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(Buch-Rezension)Heike Faller sitzt mir im Café gegenüber. Wir sprechen über das Leben und über ihr neues Buch HUNDERT, das sie für ihre beiden Nichten Paula und Lotta geschrieben hat. Ein Bilderbuch für Kinder und Erwachsene, das auf jeder Seite älter wird, so wie wir, und uns beim Vor- und Zurückblättern auf schönste Weise zeigt, was wir im Laufe unseres Lebens fühlen, erfahren und (ver)lernen werden. HUNDERT ist Dank der wunderbaren Bilder des in Berlin lebenden Künstlers Valerio Vidali bunt und ausdrucksstark. Pro Doppelseite schreibt Heike Faller nur einen Satz. Diese klugen, wohl beobachteten, feinfühligen und so wahren Textstücke treffen mitten ins Herz, bringen uns zum Schmunzeln, Staunen und ja, vielleicht sogar an der einen oder anderen Stelle zum Weinen&hellip
Der dänische Architekt und Designer Sigurd Larsen lebt und arbeitet in Berlin. Wenn er nicht gerade Häuser entwirft, steckt er seine kreative Energie in Möbeldesign. Die Ergebnisse sind bei Formel A in der Rosa-Luxemburg-Straße in Berlin Mitte zu sehen. Sein »A Sofa« erfreut sich in der letzten Zeit bei meinen Kunden großer Beliebtheit. Immer wieder verlieben sie sich in das klassisch elegante und leichte Design, in die Farben und Qualitäten der Bezüge. Fotos, wie sich das Sofa in ihren Räumen einfügt, werden mir per Mail zugeschickt. Ich freue mich, wenn Empfehlungen, die während einer Stand-Up-Beratung ausgesprochen, anschließend erfolgreich umgesetzt werden.
Das »A Sofa«, aber auch die vielen anderen Entwürfe Sigurd Larsens, bringen mich dazu, heute die bereits in Vergessenheit geratene Montagsmöbel-Serie auf AnneLiWest|Berlin wieder aufleben zu lassen. Bei Beratungen sprachen mich Kunden an, dass sie sich früher häufig unter dem Schlagwort Montagsmöbel auf dem Blog inspirieren ließen und ihnen Neuvorstellungen von besonderen Sofas, Tische, Stühlen fehlen würden. Das wird ab heute geändert.
Montags wird es nun wieder vermehrt um Möbel gehen. Der Markt ist auch wirklich sehr groß und fast unüberschaubar. Das nehme ich zum Anlass, zum Wochenbeginn einzelne Designer, Marken oder Hersteller herauszuheben und hier (möglichst) regelmäßig vorzustellen. Mal schauen, ob ich meinem Anspruch, alle Fotos selber zu machen, gerecht bleiben kann. Durch die Arbeit als Interior Designerin und Beraterin bin ich zwar viel unterwegs, entdecke Neues, habe Kontakt zu Herstellern und Designern, aber es bleibt eben auch wenig Zeit, um zu fotografieren, entstandene Fotos zu bearbeiten und Gesehenes und Erlebtes in Worte zu fassen. Dass sich Job und Blog gut ergänzen, erfahre ich bei Gesprächen mit meinen lieben Kunden. Sie hätten etwas auf AnneLiWest|Berlin gesehen oder gelesen, was ihnen gut gefiel – Nicht nur Möbel, sondern auch Accessoires oder Wandfarben..
Apropos. Das Farbkonzept im Berliner Formel A-Showroom gefällt mir sehr. Ausdrucksstarke Farbtöne, die durch spannende Sichtachsen zusätzlich an Intensität gewinnen, umspielen die Möbelentwürfe Sigurd Larsens, ohne aufdringlich zu sein. Kontraste, Farbtöne, Sonnen- und Neonlicht, sparsame Möblierung und vor allem gutes Design unter Einsatz hochwertiger Materialien – Das perfekte Setting für ein Montagsmöbel-Feature.
Die Wandteppiche stammen übrigens von RÖD Studio aus Kopenhagen.
Formel A Berlin, Rosa-Luxemburg-Str. 22, 10178 Berlin, Tel: +49 (0)152 169 360 49Geöffnet Mo – Sa von 12.00 bis 19.00 Uhr&hellip
Die Pyramiden von Meroe sehen wir schon Weitem. Sie liegen auf den Hügeln etwas abseits der Hauptstraße. Unser Fahrer nimmt ganz plötzlich einen für uns kaum sichtbaren Abzweig und fährt über eine Sandpiste bis zu Meroe Camp mit seinen 22 fest installierten Zelten und einem großen Restaurant mit Panoramaterrasse. Zur Begrüßung gibt es den für den Sudan typischen Karkadeh, einen Tee aus Hibiskusblüten. Nach der heißen staubigen Fahrt sehr wohltuend. Wir genießen die Ruhe, die uns plötzlich umgibt, während wir in Bambussesseln sitzen und in die Ferne schauen – auf Sand, ein wenig Gestrüpp und die »Skyline« der Pyramiden von Meroe am Horizont.
Erfrischt beziehen wir unser Zelt, inspizieren das kleine Bad, das jeder Unterkunft zugeordnet und separat zu erreichen ist und machen uns bereit für einen ersten Besuch bei den Grabstätten der nubischen Könige und Königinnen (etwa 300 v. Chr. bis 300 n. Chr.), der sogenannten »schwarzen Pharaonen«. Unser Fahrer bringt uns. Wir fahren etwa 10 Minuten bis zum Eingang des Areals. Dort erwartet uns eine kleine Gruppe von Händlern, die Kunsthandwerk verkaufen. Viele Kunden gibt es an diesem Ort nicht. Es gibt nur wenige Touristen im Sudan.
Um zu reisen bedarf es einer speziellen Erlaubnis und einer formellen Anerkennung des Visums. Ein bürokratischer Akt, der meist einige Stunden kostet. Ein in Khartum ansässiges italienisches Reiseunternehmen, I.T.C. Sudan, bietet organisierte Touren durch das Land an, das die Formalitäten gleich mit erledigt. Auch unsere Route wird dort angeboten, doch wir sind privat unterwegs. Die Unterkünfte, so auch das »Meroe Camp«, stehen ebenfalls unter italienischer Leitung. Ein Gewinn für das Land, das so viel Schönes und Unerwartetes zu bieten hat. Sogar Pyramiden!
Der Brauch, sich in Pyramiden bestatten zu lassen, die Toten mit Beigaben (bei den Nubiern meist Alltagsgegenstände) zu begraben und noch nach dem Tod mit Opfern zu ehren, der Glaube an ein Leben nach dem Tod – bis hin zur Architektur der Grabbauten – Dies alles wurde von der herrschenden Schicht Nubiens von den Ägyptern übernommen. Die meroischen Pyramiden sind jedoch kleiner als die ihrer Nachbarn. Sie sind nicht glatt verkleidet, sondern getreppt, insgesamt etwas steiler, etwa 10 bis 30 Meter hoch und aus Sandstein gebaut. Die eigentlichen Grabkammern liegen unter der Pyramide, niemals im eigentlichen Baukörper. Vor den Pyramiden befinden sich kleine und reich verzierte Totentempel, Pylone genannt, die den Eingang zur Grabstätte bilden. Wer mehr über Sudans »vergessene Pyramiden« lesen möchte, empfehle ich den Artikel im Berliner Tagesspiegel vom 06. März 2018. Er erschien genau zu der Zeit, als wir in Meroe waren.
Die Pyramiden werfen lange Schatten, die Farbe des Sands wechselt zu einem satten Orange, während wir das weitläufige Gelände erkunden. Eine friedliche Stimmung, die nur von den Rufen der Reiter auf ihren Dromedaren unterbrochen wird. Ob wir nicht lieber reiten wollen statt zu laufen? Wir danken, verabreden uns aber für den nächsten Morgen. Gerne könnten sie uns um 7.00 Uhr am Camp abholen. Dann würden wir die Pyramiden ein zweites Mal besuchen. Dieses Mal bei Morgenlicht, angenehmer Temperatur und klarem Himmel. Die Männer freuen sich auf das zu erwartende Geschäft und reiten in der Abendsonne davon.
Wir kehren mit unserem Fahrer zurück zum Camp, ruhen ein wenig und nehmen dann ein leckeres Abendessen im Restaurant ein. Es wird Wasser und Tee zum Essen gereicht. Alkohol wird im Sudan nicht ausgeschenkt. Etwas schade, aber Dank des wahnsinnig schönen Vollmonds, der sogar einen Schatten wirft, verbringen wir mit unseren Freunden einen unvergesslichen Abend in der Wüste von Meroe..&hellip
Wenige Kilometer hinter der Stadtgrenze Khartums beginnt die Wüste. Mit unseren Gastgebern und einem Fahrer machen wir uns auf den Weg Richtung Nordosten, um die etwa 3,5 Autostunden entfernte antike Stadt Naga zu besuchen. Oder was noch (oder wieder) von ihr zu bestaunen ist. Weitab vom Nil und mitten in der Wüste liegt die etwa ein Quadratkilometer große Ausgrabungsstätte, ein beeindruckendes Ruinenareal des alten Nubien, das seit 2011 zum UNESCO Weltkulturerbe gehört.
Naga war während seiner Blütezeit 200 v. Chr. bis 250 n. Chr eine prachtvolle Stadt und galt als Subresidenz, als »Pfalz« der merotischen Königinnen und Könige. Drei Tempel haben die Jahrtausende überlebt, viele weitere prachtvolle Gebäude warten in den Ruinenhügeln noch darauf, ausgegraben zu werden.
Es ist ein besonders windiger Tag. Der Himmel hat fast die gleiche Farbe wie die Erde. Unser Fahrer hat es nicht leicht, den Weg zum Camp der deutschen Archäologen zu finden. Es gibt keine Straßen, nur sandige Pisten, sobald man die Hauptstraße verlässt. Zum Glück gibt es Spuren anderer Fahrzeuge, die vor Kurzem nach Naga fuhren, doch immer wieder werden sie vom Wind verweht. Orientierung bietet lediglich der Sonnenstand und einige Strommasten, die uns die Richtung weisen.
Im Camp angekommen, werden wir von Dr. Karla Kroeper (Field Director) und Christian Perzlmaier herzlich in Empfang genommen. Seit drei Monaten arbeiten die Archäologen mit einem Team an diesem einsamen und (sehr) staubigen Ort. Karla und Christian klären uns beim Tee über die Forschungs- und Projektgeschichte auf, die bereits 1822 mit dem Besuch einer französischen Expedition beginnt. 1844 dokumentiert ein preußisches Forschungsteam unter der Leitung von R. Lepsius alle sichtbaren Monumente der antiken Stadt. Danach bleibt Naga 150 Jahre unberührt. 1995 beginnt ein Langzeitprojekt, als Professor Dietrich Wildung, damals Direktor des Ägyptischen Museums Berlin, eine Grabungslizenz erhält. Der Amun-Tempel, der Löwentempel und die Hathorkapelle werden bis 2009 freigelegt, dokumentiert und restauriert. Seit 2013 wird das archäologische NAGA Projekt vom Ägyptischen Museum München geleitet. Im Herbst 2014 werden die Grabungen wieder aufgenommen, finanziert vom Qatar Sudan Archaeological Project, das für einen Zeitraum von 5 Jahren 38 archäologische Projekte im Sudan fördert. Dieser Ort ist eine Fundgrube, erzählt uns Christian und führt uns über das Gelände, um uns die Ergebnisse jahrelanger Forschungsarbeit zu zeigen. &hellip
Mit Sonne und Wärme im Herzen, unvergesslichen Bildern im Kopf und viel Staub im Gepäck sind wir wieder zurück aus dem Sudan. Heiß war's. Bis zu 43°Grad im Schatten. Die Hitze sei trocken, halb so schlimm, wir könnten uns auf viel Neues, Aufregendes und noch nie Erlebtes freuen, so unsere Gastgeber am Telefon vor unserer Abreise. Unsere Freunde leben für drei Jahre in Khartum und luden uns ein, sie in ihrer Wahlheimat zu besuchen. Sie waren, wie schon im Mosambik und Simbabwe, die besten Gastgeber, die man sich nur wünschen kann.
In Khartum treffen sich der weiße und der blaue Nil. Auf den Sandbänken der Tuti-Insel wird zu dieser Zeit im Jahr Fußball gespielt und gepicknickt. Einige Sudanesen gehen baden. Der Wasserstand des Nil ist sehr niedrig, 8 Meter tiefer als im Herbst, wenn das Wasser aus den Gebirgen Äthiopiens kommt und den Pegel wieder steigen lässt. Es ist eine große Stadt – friedlich, staubig, quirlig. Minibusse und Rishkas prägen das Straßenbild, der Muezzin ruft über Lautsprecher mehrmals täglich zum Gebet. Der Staub, der aus der Wüste mal schwächer, mal stärker in die Stadt hinüber geweht wird, ist allgegenwärtig und überzieht Khartum mit einem erdigen Farbton. Auf den Straßen sieht man (erstaunlich) weiß gekleidete Männer in Galabijas, den landestypischen, hemdartigen Baumwollgewändern und gewickelten Turbanen und Frauen in farbenfrohen Thoben, langen und weiten farbenfrohen Schals, die sie um den ganzen Körper wickeln. Auf den staubigen Straßen ergeben die sudanesischen Frauen in ihren bunten Gewändern ein schönes Bild. In der Wüste haben wir viele Frauen, die oft in Gruppen unterwegs sind, gesehen. Um sie herum nur Sand und ewige Weite, fast schienen sie zu schweben...
»Frauen in der Wüste« – ein Motiv, inzwischen international bekannt durch den sudanesischen Künstler Dr. Rashid Diab. Geboren Im Sudan, studiert, promoviert und verheiratet in Madrid und nach 20 Jahren in seine Heimat zurückgekehrt, gehört Rashid zu den bekanntesten Künstlern des Landes. 2006 eröffnete er das erste und einzige Kunst- und Kulturzentrum des Landes. Unser Besuch bei Rashid war rückblickend eines der beeindruckendsten Erlebnisse während unseres Aufenthalts im Sudan. Rashid empfing uns im schattigen Innenhof seines Kunstzentrums und schenkte erst einmal Tee zur Begrüßung ein. Es folgte ein Rundgang über das Gelände und durch die Häuser, begleitet von vielen interessanten Geschichten aus seinem Leben als Maler, Architekt, Designer und Schriftsteller, der bereits auf der ganzen Welt ausstellen durfte.
Das Rashid Diab Arts Centre (RDAC) ist ein Ort der Begegnung, des Lehren und Lernens. Es spiegelt die Weltoffenheit des Künstlers unter Wahrung seiner sudanesischen Wurzeln und sein Engagement für den künstlerischen Nachwuchs des Landes wider. Fünf Häuser mit herrlichen Dachterrassen, mit Werkräumen, Ateliers, je einer Küche, Wohn- und Schlafräumen, bieten Platz für Workshops, Kunstkurse, Vorträge und regelmäßig stattfindende Artist-In-Residence-Programme. Zusammen mit dem großen Garten und einen Innenhof ist das Ensemble ein einziges Kunstwerk. Das Kunstzentrum trägt bis in den letzten Winkel die Handschrift Rashids. Hier wurde oder besser wird nichts dem Zufall überlassen. Von der Architektur über das Möbeldesign bis zur Gestaltung der Außenbereiche. Die kunstvollen Bodenmosaike, Skulpturen aus gebrauchten Materialien, selbstgebauten Sitzgelegenheiten, die Einrichtung und farbliche Gestaltung der Räume – alles Ideen und Umsetzungen Rashids.
In der zum Zentrum gehörigen Galerie gibt es immer wieder Ausstellungen bekannter und weniger bekannter Künstler. Im Shop auf dem Grundstück gibt es Kunst(Gewerbe) und Rashids eigene Mode-Kollektion zu kaufen – wunderbar bestickte Galabijas und Schals für den Turban.
Die farbigen Wände der Häuser, die vielen Gestaltungsdetails und vor allem die Gemälde Rashids, die die Räume zusätzlich schmücken, werden uns noch lange in Erinnerung bleiben. »Frauen in der Wüste« auf Leinwand, auf Papier, auf Passepartouts oder auf Holz. In den Farben des Sudans. Sehr sehr schön&hellip
Auf dem Gelände des Berliner Bauhaus-Archivs/Museum für Gestaltung, stehen noch bis zum 3. März 2018 kleine Mini-Häuser auf Rädern – sogenannte Tiny Houses. Während der letzten 12 Monate dachten Architekten, Gestalter und Geflüchtete auf dem Museumshof im Rahmen der Tinyhouse University über neue Wege in der Bildungs- und Baukultur nach. Auf dem Bauhaus Campus Berlin wurde gemeinsam studiert, gebaut und gelebt. Es fanden Workshops statt, um Ideen rund um das Wohnen in der Zukunft zu entwickeln und man experimentierte mit neuen Tiny Häusern. Die Projekte konnten mit Hilfe von freiwilligen Helfern umgesetzt werden. So zum Beispiel die Erstellung von drei Häusern, entworfen von Van Bo Le Mentzel, Architekt und Kurator des einjährigen Projektraums auf dem Bauhaus-Gelände.
Noch gibt es die Möglichkeit, die Tiny House Design School, eine Schule auf Rädern, der Tiny Temple, ein alternatives Miet-WC und das TITO Tiny Town House, das erste Reihenhaus Deutschlands auf Rädern, auf dem Museumshof zu besichtigen&hellip
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Was gibt's Schöneres, als draußen die ersten Sonnenstrahlen mit einer Tasse Kaffee oder Tee in der Hand zu genießen. Wären da nicht die Temperaturen rund um den Gefrierpunkt und die Worte der Mutter im Ohr: »Kind, Du holst Dir noch 'ne Blasenentzündung.« Die Sonne wärmt bisher tatsächlich kaum und wenn, nur das Gesicht. Das tut zwar auch gut, aber zu schön wäre es, man hätte eine Wärmequelle unter dem Popo.
Das dachten sich wohl auch die Industriedesigner Maarten Middelkoop und Teun van Leijsen aus den Niederlanden. 2016 gründeten sie ihr Unternehmen Stoov. Um Menschen zu wärmen. Sie entwickelten das erste Heizkissen, das zu 50 % aus recycelten Materialien besteht, durch Infrarot-Technik nicht unseren Planeten wärmt, sondern nur dort, wo es notwendig ist – nämlich unseren Allerwertesten. Wiederaufladbare Produkte, die mit Akkubatterien betrieben werden und wunderschön designt sind.
Doch lasst mich kurz weiter ausholen. Als wir im Januar nach unserem Besuch auf der Kölner Möbelmesse noch einen Abstecher nach Aachen machten, saßen wir in der Mikrorösterei Leni liebt Kaffee in der Innenstadt und tranken Cappuccino. Vorn an der Tür stand ein schwarzer Rollcontainer mit grauen dicken Kissen mit roten Ziernähten. Sicher Kissen für draußen, dachten wir, sahen dann aber die orangefarbenen Labels mit einem On/Off-Schalter. » Das sind Heizkissen von Stoov. Für unsere Gäste, super bequem, nehmt sie ruhig mit nach draußen«, wurde uns fröhlich erklärt. Wow. Wie cool. Oder besser gesagt, wie hot! Im Container werden die Kissen aufgeladen und der Akku reicht anschließend bis zu 5 Stunden. Mit 12 Watt pro Stunde verbrauchen sie so viel weniger Energie als Heizpilze, die zudem die Umwelt mitbeheizen. Was für eine schöne Idee&hellip
Designerin Hedwig Bouley war gerade auf dem Sprung nach Berlin, als wir letzte Woche spontan vor der Tür ihres »Concept House« in Aschau standen. Morgens eine Mail geschickt und erzählt, wir seien gerade in Oberbayern und würden gerne vorbei kommen und nur einige Minuten später die Antwort – Unsere Chefin Hedi müsse zwar nachmittags zum Flughafen, aber ja klar, sehr gerne, kommt's einfach!
Es ist gar nicht so lange her, dass ich hier über unseren inspirierenden Besuch im oberbayerischen Aschau am Chiemgau bei Designer und Möbelhersteller Nils Holger Moormann berichtete. Jetzt waren wir wieder dort. Dieses Mal lag Schnee, die Kampenwand lag im Nebel und die Burg Hohenaschau ebenfalls. Hier in Berlin ballt sich die kreative Szene an Orten wie Mitte, Kreuzberg, Wedding und anderen hippen Bezirken, wo in Coworking Spaces, Lofts und fancy Büros Ideen geschmiedet werden. In Oberbayern fährt man in (sehr) kleine Orte mitten in den Bergen und stellt verwundert fest, dass hier in alten Bauernhäusern, wo die Haustüren stets offen stehen und Gäste immer herzlich Willkommen sind, Mode, Möbel und andere Designprodukte entworfen und produziert werden.
Vom Chiemgau in die weite Welt hinaus. Am Sonnenbichl 2 steht das »LPJ Concept House« von Hedwig Bouley, ihrem Team von 9 Designerinnen und ihrer Familie. Über drei Etagen erstreckt sich eine Kombination aus Wohnhaus, Designwerkstatt und Atelier. Sohn Paul kam gerade aus der Schule, als uns Hedwig Bouley durch das Haus führte. Arbeits- und Privatleben findet hier schon immer gemeinsam statt. Im Erdgeschoss entstehen die neuesten Kollektionen für internationale Kunden und für das eigene Wohnaccessoire-Label LPJ Studios. Im oberen Geschoss wohnt die Familie in wunderbar eingerichteten Räumen mit Möbelstücken des befreundeten Designers Nils Holger Moormann, Lampen und Vasen von Pulpo Design oder einem grünen Samtsofa von Moroso, von dem man einen direkten Blick auf die Kampenwand hat. Das alte Haus wurde vor einigen Jahren mit viel Stahl, Glas und Holz so umgebaut, dass nicht nur der Showroom im Erdgeschoss, sondern auch der Wohnbereich im ersten Stock von Licht durchflutet wird und so den vielen Designobjekten eine entsprechende Bühne bereitet. Nicht mit Scheinwerfern, sondern durch die bayerische Sonne. Herrlich.
Die Tür zum Keller steht immer offen. Dort werden alle Reststoffe und Stricklaschen aufbewahrt, die die Basis der LPJ Arbeit sind. Auch in Hedwigs Atelier stapeln sich die bunten Stoffstücke nach Farben sortiert und warten auf ihre Verwendung. Hedwig und ihr Team entwerfen (Wand)Teppiche, Decken, Kissenbezüge und viele andere Dinge aus den Stoffresten internationaler Modeproduktionen. Statt im Müll zu landen, genau wie die Musterstücke oder Stricklaschen, werden sie hier im Chiemgau zu edel avantgardistischen Wohnaccessoires upgecycelt. &hellip
65 Spiegel und 90 Lichtmodule, die sich computergesteuert zu elektronischen Sounds synchron bewegen, verwandeln das Kathedralen ähnliche Innere des Kraftwerks Berlin für einen Monat in eine spektakuläre Kunstinstallation. Anlässlich des Medienkunstfestivals Transmediale (CTM) zeigen der Berliner Künstler Christopher Bauder und Musiker David Letellier, besser bekannt als Elektro-Avantgardist Kangding Ray, ihr gemeinsames Werk SKALAR.
Licht, das auf Spiegel trifft, in der riesigen Industriehalle umhergwirbelt wird, die Farbe im Rhythmus der elektronischen Beats wechselt und beim Betrachter Emotionen wie Wut, Trauer, Freude oder Angst auslösen kann. Insgesamt acht menschliche Emotionen werden bei SKALAR in Licht dargestellt. Über Wochen trafen sich die beiden Kreativen, stellten sich gegenseitig ihre Ideen vor, probierten aus, verwarfen wieder und erstellten schließlich ein grandioses Konzept, das anschließend von Bauders Team aus Ingenieuren, Programmierern, Designern und Innenarchitekten (WHITEvoid) technisch umgesetzt wurde.
Die Installation umfasst 40 x 20 Meter und erstreckt sich über 10 Meter Höhe. Im Hintergrund arbeitet das Team an Mischpulten und Computern, um SKALAR Leben einzuhauchen. Während der Presse Preview am vergangenen Freitag durften wir hinter die Kulissen schauen und bekamen eine erste kleine Performance zu sehen oder besser zu spüren. Die sonst graue und düstere Kraftwerkshalle wurde in Farbe getaucht, kräftige Sounds erhoben sich zwischen den Betonpfeilern und füllten den Raum mit Energie und Power, die Gänsehaut erzeugte.
Noch bis zum 25. Februar wird die Lichtshow als Ausstellung im Kraftwerk Berlin zu sehen sein. Zudem gibt es vier Live Performances, Konzerte, in denen Christopher Bauder und Kangding Ray selber an den Mischpulten stehen werden. Sehr zu empfehlen.
SKALAR – Reflections On Light And Sound, Kraftwerk Berlin, Köpenicker Str. 70, 10179 Berlin, Tel: +49 (0)30 2300 5100 und auf Facebook
27.01 bis 25.02.2018, geöffnet Mo – Do von 15.00 bis 21.00 Uhr, Fr & Sa von 13.00 bis 23.00 Uhr und So von 13.00 bis 21.00 UhrLive Performances: 04.02.2018 um 18.00 und 20.30 Uhr, 24.02.2018 um 20.00 und 22.30 UhrTickets gibt es hier&hellip
Wir wohnen für unser Leben gern. Unsere Freude am Einrichten, an schönen Dingen, Farben, Materialien, guter Qualität und Nachhaltigkeit sorgt dafür, dass sich jedes Jahr Köln, Paris, Mailand und andere Metropolen dieser Erde in Design-Hauptstädte verwandeln, um Trends und Neuigkeiten rund um Möbel und Accessoires aufzuzeigen. Köln startete letzte Woche den Messe-Marathon mit der imm cologne mit etwa 1200 Ausstellern aus 50 Ländern.
Messegelände und Innenstadt standen ganz im Zeichen des Designs. Die Ausstellungshallen nach den schönsten Möbelstücken zu durchkämmen, bestimmte Stilentwicklungen zu erkennen und sich noch dazu möglichst viel von alledem zu merken, war und ist jedes Mal eine gewaltige Aufgabe. Schnell sind viele Stunden vergangen, der Kopf fängt an zu brummen und die Auffassungsgabe lässt von Minute zu Minute nach. So sehr ich die schönen Dinge liebe, so sehr stresst mich die Flut an (vermeintlich) Neuem. Am Ende bleibt ein Stuhl eben doch ein Stuhl, ein Sofa ein Sofa und ein Tisch eine Platte mit Untergestell. Wie die unterschiedlichen Materialien eingesetzt und kombiniert, Form und Funktion optimiert und in welchem Umfeld Einsatz finden, das ist dann das Aktuelle, der Trend, die Mode.
Und trotzdem – die Kölner Möbelmesse war wieder toll. So viel Inspiration, kreative Energie und schöne Bilder, die ich in nur zwei Tagen aufnehmen konnte. Nun habe ich eine Idee davon, was in der kommenden Saison in ist und was out. Nicht zu sehen gab es Punkte, Streifen oder Karos auf Möbelstoffen. Stattdessen viele starke Farben – auf Unistoffen aus Samt, Baumwolle, Wolle und Leinen. Sofas, Sessel, gepolsterte Stühle in Lila, Senfgelb oder sogar Silber stehen vor kraftvoll gestrichenen Wänden oder blumigen Tapeten und sagen aus: Wir machen es und gemütlich. Entsprechende Fotos für Euch gemacht habe ich auf den Messeständen von der Freifrau Sitzmöbelmanufaktur und Partner Janua, bei Wittmann, Möller Design, Pode und Leolux. Auch Houe, dänischer Möbelhersteller für In- und Outdoormöbel, setzte auf dunkle Wände, um seine neuesten Entwürfe schon fast dramatisch in Szene zu setzen. So auch Piet Hein Eek, mein Liebling der letzten Kölner Möbelmesse.Auf Licht und dessen Wirkung setzte hingegen Designerin Lucie Koldová. Die in Prag ansässige Kreative gestaltete die diesjährige Installation »Das Haus«. Für die imm cologne entwickelte sie hierfür wabenartige Zellen mit unterschiedlichen Leuchten und Möbeln auf insgesamt 180 Quadratmetern. Jede Lichtraum-Zelle zeigt einen anderen Raum des alltäglichen Lebens. Verfremdet à la Lucia Kaldova. Sehr beeindruckend, zumal die Installation fast ausschließlich aus eigenen Design-Produkten besteht. Zu sehen sind neben zahlreichen Lampendesigns auch der Sessel »Chips«, der rot und mit übergroßer Lehne daher kommt und von Stylepark, der internationalen Plattform für Design und Architektur, gerade zu einem der 20 besten Produkte 2018 gekürt wurde. (Stylepark Selected/Ausstellung im MAKK, Museum für angewandte Kunst, Köln).
Lucie Koldovás Design war zudem auch beim tschechischen Leuchtenhersteller Brokis zu bewundern. Die Leuchten Muffins und Macaron könnt Ihr auf den nachfolgenden Fotos sehen. Ebenfalls fotografiert habe ich die zeitlosen Sideboards von Treku, bequeme Barhocker von Muuto, Möbel und Accessoires von Valerie Objects, Weltevree und By Lassen, Teppich-Design von cc-tapis, die schwedischen Allrounder von String Furniture und viele andere. Bei den Farbenherstellern Little Greene und Anna von Mangoldt ließ ich mich ausführlich beraten. Wunderbare Qualitäten und Farbtöne gibt es bei beiden Firmen. Ich werde sie bei zukünftigen Beratungen mit einbeziehen. Bisher war Farrow & Ball mein Steckenpferd. Mal schauen, was die Konkurrenz kann.
Scrollt Euch nun durch die Welt der Möbel und entdeckt Eure Lieblinge für dieses Jahr. Vielleicht ist ja das eine oder andere Designteil für Euer Zuhause dabei. Links und Bildunterschriften helfen Euch, zu den jeweiligen Herstellern zu finden. Im April gibt's dann auch schon wieder Neues vom Salone del Mobile in Mailand. Schön&hellip
Lampen, die aus gebrauchten Materialien bestehen oder andere, die wie kleine Planeten schimmern – Die schönen Unikat-Lampen der Kanadierin Clémence Grieco habe ich hier bereits vorgestellt. Jetzt besuchte ich die Künstlerin in ihrem Kreuzberger Showroom, einer alten Fabriketage, die sich Clémence mit drei anderen Kreativen teilt.
Ein Ort des Schaffens und voller künstlerischer Energie. Es wird gemalt, gebaut, getüftelt und mittendrin steht Clémence vor einem Regal voller »kleiner Planeten« und erklärt mir, wie sie lebt – mit kleiner Tochter und Freund auf einem Hof im Umland – wo sie ihre Unikate herstellt – auch dort draußen – und wie sie das Leben als Designerin und Kunst schaffender Mutter so meistert. Eine tolle Frau. Ich konnte sie für ein Sponsoring gewinnen und durfte während unseres gemeinsamen Termins zwei Leuchten für ein Tinyhouse auswählen.
Über das Tinyhouse-Projekt, das ich seit einigen Wochen mit betreue, werde ich demnächst ausführlich berichten. Heute sei nur schon verraten, dass es sehr gemütlich wird. Ein »Liebesobjekt« soll es werden. Besitzerin Luise Loué betreibt im München ein Museum für Liebesobjekte = Erinnerungsstücke, Kunstwerke und kreative Basteleien, die aus Liebe oder für einen geliebten Menschen erschaffen wurden. Nun wird das Tinyhouse selbst zu solch einem Kunstwerk. Auf Rädern und als Liebesbeweis an ihre Heimat Oberbayern. Wohnen und arbeiten auf 10 Quadratmetern, mit allem drum und dran, ausgestattet mit einer Schlafetage, einer rollbaren Küche, einem tiny Samtsofa, gestrichen und lackiert in Farben von Farrow & Ball und mit einem Tresen, der von zwei VLO-Lampen beleuchtet wird. Ihr seht die beiden auf dem letzten Foto des Beitrags. Sie werden nun noch farblich dem Rostrot des Sofastoffes angepasst...
Ich freue mich schon, wenn bald alles fertig ist und ich Euch in das Tinyhouse auf dem bauhaus Campus in Berlin einladen darf. Sozusagen als kleines Event für Interessierte. Clémence und andere am Projekt Beteiligten werden vielleicht auch da sein. Aber das müssen wir noch alles organisieren. Schee wird's.
VLO Design, Showroom, Schlesische Str. 42, Klingel Voltage, 3. OG, 10997 BerlinTermine nach Vereinbarung unter 0176 9791 298&hellip
Es gibt viele Hotels in Turin. Rund um den Hauptbahnhof Porta Nuova reiht sich eine Unterkunft an die andere. Die mit vielen Sternen oder die günstigeren ohne große Auszeichnung. Als ich im Dezember nach einem besonders schönem Hotel recherchierte, stellte ich fest, dass keines dabei war, das ich gerne auf meiner Seite vorstellen würde...
»Ihr wohnt im Backpackers Hotel?«, fragte unsere Tochter Tilla entsetzt beim FaceTime Chat, und machte uns darauf aufmerksam, dass wir »vielleicht viel zu alt« für so eine Art Unterkunft seien und dass sich ihre Au Pair Familie sicher auch wundern würde.Wir beschlossen, genau richtig alt zu sein und verbrachten 3 Nächte im Tomato Backpackers Hotel in San Salvario, nur 5 Gehminuten entfernt von Tillas Wohnung in Turin. Eine super Wahl. Wir wohnten in einem Doppelzimmer mit eigenem Bad. Einfach aber mit viel Liebe zum Detail eingerichtet, wie auch der Rest des kleinen Stadthauses mit seinen 17 Zimmern und etwa 200 Quadratmetern Gemeinschaftsbereich&hellip
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