Söchting
Die Strahlen der Herbstsonne fallen auf den Küchentisch und erfüllen die Dachgeschosswohnung in Prenzlauer Berg mit viel Licht und Wärme. Hier sitze ich zusammen mit der Kunst- und Designhistorikerin Katja Söchting beim Tee. Endlich lernen wir uns persönlich kennen. Über meinen ersten Versuch, Katja in ihrem Showroom in der Ackerstraße anzutreffen, habe ich vor einiger Zeit hier berichtet. Katja ist seit Jahren als Expertin für Interior Design tätig. Sie berät und betreut Kunden, richtet Wohnungen und Geschäftsräume ein. In ihrem Showroom in Berlin Mitte stellt sie, zusammen mit Irina Jurassic von linea1, Möbel, Lampen und Accessoires ihrer Lieblingshersteller aus. Ihre Liebe zum Design entwickelte sie während ihres Studiums der Kunst- und Designgeschichte an der FU Berlin, als sie parallel in verschiedenen Einrichtungsgeschäften arbeitete. Nachdem sie von 1999 bis 2013 eines der ersten Möbelgeschäfte in Prenzlauer Berg (mit)gründete und führte, ließ sie sich 2014 in der Ackerstraße nieder. Schon die Auswahl der Labels und Hersteller im Showroom zeigen Katjas Händchen für das Einrichten und Zusammenstellen besonderer Dinge. Ihre Wohnung, die sie zusammen mit ihrer Familie bewohnt, ist nicht nur lichtdurchflutet, sondern auch sehr schön. Was zu erwarten war. Hier wohnen gleich zwei Kreative. Katjas Mann Jörg Söchting, ist Künstler und Designer. Seine großformatigen Bilder und meist farbenfrohen Möbelentwürfe prägen den Stil der Maisonette-Wohnung im Zusammenspiel mit Einrichtungsgegenständen anderer namhafter Designkollegen. Sein »Fernweh« Sessel steht neben der Leuchte von Rupert Kopp, einer seiner bemalten »Scrapwood« Holzhocker dient als Beistelltisch für die »Longframe«-Liege von Alberto Meda. Der große rote AVL Tisch (moooi) im Wohnbereich war das erste Stück für diese Wohnung, erzählt Katja. Drumherum reihen sich weiße Fiberglasstühle von Ray und Charles Eames, die noch von ihren Großeltern stammen. An der Wand hinter dem Esstisch hängt ein Werk der Berliner Künstlerin Suse Weber. Beim Rundgang durch die Dachgeschosswohnung kommen wir an einigen Designraritäten vorbei. Ich fotografiere, Katja erzählt mir Geschichten zu den einzelnen Gegenständen. Zum Teil stammen die Möbel von befreundeten Designern, die Katja und Jörg noch aus Studienzeiten kennen. Auch Unikate sind dabei. Katja liebt (und vertreibt) die Produkte von Nils Holger Moormann. Ich mag seine Möbel und Accessoires auch sehr. Hier habe ich über unseren Besuch in Aschau geschrieben. Moormanns Garderobenständer »Hut ab« und »Rechenbeispiel« befinden sich im unteren Teil der Wohnung im Flur und im Bad. Toll sind auch die bunten, aus alten Plastikflaschen gewebten Pet-Lamps von Alváro Catalan, die Schreibtischleuchte »Studioilse« des schwedischen Herstellers Wästberg und die von Katja neu bezogenen (alten) Thonet-Stühle, die in Königsblau sehr edel daher kommen. In allen Ecken gibt es etwas zu entdecken. Notenständer und Klavier lassen darauf schließen, dass bei Söchtings Musik gemacht wird. Bücherstapel und eine große Bibliothek im Regal-Klassiker von Dieter Rams deuten auf große Literaturliebe hin. Nehme ich an. Der Totenkopf auf dem Piano sieht einfach nur cool aus... Vielen Dank, liebe Katja, für Tee und Gespräche. War schön bei Dir&hellip