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Brandneu und zum Teil noch »under construction« ist das Projekt der drei Kreativen Oliver Cayless, Jillian May und Michelle Casciolo: Das »Hallesche Haus«. Früher wurden hier im 1901 erbauten Postamt 61 am Tempelhofer Ufer Briefe und Pakete sortiert, heute könnt Ihr im »General Store« einkaufen, Kaffee trinken und in historisch-cooler Ambiente essen. Schaut Ihr aus den großen Fenstern, die typisch für die Berliner Backstein-Gotik sind, seht Ihr die U1 fahren – schön urban. Der erste Raum ist fertig saniert und gefüllt mit ausgesuchten Design-Objekten und Accessoires, Unikat-Möbeln von »NUTSANDWOODS« aus Berlin, auffällig vielen Kakteen (oder sagt man Kaktusse?), Grünpflanzen und Accessoires für Euer Zuhause, die Küche und den Garten. Es gibt auch Weiß- und Rotweine mit künstlerisch wertvollen Etiketten im Halleschen Haus, die von »Selezione Aurea« geliefert werden. Zwei weitere Räume sollen bis Mai fertig werden. Dort werden dann das Restaurant und ein Veranstaltungsraum für Events und Feiern einziehen. Also vormerken – Falls Ihr in Zukunft mal was zu feiern habt…
Morgen, am Ostersamstag wird das Hallesche Haus, zusammen mit Frühstücksschmankerln von »The Future Breakfast«, die offizielle Eröffnung feiern. Es wird Eier in jeglicher Form geben, Ihr könnt in Ruhe shoppen, schlemmen und die netten Gründer kennenlernen...
Hallesches Haus, Tempelhofer Ufer 1, 10961 Berlin&hellip
Nach einer Woche auf Ko Chang in der Provinz Trat im Osten Thailands verbrachten wir zwei Nächte in Bangkok, um von dort mit dem Nachtbus auf die Insel zu fahren, die wir uns für den krönenden Abschluss unserer Reise aufgehoben hatten: Ko Phayam.
Die kleine Insel liegt 35 Kilometer von Ranong entfernt in der Andaman Sea, gegenüber der Insel St. Matthew, die bereits zu Myanmar gehört. 10 Kilometer lang, 5 Kilometer breit, keine Autos, nur kleine Fahrwege für Mopeds und Fahrräder, ursprünglicher Dschungelwald, Cashew Nut-Plantagen, zwei schöne Strände mit Bungalowanlagen. Solaranlagen und Generatoren versorgen die 500 Einwohner und die Touristen mit Strom. Ein Paradies. Die erste Woche wohnten wir am Aow Khan Kwai Beach (Buffalo Bay) bei einem Engländer, dem Eigentümer von »VIJIT« Bungalows. Ein ruhiges Fleckchen mit einem weißen Strand. Bei Ebbe kann man ewig weit hinaus laufen, bei Flut hören wir von der Hütte aus, wie sich die Wellen brechen. Viel Seegang gibt es in der Buffalo Bay allerdings nicht. Es ist ein gemütlicher Strand, ideal für Familien mit kleinen Kindern. Das Wasser ist sehr flach und das Meer eher ruhig. Und eigentlich zu warm. Mit einem Moped erkundeten wir die Insel, düsten die schmalen Dschungel-Wege entlang, umkurften so einige Schlaglöcher, entdeckten die Hippie-, die Gipsy- und die Rastabar (!) und viele kleine Restaurants und Shops am Wegesrand. Am Long Beach (Aow Yay) bestellten wir uns eine frische Kokosnuss oder tranken Kaffee und beschlossen, angesichts der einladenden Wellen und der erheblich kühleren Wassertemperatur, den Strand für die letzten Tage noch einmal zu wechseln…
Wir zogen zu »Green Beach Hut«, wo ich in diesem Moment auf einer der breiten Hängeschaukeln am Strand sitze, auf das unglaublich türkisblaue Meer schaue und mit Schrecken feststelle, dass wir nur noch 2 Nächte hier (und weitere zwei in Bangkok) vor uns haben. Unsere drei Abenteuermonate gehen nun sehr schnell zu Ende. Zurück in Berlin, wird AnneLiWest|Berlin wieder zum Berlin-Blog, der Alltag wird über mich herein brechen und Ihr werdet von weiteren Travel Editions verschont bleiben. Vorerst jedenfalls : )
Nun seht Euch die Fotos an, die ich von diesem paradiesischen Ort am Long Beach für Euch gemacht habe. Von Pichit und seinen Kindern, wie sie auf der Slackline balancieren, vom Blick in die Küche, ins Restaurant und auf dessen Fußboden und Bild an der Wand, von der herrlichen Aussicht auf das Wasser und in den Wald, der sich gleich hinter den Hütten anschließt. Dort sitzen Seeadler und Hornbills in den Wipfeln und in der Ferne hört man die Affen kreischen. Schön.
Green Beach Hut, 22/8 M.1 Aowyai PayamIsland Moung, Ranong Province 8500&hellip
Nach den beeindruckenden Sightseeing-Tagen in Siem Reap begaben wir uns erneut auf Reisen. Bis zur zweitgrößten Stadt Kambodschas, Battambang, sind es auf dem Landweg rund 170 Kilometer. Wir entschieden uns für die schönere Strecke – die Fahrt mit dem Slowboat über den größten Binnensee Südostasiens Tonle Sap und den einmündenden Fluss Stung Sangker. Wegen der gegenwärtigen Trockenzeit führt der Fluss nur wenig Wasser. Für die Tour, die sonst vier Stunden dauern würde, brauchten wir 9 Stunden. Selbst das kleine Boot mit den (wenig gemütlichen) Bänken an den Längsseiten hatte an manchen Stellen Mühe, nicht aufzulaufen. Die Fahrt führte uns an schwimmenden Dörfern vorbei. Die Menschen leben dort vom Fischfang, Ein sehr bescheidenes Leben mitten im oder am Wasser. Raffinierte Konstruktionen mit großen Netzen helfen den Fischern, ihren Fang einzuholen. Kinder winken uns aus einfachen Häusern oder von ihren Booten zu. In der Abendsonne nehmen sie ein Bad im Fluss und jubeln unserem Boot zu und schaukeln in den Wellen, die wir erzeugen. Friedvolle Bilder. Einerseits. Leider sehen wir auch die Kehrseite. Armut, Müll und Schmutz. Plastik, Styropor und andere Abfälle wälzen sich die Abhänge zum Fluss hinunter. Das Wasser wird schmutziger, je näher wir Battambang kommen. Die Menschen wohnen am Stadtrand teilweise nur in Baracken. Kambodscha ist ein armes und doch das teuerste Land, das wir besuchten. Für Unterkünfte und Essen bezahlten wir mehr als in Thailand oder Vietnam. Verrückt war der Anblick der vielen teuren und großen SUVs und Geländewagen in der Hauptstadt Phnom Penh. Solche Autos gibt es in Vietnam kaum zu sehen und doch ist das Land viel weiter und die Menschen scheinbar viel fleißiger und zielstrebiger. Die Kluft zwischen Arm und Reich ist in Kambodscha offensichtlich, Korruption leider ein großes Thema. Die Bevölkerung erholt sich nur langsam von der Herrschaft der roten Khmer und der auf den Menschen lastenden Vergangenheit. Ganz unverständlich ist auch, dass die Kambodschaner den Dollar ihrer Landeswährung (Riel) vorziehen. In den kleinsten Dörfern verlangen selbst die Kinder mindestens »one dollar« für alles, was sie anbieten. Darunter geht gar nichts.
In Battambang verbrachten wir nur eine Nacht. Von dort aus machten wir uns auf den Weg über die Grenzstadt Poipet zurück nach Thailand. Unser nächstes Ziel: die Insel Ko Chang&hellip
Es sind vornehmlich die schönen Dinge, über die ich im Blog schreibe – An die denke ich gerade, während ich eingepfercht zwischen zwei Sitzreihen im Gang eines Mini Vans kauere und zur Ablenkung in die Tasten meines kleinen Laptops tippe. Es ist heiß, eng und ich hatte die Wahl, zu viert auf einer Rückbank (die schon für 3 Personen zu eng ist) oder eben hier unten auf dem Boden Platz zu nehmen. Wir sind schon seit 8.00 Uhr heute Morgen unterwegs. Jetzt ist es 14.30 Uhr und wir haben noch keine lange Wegstrecke hinter uns gebracht. Lediglich den Weg von Battambang in Kambodscha zur Grenzstadt Poipet. Dort sind wir nach Thailand ausgereist und mussten dann stundenlang auf diesen Anschluss-Mini Van warten. Es ist etwa 36 Grad heiß und die Fahrt, die gerade erst begonnen hat, wird etwa vier Stunden dauern. Wenn alles so läuft, wie geplant. Die Fahrt von Sihanoukville im Süden Kambodschas nach Siem Reap mit dem Nachtbus dauerte 18 Stunden – drei Mal blieben wir mitten in der Dunkelheit auf einer staubigen Piste mit dem Bus liegen. Alle Fahrgäste mussten aussteigen. Nach der letzten Panne ging bei dem Fahrzeug gar nichts mehr. Netterweise hielten einige Autos an, die uns für die letzten 4 Stunden für 5 $ mitnahmen. In Siem Reap mussten wir uns von dieser Fahrt erholen und blieben vier Nächte in einem netten Hotel etwas außerhalb der Altstadt – »The Moon Boutique Hotel«, eine Oase mit schön angelegtem Garten und einem Pool. Der hoteleigene Tuk Tuk Service brachte uns abends in die Stadt. Dort ging es sehr touristisch zu. Die nahe gelegene Tempelanlage mit dem berühmten Angkor Wat und vielen anderen sehenswerten Tempeln ziehen die Touristen nach Siem Reap. Wir engagierten für einen Tag einen Tuk Tuk-Fahrer, der uns zum Angkor Wat, Angkor Thom (Bayon), Ta Keo, Ta Prohm und zum Banteay Kdei fuhr. Während wir die Tempel besichtigten, schlief er in einer Hängematte, die er im Tuk Tuk aufspannte. Gut, dass wir morgens um 7.00 Uhr losfuhren. Die Hitze war so noch einigermaßen erträglich und die Touristenmassen hielten sich ebenfalls noch in Grenzen.
Wer sich für die Geschichte von Angkor interessiert, lese bitte hier nach. Im Blog gibt es heute die Fotos, die auf der beeindruckenden Tempeltour entstanden sind. Neben dem imposanten Angkor Wat hat mich besonders Ta Prohm fasziniert. Ihr kennt bestimmt die bekannten Bilder von den mit Riesenwurzeln überwucherten alten Gemäuern – die Natur erobert sich auf dem Gelände mehr und mehr Raum zurück&hellip&hellip
Das Sahaa Beach Resort am Otres Beach I ist eine Perle unter den vielen Strand-Unterkünften. Es liegt an der unbefestigten, kleinen Sandstraße, die parallel zum Strand bis zum Otres II führt – nur einen Steinwurf vom Beach entfernt. Schon beim Betreten der Anlage mit den 16 weiß gestrichenen, modernen Bungalows ist die entspannte Stimmung zu spüren. Chillige Beats aus den Lautsprechern des Restaurants wehen uns entgegen, auf den Holzliegen am Pool liegen ein paar Gäste unter den roten Sonnenschirmen und lesen auf ihren Kindles. Z wei Kinder planschen im Wasser. D er helle, feine Sand zwischen den Häusern wird gerade geharkt. Die Flachdach-Bungalows sind alle mit einer Terrasse aus geschliffenem Beton und angebauten Bädern (mit einer Außenwand aus Bambus) ausgestattet. Das Bett samt Nachttischen besteht ebenfalls aus Beton. Schiebetüren trennen den Schlafbereich vom Bad ab. Schmale Gehwege aus Bambus verbinden Häuser, Pool und Restaurant. Das gleiche Material wird auch als rückwärtige Wand im Restaurant benutzt. So entsteht optisch ganz viel Ruhe. Bambus, Beton, viel Weiß und elegante Holzmöbel sind das Rezept – oder sollte ich Konzept sagen – für schönes Wohnen, Entspannung und Sichwohlfühlen. Das Design und die Details der Anlage hat sich das französische Betreiber-Ehepaar aus Paris ganz alleine ausgedacht. Nach einer 12-monatigen Reise um die ganze Welt, beschlossen sie nicht nur, ihre Zelte in der Heimat abzubrechen, um etwas ganz anderes zu machen, sondern sie hatten auch viele Ideen und Anregungen im Gepäck. Das Sahaa ist das Ergebnis und ein gelungenes Beispiel dafür, dass der Traum vom neuen Lebensentwurf wahr werden kann. Die beiden Besitzer kümmern sich liebevoll um ihre Gäste, legen selbst von morgens bis abends Hand an. Sie unterstützen die angestellte kambodschanische Familie, die mit auf dem Gelände wohnt und für Küche, Restaurant und Zimmer-Service zuständig ist. Das Essen im Restaurant schmeckt köstlich. Es gibt Khmer-Gerichte wie grünes Curry oder Amok, aber auch Spezialitäten aus anderen Ländern, deren Rezepte die Besitzer des Resorts von der langen Reise mitbrachten…
Sahaa Beach Resort, Otres I, Kambodscha&hellip
Zwei Tage blieben wir in Phnom Penh. Um die Geschichte Kambodschas besser verstehen und fühlen zu können, besuchten wir die »Killing Fields« von Choeung Ek und das Tuol Slang Genozid Museum (Gefängnis S21) – beides geschichtsträchtige und unglaublich traurige Orte, an denen an den Massenmord der Roten Khmer an der eigenen Bevölkerung erinnert wird. Es ist gar nicht so lange her, dass Pol Pot und seine Anhänger (von 1975 bis 1979) zwischen ein und zwei Millionen Menschen umbrachten. In Choeung Ek kamen etwa 17.000 Menschen nach Folterung und Haft zu Tode. Noch heute sieht man bei der Begehung der Killing Fields Knochen und Kleiderreste, die immer wieder an die Erdoberfläche gelangen und zeigen, was auf diesem Areal geschah. Eine bedrückende Stimmung herrscht dort und in der ehemaligen Highschool Tuol Svay Prey, die von den Roten Khmer nach der Eroberung Phnom Penhs als Gefängnis genutzt wurde. Klassenräume wurden zu Gefängniszellen. Im S21 wurde systematisch gefoltert und getötet. Erschütternde Fotos, Texte und sogar Knochen und Schädel belegen die Gräueltaten des Pol Po Regimes. Wenn Ihr mehr über die Zeit der Roten Khmer lesen möchtet, könnt Ihr das hier tun.
Phnom Penh ist keine besonders sehenswerte Stadt. Nach zwei Tagen fuhren mit dem Bus Richtung Süden in die Hafenstadt Sihanoukville. Ein Tuk Tuk brachte uns über staubige Straßen zum nahegelegnen Otres Beach. Eigentlich ein ruhiger Strand, doch wegen der Feiertage um Chinese New Year herum, sehr voll und »lebendig« - um es nett auszudrücken. Viele Kambodschaner machten Urlaub oder picknickten dort bis spät in den Abend hinein mit der Großfamilie. Wir wohnten für zwei Nächte eher »basic« im igluartigen Bungalow des »Done Right« Guesthouses , wo abends gefeiert oder auch »gepoetryslamt« wurde und drei Nächte luxuriös im » Sahaa Resort« gleich nebenan. Unterschiedlicher kann man kaum wohnen. Aber wie schön, dass wir in dem Alter und in der Situation sind, beides erleben zu können. Über das in Bezug auf Architektur und Design wirklich gelungene »Sahaa Resort« berichte ich im nächsten Beitrag.
Die Sonnenuntergänge am Otres Beach sind wundervoll. Wir spazierten häufig vom Otres Beach I hinüber zum Otres II, der eher hippielike ist und wo man in sehr einfachen Beachhütten übernachtet. An einem der Abende entstanden die Fotos, die ich Euch heute zeigen möchte. Die meisten Kambodschaner können nicht schwimmen, brauchen demnach Rettungswesten und Schwimmreifem. Das Orange der Westen und die untergehende Sonne – a perfect match… Schaut selbst.
Und (spätestens) wenn die Sonne untergegangen ist – Angkor Time im Bambus-Liegestuhl der »Shin« Bar. Dort wurden an unserem ersten Abend sogar Peter Fox und Speed aufgelegt&hellip
Im letzten Vietnam-Beitrag stelle ich Euch das »Saigon Chic Café« in Ho Chi Minh City vor. Schöne Einrichtungsideen und originelle Interiors gehören nach wie vor zu meinen Lieblingsthemen. Und hier hat sich jemand besonders große Mühe gegeben und beim Konzept viel Wert auf Details gelegt…
Das Café liegt ziemlich versteckt, schräg gegenüber der Oper, in der lebendigen Dong Khoi Street. Dass wir überhaupt in den zweiten Stock des unscheinbaren Gebäudes gefunden haben, lag an dem benachbarten Concept Store und Restaurant »L'Usine«, wo wir zuerst Kaffee tranken und über das ich im Internet gelesen hatte. Ein super stylischer, aber recht teurer Laden. Beim Hinuntergehen fielen uns Schilder an der Wand des spärlich beleuchteten Treppenhauses auf. »Saigon Chic Café«, 2. Stock, linker Aufgang. Wie gut, dass wir uns die Mühe gemacht haben, nach oben zu gehen. Neben einer kleinen Boutique (»Devon London«) führte eine Tür mit einem Griff aus Wasserrohren (!) in das Café. Die Kaffeemaschine hinter dem Tresen surrte leise als wir eintraten. An den Wänden in Holz gerahmte alte Fenstergitter unterschiedlichster Muster und Größe, selbst entworfene Lampen aus alten Holzgriffen und Lampenschirmen aus Draht und Emaille, Vintage Schreibmaschinen, Elektrogeräte und andere Sammlerstücke auf Regalen und Tischen drapiert, schöne Holzstühle und Tische – alles mit viel Gespür und sicherem Stil arrangiert. In gemütlichen Sofaecken mit niedrigen Tischen saßen Gäste und ich konnte dort nicht fotografieren. Am langen Holztisch tranken wir Cappuccino und fanden es herrlich, so einen ruhigen und besonderen Ort mitten im trubeligen Saigon gefunden zu haben...
Saigon Chic Café, 151 Dông Khoi Street, Ho Chi Minh City, Vietnam&hellip
In Hoi An beobachteten wir täglich den Wetterbericht Nordvietnams. Tiefsttemperaturen um 8 Grad und Regen wurden für das Hochland vorhergesagt. Nebel und Schauer in der Halongbucht. Deshalb änderten wir unsere Reispläne und flogen nach einem Besuch der alten Cham-Tempelstadt »My Son« von Danang (30 km entfernt von Hoi An) zurück nach HCM City. Für den umgekehrten Weg brauchten wir drei Reisetage mit Bus & Bahn…
Saigon, wie die Stadt HCM City inoffiziell immer noch genannt wird, gefiel uns beim zweiten Besuch viel besser. Wir entdeckten viele neue Ecken der Stadt, fanden kleine Designerläden, versteckt in Hinterhöfen, stylische Cafés, deren Interior ich Euch noch zeigen werde und planten unsere Weiterreise Richtung Kambodscha. Wir wohnten in einem kleinen, gepflegten Hotel in einer der Backpackerstraßen (YEN'S Hotel), das ich gut für einen Aufenthalt in Saigon empfehlen kann. Ein schmales Haus, etwa fünf Meter breit und acht Stockwerke hoch. Die Bauweise ist typisch für Vietnam.
Um nach Kambodscha zu gelangen, entschieden wir uns für den Bus, der uns über «Can Tho« ins Mekongdelta brachte, und das Speedboat, mit dem wir ab »Chau Doc« a uf dem beeindruckend breiten Mekong bis Phnom Penh in Kambodscha fuhren. Eine abwechslungsreiche (von TNK Travel organisierte) Tour mit zwei Übernachtungen in spartanischen Unterkünften, aber sehr schönen Highlights. Unser Guide »JJ« sprach gut Englisch und führte uns an Orte, an die wir sonst wahrscheinlich nicht gekommen wären: Zum Floating Market von »Cai Rang« bei Sonnenaufgang, zu einer Bonbonmanufaktur, einer Fischfarm und einem Familienbetrieb, der Reisnudeln herstellt. Besonders eindrucksvoll war eine Bootsfahrt durch die Kanäle des »Tra Su Forrest«, eines stillen Schwemmlands, das über 70 verschiedene Vogelarten beherbergt. Leider hatte ich meine Kamera nicht mitgenommen – sie hätte ja ins Wasser fallen können... Wie schade.
Dafür sind viele farbenfrohe Fotos im Mekongdelta entstanden, die ich Euch heute zeigen möchte. Gesichter und Impressionen Südvietnams&hellip
Mutter, Vater und zwei erwachsene Söhne, Nathan & Hélio – Familie Auffier kommt ursprünglich aus Marseille. Seit 5 Jahren in Hoi An, eröffneten die Vier vor zwei Wochen ein Café & Restaurant am Rande der Old Town Hoi Ans. Als wir zum ersten Mal am »Maison Auffier« vorbei kamen und einen Kaffee bestellten, waren die Gastgeber noch gar nicht so richtig auf Gäste vorbereitet. Nathan feuerte den Bialetti Coffeemaker dennoch an und der europäische Kaffee schmeckte nach »Zuhause«.
Wir haben uns ein bisschen in das kleine Stadthaus mit der steilen Treppe zur ersten Etage (mit den schönen Sofas und dem noch schöneren Ausblick auf den Fluss) verliebt. Schon von außen sieht es einladend und urgemütlich aus. Terrasse, Balkon, schöne Möbel und zwei große blaue Lampions an der Decke. Ein großer alter Holztisch steht in der Mitte des unteren Gastraums, an den Wänden hängen und stehen Regale und Schränkchen, die einst in einem vietnamesischen Dorfladen standen und ausrangiert und von den Aufpreis aufgearbeitet wurden. Es gibt eine Lampe, die aus einer ehemaligen Zink-Regenrinne und Industrielampen, die in Kombination mit vietnamesischen Körben zu originellen Unikaten »upgecycelt« wurden. Messer und Gabeln stehen in alten amerikanischen Lebensmitteldosen und auch der große Wassertank stammt aus Restbeständen der Amis zur Zeit des Vietnamkrieges. Bei Maison Auffier fallen die vielen bunten Körbe auf, die in Zusammenarbeit mit einem vietnamesischen Handwerksbetrieb am Mekong produziert werden und auch im Onlineshop der Mutter vertrieben werden. Alte Fenstergitter dienen als Displays. Vorratsdosen voller selbstgemachte Kekse und kleiner Kuchen, französische Spezialitäten und Getränke f üllen die Regale rings um. Das Heimatland der Familie ist in jeder Ecke des Cafés zu sehen und zu fühlen. Maman Auffier bäckt und kocht nicht nur, sondern töpfert professionell. Teller, Schalen und kleine Accessoires gehören auch zum Konzept des Maison Auffier.
Wir waren jeden Tag ein Mal bei den Franzosen. Mal zum Kaffee, aber meistens zum Sundowner. Französischen Weißwein in Vietnam zu trinken – ein Luxus. Die Tage in Hoi An verbrachten wir zusammen mit den Schweizern, die wir in Jungle Beach kennen lernten. Eine intensive, schöne Zeit voller Inspiration und guter Gespräche. Ein Abend wird uns allen in besonderer Erinnerung bleiben: Bei Familie Auffier gab es selbst gebackene Pizza, Salat und Wein. Pizza! Grüner Salat! Vin Rouge! Die ganze Familie rollte Teig aus, schob die Bleche in den Ofen und wuselte in der noch etwas improvisierten Küche herum. Seit Wochen hatten wir keine Pizza gegessen. Sie schmeckte ausgezeichnet und wir verabschiedeten uns satt und glücklich bis zum nächsten Abend…
Maison Auffier, Hoi An, Vietnam
Eine Webseite gibt es leider noch nicht. Nur der Webshop »Auffier« in Marseille ist bisher im Netz zu finden.
Nachtrag vom 07.01.2016: Danke an Sara, die in Hoi An war und mir mitteilte, dass Maison Auffier jetzt »Cabanon« heißt&hellip
Hoi Ans Strand »An Bang Beach« ist nur eine kurze Fahrradtour von der Old Town entfernt. An jeder Straßenecke kann man für wenig Geld Fahrräder oder Mopeds ausleihen, um dort hin zu gelangen. Eine schöne Fahrt an Reisfeldern vorbei, dann noch über eine Brücke und schon ist man an dem langen, breiten Sandstrand mit gemütlichen Bars und Restaurants. Wir waren Stammgast in der Soulkitchen Bar, einer stylischen Strandkneipe mit Loungesofas und -sesseln mit gemütlichen Kissen, einer grandiosen Sicht auf das Meer und gutem Essen: Gegrilltes Seafood, vietnamesische Reis- und Nudelgerichte, Salate und sogar Burger stehen auf der Speisekarte. Ein frisch gezapftes Draft Beer am frühen Abend – perfekt.
Der Korpus und der Dachstuhl des Gebäudes bestehen aus Bambus, der Boden, die beiden Tresen und Terrassen aus glatt geschliffenem Beton. Hier und da unterbricht ein Backsteinrelief die Betonoptik des Fußbodens. Ein schönes Detail. Industrielampen aus Zink bewegen sich langsam im Wind. Alle Farben in der Bar sind fein aufeinander abgestimmt. Grautöne von Zink und Beton, Brauntöne von Holz und Bambus, dazu warme Rot- und Grüntöne der Stoffe. Auf Stelzen gebaute Outdoor-Terrassen, die über dem Wasser zu schweben scheinen, stehen ebenfalls Sofas. Sie gehören zu den b egehrtesten Plätzen. Ein Interior- bzw. Exteriorkonzept, das zum stundenlangen Bleiben einlädt…
Soulkitchen Bar & Restaurant, An Bang Beach, Hoi An, Vietnam&hellip
Hoi An. UNESCO Weltkulturerbe, einzige vom Vietnamkrieg verschont gebliebene und im Original erhaltene Altstadt Vietnams und ein Juwel in jedweder Hinsicht. Zehn Tage verbrachten wir im Städtchen am Thu Bon Fluss, das zwischen dem 16. und 19. Jahrhundert als wichtigster Handelshafen Südostasiens seine Blütezeit hatte. Hier siedelten sich damals chinesische und japanische Seefahrer an, errichteten Häuser und Versammlungshallen, die noch heute zu bestaunen sind. Beeindruckende Gebäude aus Holz, mit wunderschönen Schnitzereien, unzähligen Balkonen, Höfen und zauberhaften Fassaden mit den für Hoi An typischen Lampions. Die »Lantern Town« macht ihrem Namen alle Ehre. Wo man hinschaut schmücken Lampions die Straßen und Häuser. Das chinesische Neujahrsfest, das auch in Vietnam (am 19. Januar) das neue Jahr einläutet, steht kurz bevor. Die Menschen schmücken ihre Häuser mit Girlanden, stellen frische Blumen, Zier-Orangenbäumchen und üppig gefüllte Tische mit Opfergaben auf, um das kommende Jahr zu begrüßen. Möge es Glück, Gesundheit und Fruchtbarkeit bringen.
Wir wohnten in einem kleinen Hotel, keine 5 Minuten von der Altstadt entfernt. Zu Fuß spazierten wir jeden Abend durch die Gassen. An jeder Ecke wird auf kleinsten Grills und Herdplatten gekocht, gebraten und frisches Essen zubereitet. Hoi Ans Spezialitäten heißen zum Beispiel »Morning Glory« (Spinat mit viel Knoblauch), »White Rose« (mit Shrimps oder Schweinefleisch gefüllte und gedünstete Reispapierpäckchen), »Ban Xéo« (frittierte vietnamesische Crêpes, gefüllt mit Shrimps oder Schweinefleisch, Frühlingszwiebeln und Sprossen – sooo lecker).
Stellt Euch vor, Ihr sitzt unter bunten Lampions an kleinen Tischen und Hockern am Flussufer und eine vietnamesische Familie serviert diese und andere Köstlichkeiten. Eine kühle Brise weht Euch um und Essendüfte in die Nase. Herrlich. Genau deshalb und weil Hoi An auch noch einen sehr schönen Strand hat, zu dem wir täglich etwa 15 Minuten mit dem Fahrrad, an Reisfeldern und kleinen Ortschaften vorbei, fuhren, blieben wir zehn Tage in Hoi An. Zum Strand erzähle ich Euch im nächsten Beitrag mehr. Ursprünglich planten wir nur 3 Übernachtungen. Mit dazu beigetragen hat auch das Personal des Than Van 1 Hotels, in dem wir uns wie zu Hause fühlten. Wir wurden morgens mit Namen begrüßt und abends mit Wünschen zur guten Nacht verabschiedet. Ein recht einfaches, günstiges und gepflegtes Hotel, das ich jederzeit empfehlen kann. Danke an Thanh Lisa für die entspannten Tage im Than Van 1 Hotel!
Thanh Van 1 Hotel, 78 Tran Hung Dao Str., Hoi An City
PS: Hoi An ist bekannt für seine unzähligen Schneiderwerkstätten. »Hello, please come in my shop!« »Just looking!« »Happy hour!« »I will make you happy!« So schallt es aus den Läden auf die Straßen. Innerhalb von 24 Stunden werden Kleider, Anzüge und Schuhe auf Maß gefertigt. Aber Vorsicht: Vorher unbedingt gut verhandeln und erat bezahlen, nachdem Ihr Euch das Kleidungsstück sorgfältig angeschaut habt. Ich habe mir schwarze Leder-Flip Flops mit Fellriemchen machen lassen : )&hellip
Nach zweit Tagen in Mui Né besteigen wir wieder den Bus. Mit Liegesitzen und free WIFI geht es weiter Richtung Norden. Gott sei Dank sitze ich nicht vorne. Die riskanten Überholmanöver und Beinahe-Crashs möchte ich gar nicht sehen. Bei Bussen, Lastwagen, Autos und Motorrädern gilt das Recht des Stärkeren. Die Lastwagenfahrer kennen keine Gnade. Wenn sie überholen möchten, setzen sie es durch. Die Busfahrer sehen das ähnlich. Es wird ständig und laut gehupt. Im Bus wird laut vietnamesischer Pop oder Techno gespielt. Schlafen hilft und schont die Nerven…
Wir kommen abends in Nha Trang an und werden bereits von einem Taxi erwartet, das uns Sylvio vom Jungle Beach Resort organisiert hat. Jungle Beach liegt etwa 40 Kilometer nördlich von Nha Trang auf einer Halbinsel. Ein Tipp meines Cousins, der dort vor einigen Jahren zu Gast war und damals sehr von diesem Ort schwärmte.
Fast auf den Tag vor 13 Jahren erwarb der Kanadier Sylvio am 3 km langen Sandtrand ein Stück Land, baute einfache Bambushütten zwischen die Palmen und wartete auf Gäste. Er schaffte es, dass Jungle Beach zu einer Anlaufstelle für Traveller aus der ganzen Welt geworden ist. Jeden Tag kommen und gehen Gäste, die alle auf Empfehlung den Weg dorthin finden. Es ist ein ruhiges und paradiesisches Fleckchen Erde. Umgeben von bewaldeten Bergen, liegt das Jungle Beach Resort in einem großen, verwilderten Garten. Die Hütten sind sehr einfach und nichts für Reisende mit Anspruch auf Luxus. Unsere zweistöckige Bambushütte mit 5 Matratzen für 10 Personen bewohnen wir alleine. Vom oberen Stockwerk kann man über ganz Jungle Beach und bis zum Meer hinunter schauen. Moskitonetze schützen vor den »wilden« und weniger wilden aber kleinen Tieren, mit denen man durch die offene Bauweise leben muss. Das Meeresrauschen ist gewaltig und sorgt dafür, dass alle anderen Geräusche davon geschluckt werden. Jede Hütte sieht ein wenig anders aus. Alle haben eine kleine Terrasse mit Liegestühlen und Hängematte. Unsere verfügt sogar über ein eigenes (Freiluft)Badezimmer. Im »Langhaus«, das gleich am Eingang des Resorts liegt, kann man ebenfalls Zimmer mieten. Hier hört man das Meer nicht, wohnt aber unmittelbar am großen Gemeinschaftshaus., wo sich das »social life« des Resorts abspielt. Morgens, mittags und abends kommen wir alle am langen Holztisch zusammen. Die vietnamesische Familie, die mit auf dem Grundstück lebt und arbeitet, bekocht uns mit vietnamesischen Speisen. Es gibt reichlich von allem und jeden Tag etwas anderes. Während der Essenszeiten lernt man sich kennen, tauscht sich aus und verabredet sich zu Unternehmungen. Wer geht mit zum Wasserfall? Hat jemand Lust, mit dem Moped zum nächsten Dorf zu fahren? Kommt Ihr auch noch mit zum Lagerfeuer am Strand?
Feuerchen wird fast jeden Abend gemacht. Und ein Mal in der Woche wird gegrillt. So lässt es sichs aushalten. Der Strand ist schön, Bambusdächer sorgen für genügend Schatten, ein Beachvolleyballnetz gibt es auch. Wir haben viele tolle Menschen kennen gelernt. Mit »unseren« Schweizern haben wir nicht nur eine tolle Zeit im Jungle Beach verbracht, sondern sind bis zum heutigen Tag zusammen unterwegs. Wie schön, Euch getroffen zu haben, Jan, Helena, Sebastian und Milana!
PS: Die Jungle Beach Hunde-Familie stand mir einige Male Modell beim Fotografieren. Richtig nette und guterzogene Tiere, die Euch begleiten und beschützen, wenn Ihr am Strand spazieren geht, ohne aufdringlich zu sein...
Jungle Beach Resort, bei Nha Trang, Vietnam
Nachtrag: Das Resort wurde 2017 von Sylvio verkauft und wenig später von einem Taifun weitgehend zerstört. Bitte lest auf der Webseite nach, ob es wieder buchbar ist&hellip
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