Die Farben der Kykladen – Spätsommer auf den griechischen Inseln Paros & Antiparos
Nur sieben Minuten benötigt die Autofähre, um von Pounta auf der Kykladen-Insel Paros zu der kleinen vorgelagerten Insel Antiparos zu fahren – unsere Lieblingsstrecke während des vergangenen Griechenlandaufenthalts. Mit dem Betreten des Schiffes kommt sofort Urlaubsstimmung auf. Dieses Gefühl, der Fahrtwind, die salzige Luft, das kristallklare und türkisfarbene Wasser, die hübschen weißen Häuser und Kirchen mit blauen Kuppeln, die unzähligen Sundowner an den schönsten Plätzen der Insel(n) und das leckere griechische Essen – Noch ist alles ganz präsent. Wir sind erst seit wenigen Tagen zurück in Berlin.
Freunde von uns haben vor drei Jahren ein Haus auf Paros gekauft, das sie auch an Feriengäste (meist Kite-Sportler) vermieten. Nur wenige Gehminuten von der Fährstation nach Antiparos und etwa 400 Meter zum bekannten Kite-Strand der Insel entfernt: Die Beach Lodge Paros. Ein Haus im typischen Stil der Kykladen gebaut, strahlend weiß getüncht und mit blauen Fensterläden versehen. Von den beiden Dachterrassen schaut man bis hinüber nach Antiparos. Wenn es windstill ist, hört man in der Ferne das beruhigende Tuckern der Fähre, die bis spät in der Nacht unterwegs ist.
Es war unsere erste Reise auf die Kykladen. Über Athen flogen wir mit einer Propellermaschine direkt nach Paros. Die Insel besitzt seit drei Jahren einen eigenen kleinen Flughafen. Bisher ist nicht Flugverkehr. Hoffentlich bleibt das so. Die Insel, sowie ihre kleine Schwester Antiparos, gehört zu den Reisezielen in der Ägäis, wo es ein bisschen gemächlicher zugeht. Die Insel(n) sind dünn besiedelt, es gibt keine Bettenburgen und der einheitliche Baustil der höchstens zweistöckigen Häuser sorgt für ein schönes Erscheinungsbild der Dörfer und kleinen Städte am Meer und in den Hügeln. Die Kirchen und Klöster haben blaue Kuppeln (wie es sich für unsere Vorstellung von einer griechischen Insel gehört), das Meer ist unverschämt türkisblau und so klar, dass man metertief bis zum Grund hinunter schauen kann. Die Strände und Buchten der beiden Inseln könnten schöner und vielfältiger nicht sein. Mal sind es hohe Felsen, die einsame Buchten umgeben, mal breite Sandstrände, die zum Baden einladen. Oder zum Kiten.
Bei Wind verwandelt sich der Himmel von Pounta in ein farbenfrohes Kiteschirm-Meer. Und Wind gibt's hier fast täglich. Deshalb kommen Kiter aus aller Welt nach Paros. Sie wohnen gerne in der Beach Lodge unserer Freunde, die sich nur wenige Meter von der Kitestation befindet. Wir buchten uns ebenfalls für 2 Wochen dort ein. Wir sind zwar keine Kitesportler, genossen aber trotzdem das Haus, die Nähe zum Strand und vor allem zur Fährstation nach Antiparos.
Die kleine Insel war unser Ferienmittelpunkt. Dort gingen wir gleich am ersten Abend essen. Dabei blieb es nicht. Wir fuhren zum Schwimmen an den Sifneikos Beach, saßen zum Sundowner in der Bar Deseo nebenan, freuten uns auf die milden Abende in den Gassen von Antiparos Town (Mein Lieblingsladen: Der Concept Store morethanthis) und buchten sogar eine Bootstour, die von einem dort ansässigen Familienbetrieb angeboten wird. Captain Ben, das sind Vater, Mutter, Söhne, Onkel, Tante, Neffen, die sich abwechseln und damit jeden Tag eine Fahrt rund um die Inseln anbieten. Sie fahren in entlegene Buchten zum Schnorcheln und Klippenspringen, bekochen ihre Gäste und schenken Wein und Ouzo aus. Die Stimmung auf dem Boot wird von Stunde zu Stunde ausgelassener und zum Schluss sogar zu Mamma Mia-Songs getanzt. Die bunten Fähnchen des Schiffes wehen im Wind dazu. Unsere (großen) Kinder hatten ihren Spaß, wir (Alten) auch.
Ein Mietauto lohnte sich auf jeden Fall. An einem Tag nahmen wir unseren kleinen Panda mit auf die Fähre und entdeckten Antiparos für uns. Es gibt dort eigentlich nur zwei Straßen. Könnte man auch mit dem Fahrrad erkunden. Wir waren im Urlaubsmodus und fuhren lieber gemütlich von Bucht zu Bucht. Auch auf Paros waren wir unterwegs. Drios, Aliki, Parikia, Lefkes und Kostos in den Bergen und das wunderschöne Nauosa sind nur einige Orte, die sich lohnen, besucht zu werden. Meist fuhren wir gegen Abend zu einem der vielen Strände, um dann in einem der Hafenstädtchen zu Abend zu essen. Einen der schönsten Plätze für den Sundowner war das Come Back in Naousa, die Taverna Laris am Irini Beach in der Nähe von Pounta und wie bereits erwähnt die Bar Sunset Deseo auf Antiparos. Auf unserer Dachterrasse schmeckte das Mythos (Bier) allerdings auch richtig gut... Was für eine schöne Reise.