Spaziergang über den Südwestkirchhof
Ein Spaziergang über den Südwestkirchhof Stahndsorf nahe Berlin… Etwa 200 Hektar Bauernwald, der von nur wenigen Alleen, Reihen und Rondellen durchbrochen wird, sattgrüne, bemooste Wege im waldigen Areal, die unsere Schritte bei jedem Tritt verschlucken, verwilderte Wege, Grabsteine und Urnen, die schief aus dem Buchenlaub herausschauen, Ruhe, Frieden und alte Familiengräber mit den schönsten Bildhauerarbeiten. Kein Friedhof, wie man ihn kennt, sondern ein verwunschener Ort, der über mehr als ein Jahrhundert existiert und dessen Geschichte 1850 begann, als Berlins Einwohnerzahl in die Höhe sprang und die innerstädtischen Friedhöfe nicht mehr ausreichten. Grundstücke vor den Toren der Stadt wurden gekauft, beplant und letztlich nur eines davon vom Gartenoberingenieur Louis Meyer als Friedhof konzeptioniert.
Architekten und Bildhauer wie Franz Seeck, Max Taut oder Alfred Grenander waren an der Gestaltung beteiligt, 1909 wurde der Waldfriedhof eröffnet. Kulturgeschichtliche Geltung erlangte der Südwestkirchhof durch die dort bestatteten Persönlichkeiten wie Heinrich Zille, Lovis Corinth, Theodor Fontane, Louis Ullstein oder die Familien v. Siemens, Reichelt, Langenscheidt und viele andere. Damals gab es sogar eine S-Bahn, die direkt von Berlin Halensee und Zehlendorf nach Stahnsdorf fuhr.
Die sehr bewegte Geschichte des Südwestkirchhofs bis heute könnt Ihr hier nachlesen. Und hier findet Ihr einen Übersichtsplan, der wunderbar zeigt, wie das Areal aufgeteilt und wer dort begraben ist. Lage und Anfahrt findet Ihr dort ebenfalls.
Südwestkirchhof Stahnsdorf, Bahnhofstr. 2, 14532 Stahnsdorf
Öffnungszeiten: 1. April – 30. September von 7.00 bis 20.00 Uhr
1. – 31. Oktober von 7.00 bis 18.00 Uhr
1. November – 28. Februar von 8.00 bis 17.00 Uhr
1. – 31. März von 7.00 bis 18.00 Uhr