Architektur & Apfelblüte in Südtirol – Seehotel Ambach
Presseaufenthalt | Wenn in Südtirol die Apfelbäume blühen und ihren betörenden Duft im norditalienischen Paradies verströmen, dann ist endlich der Frühling angekommen. Viele Hotels öffnen die Türen nach der Winterpause zur neuen Saison und begrüßen ihre Gäste mit neuem Schwung und großer Gastfreundlichkeit.
Unsere Familie liebt Südtirol. So sehr, dass sogar zwei unserer Kinder an der Uni Bozen studier(t)en. Wir nutzen daher jede Möglichkeit, einen Besuch mit einem Kurzurlaub zu verbinden. Rund um Bozen und Meran gibt es die tollsten Unterkünfte in schönster Natur und Lage. Der Südtiroler Wein schmeckt genauso gut wie das köstliche Essen, das hier auf die Tische kommt.
Kurz vor Ostern verbrachten wir vier Tage in Südtirol. Zwei Übernachtungen im Seehotel Ambach direkt am Kalterer See und anschließend zwei Nächte im Gasthaus Reichhalter in Lana. Zwei unglaublich schöne Hotels, die unterschiedlicher nicht sein könnten. Das Seehotel erbaut 1973, das Haus am Dorfplatz im Jahr 1477. Letzteres stelle ich im nächsten Beitrag vor.
Am Nordostufer des Kalterer Sees, inmitten von Weinbergen, liegt das Seehotel Ambach direkt am Wasser. Ein Lakeside Hotel, eine architektonisches Juwel, ein Ort, an dem ab der ersten Minute reinstes Urlaubsgefühl eintritt. Erbaut 1973 nach den Plänen des Architekten Othmar Barth (1927-2010) für Anna Ambach (1926-2014), die das Hotel anschließend 40 Jahre führte, fügt sich das Gebäude gekonnt in die Landschaft. Dem Architekten, der als Vorreiter der Südtiroler Moderne gilt, gelang es, ein Bauwerk zu erschaffen, das bis in die Gegenwart hinein (neben den Urlaubsgästen) ein Anlaufpunkt für zahlreiche Architektur-Exkursionen geblieben ist. Architekten und Studenten aus aller Welt kommen nach Kaltern, um sich Othmar Barth Architektur anzuschauen – Bauen in Verbindung mit der Natur und dem Design.
Anna Ambach verehrte den Architekten, der bald zu einem guten Freund wurde. Nicht zuletzt weil das Hotelprojekt bereits das zweite Bauvorhaben war, das von Othmar Barth für sie durchgeführt wurde. Der Bade- und Restaurantbetrieb Gretl am See, nur wenige Gehminuten vom Hotel entfernt, gehört ebenfalls bis heute der Familie.
Anna verließ sich voll und ganz auf den Stil des Baumeisters. Sogar einige Möbel des Hotels durfte er entwerfen. Da Anna in den folgenden vier Jahrzehnten fast nichts am und im Haus veränderte, und wenn, immer den Rat Othmars befolgte, vererbte sie ihrem Neffen Klaus Maran 2014 schließlich eine architektonische Perle. Ein Original mit einzigartigem Baukörper und schönsten Möbeln aus den Seventies.
Klaus Maran führt das Seehotel Ambach heute zusammen mit seiner Frau Manuela. Beim Gespräch in der Lounge des Hauses, plaudert er ein wenig aus dem Nähkästchen. So hätte seine Tante das Hotel 40 Jahre lang ohne Betreiberlizenz geführt. Heute eine Unmöglichkeit. Anna bewohnte bis zu ihrem Tod im Jahr 2014 die Suite 1973 im ersten Stock des Hotels. Dass das Hotel quasi im Original erhalten blieb, verdanke man im Grunde der Tatsache, dass Anna ein wenig geizig war, verrät Klaus Maran und lächelt dabei. In der heutigen mit Sofas und Sesseln (Design Patricia Urquiola) eingerichteten Lounge, standen früher nur vier Holztische mit Stühlen. Es ging eher spartanisch zu. Die Gäste liebten das Hotel trotzdem, kamen immer wieder und verbrachten herrliche Zeiten am Kalterer See.
So auch heute. Die insgesamt 34 Zimmer und die Suite 1973 sind fast immer ausgebucht. Nicht nur, weil Klaus Maran nach dem Tode Annas das Hotel gründlich aber behutsam (unter der Leitung des Architekten Walter Angonese) sanieren, Möbel restaurieren und neue Stücke anschaffen ließ und das Hotel auf dem »neuesten Stand« brachte, sondern weil dem Seehotel Ambach ein guter Geist innewohnt. Ist es Anna, deren Seele noch im Haus am See herumgeistert oder einfach nur die herzliche Gastfreundschaft, das hilfsbereite Personal und die ausgezeichnete Lage am Wasser, die den Gästen Erholung und Entspannung von der ersten Minute an zukommen lassen?
Ins Schwärmen gerät, wer sich für Architektur begeistern kann und gutes Design liebt. Wer in einem Hotelzimmer mit Seeblick wohnen, auf einer Hotel-Terrasse am Wasser einen Aperitivo trinken und sich im Restaurant mit gutem Essen und süffigen Wein verwöhnen lassen möchte. Wer gerne in einem 20 Meter langen Pool seine Bahnen ziehen und gleichzeitig Berge und See im Blick haben möchte. Oder wer gerne sauniert, Yoga macht, Tretboot fährt, einen guten Kaffee trinkt oder Ausflüge in die bezaubernden Städte Südtirols macht. Wir schwärmen immer noch.
Seehotel Ambach, Klughammer 3, 39052 Kaltern, Italien, Tel:+39 0471 96 00 98
Das Seehotel Ambach bei Nacht. Ähnelt es nicht einem vor Anker liegenden Kreuzfahrtschiff, auf dem gerade das Captain's Dinner im vollen Gange ist?