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Einer dieser schönen Berliner Sommerabende. Das Thermometer zeigt noch 26 Grad, die Stadt scheint von der Hitze ein wenig gelähmt, aber gut gelaunt. In den Straßen tobt das Leben – Feierabend, die Tagwerke sind vollbracht, endlich ist es nicht mehr so heiß. Auf dem breiten Bürgersteig an der Yorckstraße sitzen die Gäste vor dem Restaurant Kreuzberger Himmel, genießen kühle Getränke und essen gemeinsam von großen Tellern. Fladenbrote werden in Humus gedippt, Baba Ganoush, Fatoush und Mnasale herum gereicht und sich über Huhn in Joghurtsauce, Auberginen mit Minze, Granatapfel und Nüsse, Kichererbsen, Koriander und die vielen exotischen Gewürze gefreut. Bei diesen Temperaturen genau die richtigen Speisen. Frisch, leicht und fein. Syrische Küche unter dem Berliner Sommerhimmel&hellip
Zwei Architekten und eine Interior Designerin tun sich zusammen, konzipieren einen hellen Raum mit großen Schaufenstern und vielen Designprodukten und arbeiten gemeinsam im Hinterzimmer. So könnt Ihr Euch den Showroom von Irina Jurasic, ihrem Mann Francesco Apuzzo (linea1) und Katja Söchting vorstellen.
Die feinen linea1-Regale aus Stahlblech gibt es schon seit 13 Jahren. Irina und Francesco entwarfen sie damals selbst, weil es einfach keine (für sie) schönen Regale gab, verrät Irina neulich bei einem (Schnellst)Besuch in der Ackerstraße. 2005 gründeten sie linea1, ließen seither ausschließlich in Berlin produzieren und entwickelten in den darauf folgenden Jahren ein Regalmodell für Aktenordner, eine Tischleuchte, den Zeitschriftenhalter linea mr, Wandgarderobe linea cr und den everyday table. Das Material Stahlblech wird bei jedem Produkt aus seinem zweidimensionalen Ursprung zu einem Körper gebogen. Ökonomisch funktionales Design. Im Showroom sind alle Mitglieder der Stahlblech-Familie versammelt.
Eigentlich wollte ich neulich ganz kurz zu Katja Söchting hinein springen. Sie teilt sich die Räumlichkeiten mit linea1. Im Zusammenspiel mit ihrer Arbeit als Interior Designerin, stellt sie Möbel und Accessoires von z.B. e15, Gelderland, Schaffner, Anna Badur, Jörg Söchting, Marset oder Anais Brizon im Showroom vor. Ihre Kunden haben so die Möglichkeit, sich vor Ort inspirieren zu lassen und können bei Gefallen auch gleich bestellen.
Katja war leider nicht da, als ich spontan vorbei schaute. Gerne hätte ich sie persönlich kennen gelernt. Möchte ich doch in Zukunft meine Kunden zu ihr schicken, um ihnen die Produkte von Nils Holger Moormann ans Herz zu legen und gegebenenfalls bei ihr ordern. Seit ich in Aschau war, empfehle ich bei Wohnberatungen immer wieder gerne Möbel von Moormann und freue mich, dass es in Berlin einen Showroom (neben den großen Designläden) gibt, wo FNP-Regal, Pressed Chair & Co. präsentiert werden. Die anderen von Katja kuratierten Designstücke gefallen mir ebenfalls sehr. Einige sind auf den nachfolgenden Bildern zu sehen. Bisschen unscharf hier und da. Fragt Irina, der Besuch war wirklich kurz...
linea1 Showroom & Katja Söchting Interior Design, Ackerstr. 165, 10115 BerlinGeöffnet Di – Fr von 12.00 bis 18.00 Uhr und nach VereinbarungIn den Berliner Sommerferien nur Do von 12.00 bis 18.00 Uhr und Fr von 12.00 - 18.00 Uhr geöffnet&hellip
Berlin hat einen neuen Ort, an dem man am liebsten den ganzen Tag bleiben und es sich gut gehen lassen möchte. Und das direkt an der Herrmannstraße in Neukölln: Das 21 gramm Café & Restaurant im historischen Kapellengebäude am Rande des St- Thomas Friedhofs.
Ein ungenutztes Seitengebäude der alten Friedhofskapelle, Entdeckung und sich Verlieben, Planungs- und Antragsphase, Denkmalschutzauflagen, sieben Monate Umbau, enorm viel Selberhandanlegen und noch viel mehr Dreck, Schweiß und Herzblut – So oder so ähnlich müsst Ihr Euch die (etwas verkürzte) Entstehungsgeschichte des 21 gramm vorstellen. Jeremias Stüer, einer der drei Betreiber, klingt ganz beseelt, als er mir letzte Woche beim Kaffee im Hof des Backsteingebäudes von den vergangenen Wochen und Monaten erzählt.
Jetzt ist (fast) alles fertig. Die Gäste sind begeistert. Von der Location, von der Stimmung, vom Essen und überhaupt. Kaum vorstellbar, wie es hier noch vor kurzer Zeit aussah. Oder ganz früher? Immerhin handelt es ich um ein Kapellengebäude auf einem Friedhof von 1865. In der sanierten Kapelle finden bis heute regelmäßig Beisetzungen statt. Davon bekommen die Gäste aber nichts mit, da sich der Kapelleneingang auf dem Friedhof befindet. Das 21 gramm befindet sich im Nebengelass. Dort, wo damals die Leichname für die Beerdigung fein gemacht wurden. Danach standen die Räumlichkeiten lange leer. Die Vorstellung, in diesem ebenfalls kapellenartigen Raum mit hohen Gewölbedecken, reich verzierten Säulen, Bibeltexten an den Wänden und farbigen Fenstergläsern gewaschen und in den Sarg gelegt zu werden, finde ich irgendwie anmutend. Keineswegs negativ. Ich denke, man darf sich das ruhig vorstellen, wenn man heute diesen wunderschön gestalteten Raum betritt und sich auf einem der polnischen Schulstühle, den selbst entworfenen Bänken oder an den Tischen niederlässt und sich ein Frühstück auf'm Blech bestellt. Oder?Unter (gefühlt) Tonnen alter Leimfarbe, die über Wochen von Wänden, Decken und Säulen entfernt wurde, kamen die Original-Farbtöne zum Vorschein. Zartes Rosa, Gelb, Weiß & Grau. An zwei Wänden wurden die zum Teil gut erhaltenen Zitate aus der Bibel frei gelegt. Einige Säulenschäfte mussten ausgebessert, die alten Holztüren aufgearbeitet und lasiert (mit Bier!) werden. Jeremias, für das Interior-Design und die Einrichtung des 21 gramm verantwortlich, erzählt mir bei unserem Treffen, wie viel Spaß es ihm gemacht hat (und immer noch macht), diesen besonderen Raum gestalten zu können. Und wie schwer es war, dem ehrwürdigen Denkmal gerecht zu werden. So entschied er sich zusammen mit seinem Team für Eichenholz, Stahl und viel Grün. Die Einrichtung wurde behutsam und stilvoll an die Umgebung angepasst. Die bepflanzten Leuchten an den Gewölbedecken waren Jeremias' Idee. Auch der Hof mit der großen Holzbank und den vielen Kissen ist schön geworden. Lichterketten, wilder Wein, Blümchen in Glasflaschen und vor allem die alten Backsteinmauern erschaffen Wohlfahl-Atmosphäre. Das Essen soll super lecker sein, habe ich gehört: Gut gefüllte Frühstücks-Bleche, Flammkuchen, auch auf'm Blech serviert, und viele kleine und große Köstlichkeiten, Desserts, Getränke und Kaffeespezialitäten. Die Köche mussten sich schnell einarbeiten. Täglich kommen mehr Gäste, schwärmt Jeremias, und schaut in den Himmel. Was er dort sieht weiß ich nicht, doch plötzlich sagt er: »Es heißt, das Gewicht der Seele beträgt etwa 21 Gramm«. Und dann verabschieden wir uns.
21 gramm, Hermannstr. 179, 12045 BerlinGeöffnet Di – Do & So von 10.00 bis 22.00 Uhr, Fr & Sa von 10.00 bis 0.00 Uhr&hellip
Viola und Arno Haus kennt Ihr schon. ARMSTRONG noch nicht. Das kreative (Ehe)Paar lebt mit seinen Kindern in einer alten Villa in Kleinmachnow. Eigentlich kommen die beiden aus der Werbebranche. Kreative sozusagen. Ja, und das sind sie. Kreativ bis zum Gehtnichtmehr. Drei Stunden saß ich auf der gemütlichen Pipi-Langstrumpf-Veranda von Haus & Haus, streichelte die schwarze Katze und versuchte mir zu merken, was Viola und Arno in den letzten Jahren so alles auf die Beine stellten.
Sie stiegen aus ihren Berufen aus, sanierten (fast ganz alleine) ein Haus, zogen nebenbei Zwei Kinder groß, eröffneten einen Einrichtungsladen in einer Zehlendorfer Remise und stellten nach ein paar Jahren fest, dass sie lieber wieder kreativ und handwerklich arbeiten möchten. Jetzt machen sie Upart, Skulpturen für Räume, Filmsets und andere Orte und haben eine eigene Möbelserie entwickelt: ARMSTRONG. Nicht, dass dies die einzigen Möbel wären. Nein, da gibt es noch OXER, COMMANDER, BROOKLYN, XAVER und Tische mit alten Stövchen...
Aber ARMSTRONG hat's mir angetan. Das heutige Montagsmöbel ist eine Fusion aus klassischem Holzmöbel und Industriedesign. ARMSTRONG ist nicht einer, sondern gleich mehrere. Es gibt ihn als Tisch, Bank, Hocker, Stehtisch, Barhocker und Sideboard. Alle Möbel bestehen aus pulverbeschichtetem Aluminium (in jeder RAL-Farbe bestellbar) und Holz. Für den Außenbereich wird Thermoesche und Kambala, für innen Eiche verwendet. Die ARMSTRONGs wohnen mit Familie Haus in der alten Villa und (seit Jahren) schon in deren Garten. Wind und Wetter kann ihnen nichts anhaben. Robuste und gleichzeitig filigrane, leichte Möbel, die in jedes Wohnumfeld passen.
Apropos Wohnumfeld. Die alte Villa, in der Familie Haus und jede Menge ARMSTRONGs leben, ist GRANDIOS. Selten solch ein Schmuckstück betreten. Altbaucharme der Jahrhundertwende, Original Parkett, hohe Räume, wunderschöne Farben in Grün- und Blautönen, Akzente in Schwarz, alte und moderne Möbel, Leuchten und tolle Kunst. Einige Werke stammen von Violas und Arnos Tochter. In der Küche hängt ein Schweinekopf an der Wand. Gefilzt statt geschossen – So bewirbt Violas Schwester Miriam die realanatomischen Tierköpfe aus Wolle auf der Webseite von Starke Beest. Nachdem Miriam ihren Beruf als Tierärztin aufgab, stellt sie jetzt nur noch Biester aus Wolle her. Stark.
Schon wieder viel zu viel geschrieben. Schaut Euch an, wie besonders schön es bei Viola, Arno & Family ist. Wenn Ihr mehr über die ARMSTRONGs erfahren möchtet, klickt einfach auf ARMSTRONG. Wie immer kein Affiliate, keine versteckte Werbung, nur restlose und ehrliche Begeisterung. Ganz toll, was Ihr so alles macht, Viola und Arno&hellip
Die Kreuzberger Gneisenaustraße ist seit wenigen Wochen um eine Schöne-Dinge-Perle reicher. Zwei Freunde, Valentin und Lucas, die beide gutes Design und schöne Möbel lieben, gerne einrichten, dekorieren und auf ausdrucksstarke Farben stehen, machten dort valuc15 gerade ihr erstes gemeinsames Einrichtungsgeschäft auf.
Im valuc15 begrüßen Euch kräftige Pastelle an den Wänden, französische Lampen von Bertrand Balas und Bernard Schottland (DCW Editions Frankreich) und ein kleines gemütliches Sofa aus blauem Samt von marie's corner aus Belgien. Daneben hängt ein Wandregal von Frama aus Kopenhagen, gefüllt mit Keramikgeschirr aus Portugal, Spanien und Dänemark und umringt von herrlich gemütlichen und selbst gefertigten Kissen aus Stoffen u.a. von Holland & Sherry, Loro Piana, Designers Guild, Ralph Lauren, de la Cuona, Dedar und Nya Nordiska.
Auch Möbel und Produkte von Berliner Designern wie Studio Milena Kling, Bartmann Berlin, Silvia Terhedebrügge, Gunnar Søren Petersen, Coordination Berlin und Mykilos gehören zum Sortiment. Valentin und Lucas setzen ihre Lieblingsstücke besonders gut in Szene. Schöne Dinge vor schönen Farben an den Wänden, die einer eigenen Farbpalette entstammen. Lucas zeigte mir bei meinem Besuch eine erste Farbkarte mit Blau- und Grüntönen, die demnächst um zahlreiche Pastelltöne ergänzt werden soll.Vor drei Jahren kaufte sich Lucas eine Farbmischmaschine. Seither experimentiert er mit Pigmenten und Inhaltsstoffen, um beste (Dispersions)Farben für seine Kunden herstellen zu können. Innerhalb von 2 Tagen kann er Bestellungen bearbeiten und die gewünschte Farbmenge liefern. Abgefüllt wird in Hamburg. Dort betreibt Lucas' Mutter ebenfalls einen Laden für Interiordesign. Schon als Junge half er dort mit. Was lag also näher, als (nach einem Umweg über die Politik) selbst ein Einrichtungsgeschäft zu eröffnen? Valentin, den ich leider noch nicht kennengelernt habe, bringt Know-How aus dem E-Commerce mit und kümmert sich bei valuc15 um den Aufbau des Online-Shops. Solltet Ihr also nicht die Gelegenheit haben, in der Gneisenaustraße vorbei zu kommen, könnt Ihr (ganz bald) bequem von zu Hause aus bei valuc15 einkaufen.
Auf Instagram posten Valentin und Lucas regelmäßig die Neuzugänge im Laden oder zeigen Fundstücke, die sie auf Reisen aufstöbern und mit nach Berlin bringen. Schön.
valuc15, Gneisenaustr. 57, 10961 Berlin, Tel: +49 (30) 499 69 535 und auf Facebook.Geöffnet: Di – Fr von 12.00 bis 19.00 Uhr, Sa von 11.00 bis 15.00 Uhr&hellip
{Pressereise} Letztes Wochenende lernte ich Flora Steiger-Crawford kennen. Nicht persönlich, denn leider lebt sie schon lange nicht mehr. Flora war die erste Frau, die 1923 an der ETH Zürich ein Diplom als Architektin erlangte und in der Schweiz zu den Pionieren des Neuen Bauens, der Schweizer Moderne, gehörte. Zusammen mit ihrem Mann Rudolf Steiger eröffnete sie 1924 ein Architekturbüro, das 1928 für den Bau des Sanatoriums im Walliser Kurort Montana beauftragt wurde. Dort, auf einer sonnigen Hochebene in 1500 Meter Höhe, entstand in den darauf folgenden Jahren ein Gebäude, das (erst) 2002 zum Baudenkmal erklärt wurde, ein exemplarisches Zeugnis der Architektur der Moderne. Eine Ferienunterkunft nicht nur für Architektur- und Design-Interessierte, sondern für Jung und Alt, Familien, Erholungsuchende und Sportbegeisterte: Die Jugendherberge Bella Lui.
Als mich die Einladung zu einer Pressereise in eine Jugendherberge nach Crans-Montana erreichte, musste ich nicht lange zögern. Ich war noch nie im Schweizer Kanton Wallis. Die Aussicht, zwei Nächte in einer architektonischen Perle von 1930 verbringen zu dürfen und in restaurierten Original-Möbeln aus der Zeit des Neuen Bauens auf die Schweizer Alpen schauen zu können, freute mich so sehr, dass ich sofort zusagte. Urlaub in einer Schweizer Jugendherberge, die in einem ehemaligen Sanatorium untergebracht ist, gehörte bisher noch nicht zu meinen Empfehlungen auf AnneLiWest|Berlin.
Inzwischen bin ich zurück, die Reise war zwar kurz aber dafür reich an Eindrücken und schönen Erlebnissen. Unsere kleine Presse-Gruppe wohnte fantastisch, wurde bestens verköstigt, machte einen Yoga-Spaziergang mit Catherine Lude, sammelte Wildkräuter mit Pascale Haegler auf 1800 Metern im nahe gelegenen Colombire, stellte eigenes Pesto her und wurde im Eco-Museum mit der Geschichte des Schweizer Kantons Wallis vertraut gemacht. An einem der beiden Abende durften wir auf der großen Panorama-Terrasse des Bella Lui die Weiß- und Rotweine des Weinguts Cordonier & Lamon SA kosten und fanden es herrlich, leicht berauscht in den coolen Spaghetti-Lounge-Chairs abzuhängen.
Wobei wir beim Thema wären. Und bei Flora. Zu gerne hätte ich letztes Wochenende die Zeit zurück gedreht und auf den (von ihr entworfenen) stylischen Sesseln in der Lounge des Sanatoriums mit ihr über viele Dinge geplaudert und Fragen gestellt. Wie es ihr erging, als erste Frau in einer Männerdomäne zu arbeiten, über die Prinzipien des neuen Bauens, über das (schöne) Wohnen, über Möbeldesign, das Muttersein und die damit einhergehende Problematik, Privatleben und Arbeit unter einen Hut zu bringen. Flora muss eine Power-Frau gewesen sein. In der Jugendherberge lag ein Bildband vom gta-Verlag über sie aus. Mit vielen privaten Fotos und Abbildungen ihrer Bauwerke und Möbeldesigns.
Es heißt, Flora wäre im Bella Lui für das Interieur zuständig gewesen. Wer weiß, was sie mir im Gespräch verraten hätte – Vielleicht war sie auch am architektonischen Entwurf (klare horizontale Linienführung der Fassade, einfache Formensprache, erster Wohnbau mit geschweisstem Eisenskelett) des Gebäudes, den Zeichnungen und der Bauleitung beteiligt? Ihre Möbel, die sie 1928 bis 1930 für das Sanatorium entwarf, stehen nicht nur (frisch restauriert und als einige wenige Original) in der heutigen Jugendherberge, sondern auch im Museum für Gestaltung in Zürich.
Das Bella Lui zu entdecken, zu (er)leben und auf den Fluren, Zimmern und Aufenthaltsräumen die Geschichte des Hauses zu spüren, war für mich ein ganz besonderes Erlebnis. Architektur und Interieur, beides zeitlos, funktional, geradlinig, schnörkellos und doch wohnlich, lichtdurchflutet und bis ins Detail wohl durchdacht und hochwertig umgesetzt. Dunkelroter Linoleumboden, restaurierte Einbauschränke in der Lounge (gefüllt mit Brettspielen), Möbelklassiker der Schweizer Traditionsfirmen Horgenglarus und Embru (die bis heute hergestellt werden), einfache aber zweckmäßige Zimmereinrichtungen, hochwertige Gemeinschaftsbäder der Mehrbettzimmer und wo man hinschaut große Fenster, Terrassen, Balkone... &hellip
Ulf Geyersbach baut Möbel aus alten Berliner Holzdielen und gebrauchten Hölzern. Der Showroom von GEYERSBACH reccled furniture befindet sich in einem kuriosen Gebäude in Berlin Prenzlauer Berg. Es stammt aus DDR-Zeiten und beherbergte einst einen Intershop am heutigen Ostbahnhof: Die RaumErWeiterungsHalle, kurz REH genannt. Seit den 1950er Jahren gehörten die Ziehharmonika-Container aus Aluminium zum vertrauten Bild der Stadt- und Dorflandschaften Ostdeutschlands. Darin untergebracht waren Gaststätten, Speisesäle, Verkaufsstellen für HO oder Konsums, Kinderferienlager und vieles andere. Die REH galt als ein Symbol für mobile Architektur in Ostdeutschland. Ulf erklärte mir bei meinem Besuch bei GEYERSBACH, dass die REH (voll ausgezogen) eine Länge bis zu 16 Metern erreicht. Nicht nur Platz genug für viele schöne GEYERSBACH-Möbel, sondern auch für Autoren, Musiker und Künstler, die die REH als Bühne oder Veranstaltungsort nutzen können.
Bis zum 5. Juli 2018 ist Christian Hiemenz mit seinen Lichtobjekten bei Ulf Geyersbach zu Gast. »REH leuchtet« heißt die temporäre Ausstellung des Künstlers, der aus unbrauchbar gewordenen Alltagsdingen und anderen Fundstücken in seinem Schöneberger Atelier kunstvolle Leuchten baut. Für die Wand, die Decke oder als Skulptur. Der künstlerische Akt, erzählte mir Christian während meines Besuchs im REH, läge primär im Auswählen bzw. Erkennen des Potenzials eines Alltagsgegenstandes. Beim Spaziergang (z.B. über einen Schrottplatz) entstünden meist schon beim Entdecken und Finden Ideen für neue Kunstwerke.Jahrzehntelang war Christian Top-Manager. Heute greift er lieber zum Schweißbrenner, Lötkolben und Feinwerkzeug und beschäftigt sich voll und ganz mit dem Thema Licht. Mehr als das Naturwissenschaftlich-Nüchterne fasziniert ihn die Magie, die dem Licht innewohnt und den Betrachter in Stimmungen versetzen kann. So werden aus rostigem Eisen, verwittertem Holz, Beton, Kunststoff und manchmal sogar aus Spielzeug Leuchtobjekte, die es jeweils nur ein Mal gibt.
Christians Unikate beleuchten zur Zeit das REH und ergeben mit den GEYERSBACH-Möbeln eine gelungene gestalterische Einheit. Die Lichtobjekte wirken in den Raum hinein, haben keine feste Grenzen und strahlen mit Tischen, Hockern und Bänken um die Wette. Schön.
GEYERSBACH recycled furniture, REH, Kopenhagener Str. 19, 10437 Berlin und auf FacebookHiemenz Lichtobjekte, noch bis zum 05.07.2018 im REH und auf FacebookKontakt: hc.hiemenz@t-online.de
Finissage, REH leuchtet, am 05. Juli 2018 ab 19.30 Uhr&hellip
Wer sich ab und zu auf AnneLiWest|Berlin inspirieren lässt oder sogar regelmäßig hier vorbei schaut, kennt Chris Glass aus meinen Berichten über das Berliner Event Space aptm. Vor einem Jahr eröffnete Chris das ehemalige Industrie-Loft, das er mit (sehr) viel Geschmack und Sinn für das Schöne saniert und eingerichtet hat. Ich habe hier und hier begeistert darüber geschrieben. Das aptm ist nicht nur eine Event Location, die man mieten kann, sondern dort steckt(e) Chris Herzblut und Liebe hinein. Bis heute verändert er regelmäßig das Interieur, streicht die Wände um und präsentiert die Räume unter einem neuen Motto. Im Spätsommer, verriet mir Chris, wird erneut umgestaltet. Er hätte wieder viele außergewöhnliche Dinge in Berlin und auf seinen Reisen durch die Welt gefunden und das neue Setting stehe – zumindest in seinem Kopf.
Chris ist ständig unterwegs. Ich liebe sein Hashtag #whereintheworldischris auf Instagram. Wo auch immer er sich aufhält, eins ist sicher. Er findet irre tolle Sachen und bringt sie mit nach Berlin. Nicht nur für sein Baby, das Weddinger Loft. Sondern auch für sein Zuhause in Berlin Mitte, seinen heiß geliebten Rückzugsort. Hier kommt er zur Ruhe, kann sich vom aufregenden und trubeligen Leben erholen. Umgeben von Dingen, die er Jahrzehnte lang gesammelt hat, von Möbeln und Accessoires, deren Design er schätzt. Chris möchte sehen, was er besitzt. Deshalb entschied er sich in seinem Wohnzimmer für deckenhohe, grau lackierte Lagerregale, in denen kleine und große Fundstücke neben Büchern, Bildbänden und Pflanzen Platz finden und gut zur Wirkung kommen. Chris' Wohnung gleicht einer Wunderkammer. Überall gibt es Dinge, die Geschichten erzählen oder ihn an Orte und Stationen seines Lebens erinnern. Chris lebte z.B. in Istanbul, New York, Barcelona und reiste durch fast alle Kontinente. Ein Design Traveller mit dem Talent, überall das Besondere zu entdecken.
Chris lud mich in seine Wohnung ein. Sie sei umgestylt und gerade fertig geworden. Wenn ich Lust hätte, könne ich sehr gerne auf einen Kaffee vorbei kommen und Fotos für eine Homestory machen. Inzwischen habe ich Chris besucht (war natürlich super nett) und hier die schönsten Bilder für Euch zusammen gestellt. Willkommen bei Chris Glass&hellip
Produktvorstellung und Verlinkung nach Presseveranstaltung | Anlässlich des heutigen, internationalen Tags des Picknicks, der traditionell am 18. Juni begangen wird, möchte ich Euch in einen Berliner Park entführen, der sich »prächtig« eignet, eine große Decke im Schatten alter Bäume aufzuschlagen – in den Körnerpark in Neukölln.
Umgeben von Wohnstraßen, erscheint er zwischen den Häusern wie eine prunkvolle Oase. Monumentale Treppenanlagen führen in den tiefer gelegenen Park, die Westseite wird von einer Orangerie im neobarocken Stil begrenzt. Der Unternehmer Franz Körner schenkte der ehemaligen Stadt Rixdorf vor etwa 100 Jahren das 2,4 Hektar große Areal, das damals eine Kiesgrube war. Seiner Bedingung, eine Parkanlage zu schaffen, die seinen Namen tragen würde, wurde zwischen 1912 und 1916 Rechnung getragen. Der Körnerpark liegt deshalb bis zu acht Meter tiefer als das Straßenniveau. In der Orangerie befindet sich das Zitronencafé und die Ausstellungsräume der Galerie im Körnerpark. Seit über 30 Jahren ist die Galerie ein zentraler Kulturort in Neukölln, der national und international renommierte KünstlerInnen der Gegenwart präsentiert.
Schaut man von der weitläufigen Terrasse vor der Orangerie hinunter in den Park, endet der Blick an den gegenüber liegenden Brunnenanlage und der dahinter liegenden Häuserzeile. Dazwischen grüne Wiesen, Wasserläufe, steinerne Putten, Blumen- und Staudenrabatten und hohe alte Laubbäume, die in diesem heißen Berliner Sommer besonders wertvollen Schatten spenden. Trotz 8 regenloser Wochen in Berlin sind die Grünflächen saftig grün und laden ein, dort die Picknickdecke auszubreiten.
Das dachte sich wohl auch Urbanara, eines meiner liebsten Unternehmen wenn es um Wohntextilien geht, und lud gemeinsam mit der PR-Agentur Impulse zum Pressepicknick ein, um die neuesten (Sommer)Produkte vorzustellen. Eine lange Tafel wurde sehr stilsicher und schön eingedeckt, (ausnahmsweise) Decken im coolen Terrazzo-Look und Sitzpoufs auf der Wiese vor dem Zitronencafé ausgebreitet. Das Team des Cafés bewirtete die Gäste mit selbst gemachter Limonade, kühlen Drinks und leckerem Fingerfood. Die knallroten Kirschen und Erdbeeren, die ursprünglich Dekozwecken dienten, schmeckten ebenfalls ganz vorzüglich...
Körnerpark, Schierker Straße 8, 12051 Berlin Neukölln&hellip
Stellt Euch vor, Ihr liegt im Behandlungsstuhl Eures Zahnarztes und starrt, betäubt vom Anästhetikum, an die Decke. Macht das die Spritze oder schauen tatsächlich Nilpferde zu Dir hinunter? Sie sehen aus, als lägen sie gemächlich in einem Fluss, die großen Mäuler, mal geschlossen, mal geöffnet über der Wasseroberfläche.Vielleicht wünscht Ihr Euch auch einen Seerosenteich über der Badewanne oder lieber einen Schwarm Libellen an den Wänden?
Letzte Woche habe ich Viola und Arno Haus in Kleinmachnow besucht. Gleich hinter der Berliner Stadtgrenze wohnen sie mit ihren Kindern in einem alten Haus, das sie vor 15 Jahren bezogen und selber renoviert haben. Ein Traum. Im Garten baute Arno eine Remise aka Werkstatt, in der neben einer eigenen Möbelkollektion die tollsten Skulpturen für Film, Theater und Privatwohnungen entstehen.Die beiden Grafikdesigner sind wahre Multitalente. Ihre Berufe haben sie bereits vor Jahren an den Nagel gehängt, um sich nur noch den Dingen zu widmen, die ihnen Spaß und Erfüllung bringen. Viola ist die Künstlerin, Arno der Designer und »Aufdenwegbringer«. Oder so ähnlich. Erschafft seine Frau einen Skulptur-Rohling, überlegt er sich die technische Umsetzung und baut mal eben eine Apparatur, um den Taucher, Nashorn oder Berliner Schweinebär herstellen bzw. (aus)gießen zu können&hellip
(Empfehlung und Verlinkung nach Presseveranstaltung)Wir verbringen unsere Urlaube gerne in Südtirol, Österreich und Oberbayern. Es ist einfach zu schön in diesen Regionen: Hohe Berge, Seen, grüne Wiesen, intensive Farben, hübsche Dörfer und Städte, Tradition und Moderne, süffiges Bier, gute Weine, lecker herzhafte und süße Speisen und eine hohe Lebensqualität. Energie und (meist) gute Laune stellen sich dort fast von selbst ein.
Allerdings ist Berlin auch grandios und ohne das Leben in dieser pulsierenden und vielschichtigen Metropole würde uns viel und ganz besonders der kreative Input fehlen. Fast jeden Tag erweitert sich das Netzwerk, man lernt tolle Menschen kenn, die tolle Sachen machen, entdeckt immer noch Orte und Dinge, die es vielleicht so nur in Berlin gibt. Lange Rede, wenig Sinn – Sogar auf Schnitzel, Tafelspitz und Kaiserschmarrn müssen wir hier nicht verzichten. Denn in Berlin Kreuzberg gibt es einen Ort für außergewöhnliche alpenländische Esskultur und Weine, den Einige von Euch bestimmt bereits kennen: Das traditionsreiche Café Restaurant Jolesch an der Muskauer- Ecke Zeughofstraße.
Seit fast einem Vierteljahrhundert werden im Jolesch Frittatensuppe, echte Wiener Schnitzel vom Kalb, Tafelspitz, Apfelstrudel & Co. serviert. Die aus Salzburg stammenden Inhaber Renate Dengg und Max Steak verstehen sich als »alpenländische Außenposten des guten Geschmacks« und verwöhnen ihre Gäste nicht nur mit himmlischen Essen von Chefkoch Tobias Janzen, sondern können auch noch mit fast 350 verschiedenen Weinen, Gin, Schnaps und Whiskey an der Bar aufwarten. &hellip
Als wir vor vielen Jahren das Familienhaus meiner Großeltern im Chiemgau als Ferienhaus übernahmen und renovierten, sollte der Look der Sixties und somit viele Originalmöbel und Accessoires weitestgehend erhalten bleiben. Die Wände wurden fein gespachtelt, alle Holzelemente weiß lackiert. Das Wohnzimmer bekam die Farbe Hardwick White (F&B), der Rahmen des Ölbildes über dem Sofa auch. Nach dem Motto »Ist das Kunst oder kann das weg?« entschieden wir uns FÜR die Rehe. Nur der braungoldbeige Rahmen musste ein Umstyling erfahren. Das Gemälde war damals ein Einzugsgeschenk des befreundeten Architekten. Bisher konnten wir uns nicht davon trennen. Ist ja schließlich ein (ober)bayerisches Haus. Und im Interiordesign ist häufig die Rede vom nötigen »Twist«. Voilà.
Was bis vor zwei Wochen fehlte – ein bisschen Farbe im Wohnzimmer. Bisher waren alle Möbel grau bis schwarz oder aus (Furnier)Holz. Hier und da ein paar weiße Akzente. Das war's.Inspiriert durch unseren Besuch in Wien und die recht farbenfrohe Einrichtung des Zimmers im Hotel Altstadt Vienna, zog auch im Wohnzimmer des Sixties-Home ein blaues Möbelstück aus Samt ein. Skandinavisches Design meets Oberbayern. Im Moment stehe ich sehr auf die zeitlosen Entwürfe von Sigurd Larssen. Ihr konntet schon hier über das Formel A lesen und auch bei meinen Kunden fand das schöne Sofa bereits Anklang und vergemütlicht seither die Wohnungen in tollen Farben. Sogar Rosa wurde gewählt. Gefällt mir sehr&hellip
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