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Samstags ist Markttag am Nauener Tor in Potsdam. Gemütlich geht's dort zu. Die Potsdamer treffen sich zum Espresso, kaufen für's Wochenende ein und lassen sich herrliche Blumensträuße an den Ständen der Hegelallee binden. Die kleinen Läden der Straße haben ebenfalls geöffnet und so kam es, dass ich im Hinterhof der Nummer 53 die Remise entdeckte, die als »Außenstelle« der Marwitzer Hedwig Bollhagen Werkstätten fungiert. Dort findet Ihr eine große Auswahl des Bollhagen-Sortiments: Teller, Tassen, Krüge, Vasen, Schalen, mal klassisch mit Streifen oder mit geometrischen Elementen, manchmal auch verspielt mit Blümchenmuster oder Punkten. 1934 gründete Hedwig Bollhagen die Werkstätten für Keramik in Marwitz bei Berlin. »HB-Produkte sind Gebrauchsgüter für den Alltag – aber vor allem sind es Dinge, die den Menschen den Tag verschönen. Jeden Tag auf's Neue«. Die Philosophie des Unternehmens passt so wunderbar zu meinem Blog. Die schönen Dinge, die ich für Euch in Potsdam fotografiert habe, zeigen, dass Hedwig Bollhagens Bestreben, mit jedem Stück etwas Vollkommenes zu schaffen, gelungen ist. Die Entwürfe sind stilvoll, zeitlos und gleichsam modern – auch noch nach 80 Jahren…
Hedwig Bollhagen in der Remise, Hegelallee 53, 14467 Potsdam (leider inzwischen geschlossen)
HB-Werkstätten für Keramik GmbH, Hedwig-Bollhagen-Str. 4, 16727 Oberkrämer/Marwitz, Telefon 03304 39 80 &hellip
Der dritte und letzte Blogbeitrag über East London führt Euch entlang des Regent's Canal, an Hausbooten und Cafés vorbei, zum Broadway Market in Hackney. Wo früher die Hirten ihre Schafe auf den grünen Wiesen, den »London Fields«, kurz vor der Stadt grasen ließen, wird sich heute zum Picknick getroffen. Jogger und Familien mit Kindern genießen den Park oder gehen im Lido schwimmen – eines der wenigen öffentlichen Freibäder mit 50m-Bahn der Stadt. Samstags ist Markttag. Händler aus der Region verkaufen selbst gemachten Honig, Blumen, Sauerteigbrot, Fisch, Käse oder Oliven. An jedem zweiten Stand duftet es nach leckeren, frisch zubereiteten Speisen. Es gibt Mode, Design und viele andere schöne Dinge. Liegestühle laden zum Ausruhen ein. Die hübschen Läden der Straße haben ebenfalls geöffnet. Bei Fin & Flounder gibt's frischen Fisch, bei Hill & Szrok Biofleisch, das auf dem großen Marmortisch portioniert und verkauft wird. Die Kühlung erfolgt im Schaufenster zur Straße. Das Fleisch sieht richtig fotogen aus. Im Cooke's Pie & Mash Shop gab's früher Aal, heute Pies. Der Boden ist noch immer mit Sägespäne bedeckt.
Wer schon vormittags ein Bier trinken möchte, kann das bei The Cat & Mutton tun. Ein historisch-uriger Pub, der (oder das Pub?) 2014 »vorsichtig« renoviert wurde. Sehr schön dort. Unser Besuch auf dem Broadway Market war eins der schönsten Erlebnisse während unserer drei Tage in London. Vielen Dank, Anna und Jona, dass Ihr uns dort hin geführt habt.
Und nach dem Marktbesuch: Der Spaziergang am Regent's Canal entlang führt Euch an den bunten Hausbooten vorbei. Einkehren könnt Ihr im stylisch-bunten Arepa and Co. Es gibt venezolanischer Kaffee, Rum und die landestypischen Arepas (Maisfladen), die Ihr in Hängematten mit Blick auf's Wasser essen könnt… Yumm&hellip
Trinkt Ihr gerne guten Kaffee und plant demnächst eine Reise nach London? Dann lernt heute im Blog »Ozone Coffee Roasters« kennen. Wenn nicht, dann schaut Euch einfach nur die Fotos aus dem ehemaligen Warehouse in Shoreditch, East London, an. Der Duft, der Euren Geruchssinn bereits beim Betreten des Cafés betört , ist auf Bildern allerdings nicht fest zu halten. Nicht annähernd. Ein Geruch, so voll, so würzig und intensiv. Der Glückshormone in Wallung bringt. Von der Vorfreude auf eine Tasse Cappuccino ganz zu schweigen…
Carlotta und ich haben bei Ozone gefrühstückt. Ein Tipp von Michael, bei dem wir letzte Woche gleich um die Ecke wohnten. Michael ist Australier mit deutschen Wurzeln, Kaffeefreak und vermietet ein Zimmer seines kleinen Lofts über Airbnb an Gäste. Und das in einem ehemaligen Schulgebäude in trendigen Shoreditch, unweit vom Hoxton Square und eben ganz nah am Ozone.Von der Straße kann man nicht hinein sehen. Die Fenster liegen zu weit oberhalb des Gehwegs und sind nicht transparent. Auf der Hauswand steht schlicht »Coffee« mit Pfeil in Richtung Tür. Und beim Hereintreten steigt Euch sofort der bereits beschriebene, köstliche Duft in die Nase. Am Eingang begrüßt Fran die Gäste und führt sie zu einem der heiß begehrten Plätze. Morgens kommen viele zum Frühstück in das im Industrie-Look renovierte Fabrikgebäude. Stilelemente sind Backstein & Stahl. Über den rustikalen Tischen hängen Leuchten mit nur einer Glühbirne, große Industrielampen und jede Menge Dinge, die mit Kaffee zu tun haben sorgen für Industrie-Charakter. Im Basement werden die Bohnen in großen Säcken von Kaz hin und her geschleppt, geröstet und sogar großhandelsmäßig verkauft (Wholesale). Kleine Mengen und verschiedene Röstungen könnt Ihr für zu Hause mitnehmen. Accessoires rund um das Thema Kaffee gibt es ebenfalls zu kaufen. Das Ozone erinnert ein bisschen an Berlins The Barn. Eines meiner liebsten Cafés und meist gelesensten Posts im Online Magazin.
Unsere Cappuccini schmeckten köstlich und waren mit wunderschöner Milchschaum-Kunst verziert. Dazu ein Schoko-Croissant für mich und ein Porridge mit frischem Obst für Carlotta. Wir saßen auf Barhockern an einem »Tisch«, der eigentlich nur ein Stahlträger in L-Form war. Verschweißt mit dem stählernen Geländer der oberen Galerie. Tolle Idee. Muss ich mir merken.Trotz Warehouse-Charakters saßen wir gemütlich und konnten schön beobachten, wer bei Ozons so ein- und ausgeht.
Mehr über Ozone, was die Betreiber aus Neuseeland antreibt, deren Philosophie und natürlich jede Menge Informationen zum Thema Rösten, Brühen und Kaffee findet Ihr hier.
Ozone Coffee Roasters, 11 Leonard St, London EC2A 4AQ, Vereinigtes Königreich&hellip
Von der Tour durch die Berliner Stadtteile Wedding und Moabit habe ich im letzten Beitrag berichtet. Bisher gab es nur eine Bilderstrecke der Lehrter 17. Wo Jochen Küpper und Anna Niestroj uns außerdem hingeführt haben, zeige ich Euch heute in einer Bilderstrecke mit vielen schönen Momentaufnahmen. Kulturfabrik, Kriminalgericht, die versteckte Bibliothek am Luisenbad an der Panke wunderbare Altbauten in der Badstraße, Künstlerateliers an der Panke und die Wiesenburg. Vielleicht machen Euch die Fotos Lust auf mehr Moabit und mehr Wedding…
Am Donnerstag beginnt das Kulturfestival, das ich sehr gerne mit diesem Post unterstützen möchte. Die Organisatoren haben über ein Jahr geplant, das Programm ist so vielfältig, dass man sich nicht entscheiden kann, wo man hingehen soll. Und – die beiden Stadtteile haben es verdient. Schön da&hellip
Der gestrige Sonntags-Ausflug nach Beelitz Heilstätten hätte schöner nicht sein können. Ich konnte an einem ganz besonderen Ort fotografieren und meine Kamera war im Dauereinsatz. Nur eine halbe Stunde von Berlin entfernt wurde von »muxmäuschenwild« zum Baustellen-Picknick in den historischen Heilstätten eingeladen. Dort, im Quadranten D, entsteht demnächst ein Wohn- und Arbeitskomplex für Kreativschaffende – das »Refugium Beelitz«. Ein ambitioniertes Bauprojekt. Kaum vorstellbar, dass aus den Ruinen der ehemaligen Lungenheilanstalt einmal Studios, Wohnungen und Ateliers werden sollen. Im Oktober ist Baubeginn. Drei Gebäuden des Areals, am Waldrand gelegen, soll behutsam neues Leben eingehaucht werden. 6200 qm Nutzfläche gilt es (so viel wie notwendig, aber auch so wenig wie möglich) zu renovieren. Zitate aus vergangenen Zeiten der Heilstätten sollen erhalten bleiben – wie zum Beispiel die Wand- und Bodenfliesen von Villeroy & Boch, deren Glanz hier und da unter Staub und abgefallenem Putz zum Vorschein kommt…
Die Beelitzer Heilstätten haben eine lange Geschichte. Zwischen 1898 und 1930 von der Landesversicherungsanstalt vor den Toren Berlins errichtet, waren sie mit 60 Gebäuden auf rund 200 Hektar der erste Krankenhauskomplex, der durch die spezielle bauliche Umsetzung in Kombination mit dem anliegenden Waldgebiet die notwendigen klimatischen Voraussetzungen für die Versorgung von Tuberkulose-Patienten ermöglichte. Durch die einzigartige Anordnung des Ensembles entstand ein Architekturdenkmal, das in vielen Abschnitten durch jahrelangen Leerstand und Vandalismus zu verfallen droht.Gestern war nun die letzte Möglichkeit, die leer stehenden Gebäude zu erkunden. Etwas gruselig war das schon. Spinnweben, blätternder Putz, zerbrochene Fensterscheiben, verlassene Gänge und Treppenhäuser, ab und zu drohte Einsturzgefahr und rot-weißes Flatterband sperrte bestimmte Bereiche ab. Doch die ehemalige Schönheit der Häuser war ebenfalls zu sehen: Große Terrassen mit Freitreppen in den verwilderten Garten, Balkone mit Säulen und korinthischen Kapitellen, schmiedeeiserne Geländer in imposanten Treppenhäusern, Flügeltüren und schöne Fenster.Überall bröselt und bröckelt Putz, Lack oder Latexfarbe ab. Viel Arbeit kommt auf die Macher des Bauprojektes zu. Aber wie gut, dass sich jemand gefunden hat, der sich des 44.000 qm großen Grundstückes annimmt und die einstige Wäscherei, die Küche und den Pavillon der Heilstätten aus dem Dornröschenschlaf weckt...Alle Informationen zum Bau-Projekt »Refugium Beelitz« findet Ihr hier. Die Geschichte der Beelitzer Heilstätten könnt Ihr hier nachlesen&hellip
Das Leben ist zu kurz, um Brötchen und Brot vom Discounter oder in der Mittagspause abgepackte Sandwiches aus dem Kühlregal der Supermärkte zu essen. Nichts schmeckt besser als ein frisch gebackener Laib Brot, lecker duftend und noch warm, direkt aus der Backstube und mit den besten Zutaten nach traditioneller Rezeptur hergestellt. Im Urlaub fiel es mir auch gerade wieder auf. Richtig gutes Brot können eigentlich nur die Westeuropäer…
Eine meiner liebsten Bäckereien ist »Zeit für Brot« in der Alten Schönhauser Straße in Berlin-Mitte. Dort wird täglich frisch (und mit Liebe) gebacken. Ihr könnt beim Kaffee trinken den Bäckern hinter der Glasscheibe zusehen, wie sie den Teig bearbeiten und die leckersten Backwaren herstellen. Verwendet werden nur die besten Zutaten aus 100% biologischem Anbau. Auf Zusatzstoffe wird verzichtet. In den Regalen liegen wenig später die herzhaften Roggenbrote, rustikale Baguettes, Pains Partisans oder Vollkornbrote. Die dick und gesund belegten Stullen (auch vegan) in der Vitrine sehen nicht nur toll aus – sie schmecken auch so. Genau wie die saftigen Rosinenknoten, Zimtschnecken, Schokoladenbrötchen und Blechkuchen.
Den Kaffe im weißen Becher mit dem schwarzen Logo hole ich mir machmal, wenn ich auf der »Stadtalm« bin. Herrlich. Bei »Zeit für Brot« könnt Ihr aber auch wunderbar sitzen und relaxen. Ein modernes und sehr gemütliches Interior lädt zum Bleiben ein. 2012 wurde »Zeit für Brot« sogar mit dem Oscar der Bäckereibranche, dem »Marktkieker«, ausgezeichnet. Geht mal hin und nehmt Euch ein bisschen Zeit – für Brot. Schön.
Zeit für Brot, Alte Schönhauser Straße 4, 10119 Berlin, Fon 030. 280 467 80Mo-Fr 7:30 bis 20.00 Uhr, Sa 8.00 bis 20.00 Uhr, So 8.00 bis 18.00 Uhr
»Zeit für Brot« gibt's auch in Frankfurt. Oeder Weg 15, 60318 Frankfurt, Fon: 069. 569 981 50Mo-Fr 7.00 bis 20.00 Uhr, Sa 8.00 bis 19.00 Uhr, So 8.00 bis 8.00 Uhr&hellip
Das Stue – Eine zierliche, kupferfarbene Schrift auf der historischen Fassade der ehemaligen dänischen Botschaft verrät dezent, was sich hinter dem großen Eingangsportal verbirgt. Könnte man die Zeit zurück drehen, würden Diplomaten und Botschaftsangestellte die große, mit Travertin und Granit verkleidete Halle betreten, die seitlichen Treppenaufgänge zu den Räumen der Botschaft empor schreiten und vom Balkon hinunter grüßen. Aber das ist lange her. 1978 verkaufte Dänemark das Gebäude, das Ende der 1930er Jahre von dem KaDeWe-Architekten Johann Emil Schaust erbaut wurde.
Seit Dezember 2012 kommen Gäste aus aller Welt in die Drakestraße 1 in Berlin-Tiergarten, um im Luxus Boutique-Hotel im Botschaftsviertel am Rande des Tiergartens zu übernachten. Ruhig und grün gelegen ist das Stue. Aus den Fenstern fällt der Blick direkt in den Berliner Zoo und in das satte Grün des Tiergartens. Man hat fast das Gefühl, der Park sei der private Garten, der sich an das Wohnzimmer anschließt – »Wohnzimmer« ist das dänische Wort für «Stue« und bringt wunderbar zum Ausdruck, wie wohl sich die Gäste im Stue fühlen können.
Wir waren für eine Nacht Gäste in diesem außergewöhnlichen Hotel. Ich wusste schon lange von dem modernen Interior-Design, das von Patricia Urquiola konzipiert und perfekt mit dem historischen Gebäude kombiniert wurde. Von den vielen Kunst-Objekten, der bekannten Bar mit Panorama-Fenster zum Zoo, den hoch gelobten Restaurants und der intimen Atmosphäre des Hauses. Schwärmende Berichte in den Medien und Freunde, die bereits Tapas bei dem Sterne-Koch Paco Pérez gegessen haben, machten mich neugierig auf die Nacht im Stue.
Ich möchte eins vorweg nehmen. Es war ein wundervoller Urlaubsabend/morgen in der eigenen Stadt. Das Hotel hat alle meine Erwartungen erfüllt und sogar übertroffen. Ich liebe Design, Kunst und Architektur. Und alte Gemäuer, die eine Geschichte erzählen. Hotels üben auf mich eine besondere Faszination aus. Die 16 Stunden im Stue waren super schön.
In der Eingangshalle begrüßt uns das berühmte Krokodil von Quentin Garel, das hungrig sein Maul aufsperrt, als ob es uns schon erwartet hätte. In der Bar und im Hof-Garten sitzen bereits Gäste und trinken einen Aperitif. Das Hotel strahlt große Ruhe und Eleganz aus. Wer mag, kann es sich in einen der grandiosen »Bohemian Chairs« bequem machen oder in einer der Sofaecken Platz nehmen. Es gibt eine Vielzahl öffentlicher Räume mit Rückzugsmöglichkeiten. Für Gäste, die Wert auf Privatsphäre legen, gibt es sogar einen Private Dining Bereich. Mir fallen die warmen Farben auf, schöne Stoffe und Teppiche, Kupfer hier und da. Modernes Mobiliar in hochherrschaftlichem Ambiente. Alles gekonnt aufeinander abgestimmt. Schwarz-Weiß-Fotografien aus der Sammlung von einem der Hotelbesitzer schmücken die Wände in Fluren und Zimmern, die originellen Draht-Giraffe und Gorillas der Künstlerin Benedetta Mori nehmen Bezug zum benachbarten Zoo. Auf den Treppenabsätzen des ehemaligen Botschaftsgebäudes laden weitere Sitzecken zum Schmökern in Bildbänden des Taschen-Verlags ein. Eine Bibliothek auf mehreren Etagen – geniale Idee. Es gibt viel zu entdecken im Stue. Der Spa-Bereich ist einfach wunderbar. Pool und Sauna eine architektonische Meisterleistung. Auf meinen Fotos könnt Ihr sehen, was sich die Architekten (Büro Axthelm, Potsdam) für den relativ kleinen Raum ausgedacht haben...
Unser schönes Zimmer mit dem offen gestalteten Badezimmer und dem Porzellan-Kakadu als Wandhaken, der Bar-Besuch nach einem langen Spaziergang im Tiergarten, Schwimmen im Pool und das leckere Frühstück am nächsten Morgen – nun schon wieder Erinnerungen. Zum Speisen kommen wir mal gerne ein anderes Mal in das »Wohnzimmer«.
Das Stue, Luxus Boutique-Hotel, Drakestraße 1, 10787 Berlin-Tiergarten
Vielen Dank an Gregor Schatz, Marketing Manager des des Hotels, für die nette Einladung&hellip
Jeder, der schon einmal am S-Bahnhof Lichterfelde-West ein- oder ausgestiegen ist, kennt den Blumenstand im zugigen Durchgang zu den Gleisen. Dort sitzt sie täglich, ob es stürmt oder schneit, bei Eiseskälte oder drückender Hitze – die vietnamesische Blumenfrau, deren Namen ich leider nicht verstanden habe. Sie ist faszinierend. Lächelnd in ihre Arbeit versunken, bindet sie Blumensträuße, grüßt die an ihr vorbei hetzenden Passanten, verkauft bunte Blumen mit einer Gelassenheit, die mich jedes Mal an den Buddha erinnert, der in der Lage ist, mitten auf der Straßenkreuzung zu meditieren, egal was um ihn herum passiert.
Endlich habe ich sie angesprochen und erfahren, dass sie seit neun Jahren an diesem Ort Blumen verkauft. Eine harte Arbeit. Jeden Morgen und jeden Abend muss sie alle Kübel und Blumen über 40 Stufen treppauf und treppab zu einer in der Nähe liegenden Garage bringen. Außer Sonntag. Sie arbeitet täglich 12 Stunden, das ganze Jahr über – außer im Dezember und Januar. Ihr Rücken und die Schultern würden schmerzen, die Handgelenke ebenfalls, sagt sie. »Zu viel Arbeit, viele Stufen, 9 Jahre» – Das Lächeln verschwindet nur kurz während sie erzählt. Dann führte sie mich auf die Rückseite des Bahnhofs und zeigte mir, wo sie die Ware nachher wieder hinbringen muss. Für die Fotos zog sie sich schnell einen Ringelpulli über, nahm sich einige Stiele Gerbera, band einen Blumenstrauß und lächelte. Wie immer. Bewundernswert&hellip
Frische Blumen direkt von der Wiese auf den Tisch. So mag ich's am liebsten, auch oder besonders im Urlaub. Oberbayerische Wilde Möhren im Sixties Look schmücken zur Zeit unser Wohnzimmer. Sie blühen weiß und fein, sehen ‘einfach’ schön aus. Besonders in der hellgrünen Vintage-Vase.
Die Wilden Möhren gelten als ‘Eltern’ unserer Karotte. Sie gehört zu den Doldenblütlern. Ihre Speicherwurzel ist bleich und nicht essbar. Die zweijährigen, krautigen Pflanzen wachsen auf Wiesen oder am Wegesrand. Dort habe ich sie gestern gepflückt und nun stehen sie hier auf dem Tisch. Keep it simple.
Die Wand hinter der alten Musiktruhe von Grundig ist mit Hardwick White, No 5, von Farrow & Ball gestrichen. Ein Neutralton, der je nach Lichteinfall gräulich oder grünlich erscheint. Einer meiner liebsten Farben für Wohnräume&hellip
Liebe Urlaubsgrüße aus Bella Italia! Früher habe ich Postkarten geschrieben, heute setze ich mich abends mit einem Glas Vino an den Computer und verfasse einen Blog-Beitrag für Euch. Ich schicke Euch den Duft von Feigenblättern, Lavendel und Rosmarin, das silbrige Glitzern der Olivenbäume, den Sound von zirpenden Grillen – das italienische Urlaubsgefühl…
Nicht weit entfernt von Verona, inmitten von Rebstöcken des Custoza-Weißweins, liegt das Relais Corte Guastalla von Orietta und Franco. Einer der schönsten Unterkünfte, in denen ich je war. Ein wundervolles Bed & Breakfast-Hotel, eine Oase, ein Ort der Entspannung. Vor zwei Jahren waren wir auf der Durchreise schon einmal hier. (siehe Beitrag, Oktober 2012) Eines stand fest – wir wollten noch einmal wieder kommen.
Orietta und Franco riefen im letzten Jahr zu einem Instagram-Wettbewerb auf Facebook auf. Das schönste Foto möge gewinnen und der oder dem glücklichen Fotografen 2 Nächte im neu gebauten Private-Spa-Room bescheren. Was für ein großes Glück – mein Foto gewann. Wir haben drei Übernachtungen daraus gemacht und sind mit Kindern hier. Und wie schön es im ‘Guastalla’ ist, könnt Ihr auf den Fotos sehen. Das Landgut aus dem 15. Jahrhundert wurde aufwendig und sorgsam saniert, 11 schöne Zimmer und großzügige Aufenthaltsräume, eine Bar und ein Frühstücksraum für die Gäste, sind entstanden. Das Frühstück ist ganz besonders lecker und liebevoll zubereitet: Obst und Beeren aller Farben in Silberschüsseln, selbst gebackene Kuchen, italienischer Käse, frisch gepresster Orangensaft, Prosecco im Eiskübel... bei Sonnenschein serviert unter einem großen Baum im Garten.
Unser (Gewinner)Zimmer ist mit einer Dusche ausgestattet, die man in ein Dampfbad mit Aroma- oder Farbtherapie verwandeln und mit Musik aus dem iPod über Bluetooth beschallen kann. Ein gelber Hocker ‘La Bohème’ von Philippe Starck/Kartell lädt zum Relaxen während des ‘Spa-Besuchs’ ein. Im Zimmer ist jedes Detail, die Möbel, die Leuchten, die Deckenkonstruktion mit den rustikalen Holzbohlen und selbst grau lackierten Eisenträger sehr stimmig und wohl durchdacht. Gemütlich, luxuriös und modern. Einfach wunderschön... Vielen Dank, Orietta und Franco!
Relais Corte Guastalla, Via Guastalla Vecchia 11, 37060 Sona - Verona (Italy), Tel: 0039 045 609561&hellip
Die Bread & Butter geht heute zu Ende. Es war eine bunte, große Sommer-Party. Vom genialen Lunapark habe ich schon im letzten Beitrag beichtet und Euch versprochen, noch Fotos von den ‘Areas’ in den Hangars zu zeigen.
Die Eingangshalle des ehemaligen Flughafens erstrahlte in Grün-Gelb, die Brand-Bibles zogen auf den Kofferbändern ihre Kreise und die Hostessen in ihren hübschen Kleidern im Brasilien-Style reichten die Taschen (Bags of Ethics) mit Info-Material vom Band herunter. Eine schöne Begrüßung. Dann folgten zwei Stunden voller Eindrücke. Life-Tattooing hinter Glas, Print your own ‘Codello'-Bandana, Mode in Obstkisten beim 'Gang'-Shop, türkise Gummistiefel in riesigen Regalen von 'Aigle', Vintage-Denim-Kreationen der sympathischen 'Lizzie Kroeze', Kronleuchter über dem Stand von 'Cream', tolle Fahrräder von 'Le Vélo’ oder das neue Label CR7: Underwear und Socken by Christano Ronaldo. Sexy.
Die Stimmung in den Hallen hätte besser nicht sein können. Eine Kombination aus Spaß, Kreativität und ernstem Business. Gute Musik, leckere Drinks, lockere Atmosphäre, aber auch angestrengte Gesichter. Es war so heiß in den Hangars. Fast wie in Brasilien&hellip&hellip
Eine kleine 25qm-Oase mitten in der Stadt. Ganz weit oben auf dem Dach eines Hinterhauses – die Stadtalm. Hier werde ich nun bald arbeiten. Schön ruhig ist es hier. Kuhglocken gibt es keine. Dafür Weitsicht und einen freien Blick auf meinen Liebling, den Fernsehturm. Es war ein langer Weg bis hier oben alles so (schön) war. Ein Zimmer mit Bad und ein enger, dunkler Dachboden oben drüber – Das war einmal. Decken, Wände, Zargen, Leitungen und Rohre mussten raus, ein Konzept her. Meine, unsere liebste Beschäftigung. Was kann man aus 25 Quadratmetern Grundfläche machen? Wie lässt sich dieser Raum optimieren und gestalten? Ich habe in den letzten Monaten viele Fotos gemacht und die Baustelle begleitet. Das Vorher-Nachher-Feature kommt, wenn die Leiter und das fehlende Geländer installiert sind. Heute gibt's schon mal einen ersten Blick ins Mini-Loft. Sechs Meter sind es bis zur Decke. Die Backsteine des Dachbodens haben wir offen gelassen, nicht verputzt. Die über 100 Jahre alten Deckenbalken sind frei gelegt und die zwischen den Geschossen entfernt worden. Ein lichter, hoher Raum ist erstanden. Durch die vielen neuen Fenster im Dach lassen sich die Wolken am Himmel zählen.
An der Backsteinwand leuchtet seit letzter Woche ein Neon-Schriftzug. Die Idee dafür lieferte das Lichtobjekt an der Betonwand des benachbarten Café Oliv. Bei der Recherche im Internet bin ich auf die Berliner Firma NeonBär in der Kollwitzstraße gestoßen. Perfekt. Die Schriftart, die Farbe des Neons und die Größe der Buchstaben kann man individuell bestimmen. Letztere werden einzeln geliefert und müssen dann nur noch an der Wand befestigt werden. Das dauert etwa eine Stunde. Die Leuchtschrift ist dimmbar, ein Trafo mit dabei. Das Kabel wird mit einem Stecker geliefert, kann aber auch direkt an einen Stromauslass angeschlossen und per Lichtschalter bedient werden. Tagsüber leuchtet die »Stadtalm« als illuminiertes Kunstwerk von der Wand, abends ersetzt sie die Deckenlampe. Cool.
Alle Infos zu NeonBär findet Ihr hier. Ralph Gärner und sein Team setzen Eure Ideen gerne um. Leuchtschriften können auch problemlos verschickt werden.
NeonBär, Kollwitzstraße 48, 10405 Berlin, Telefon: 030-44 03 12 4&hellip
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