Naama Hofman Light Objects – Studiobesuch in Hohenschönhausen, Berlin
Der Ventilator läuft auf Hochtouren. Die Blätter der Zimmerpflanze wehen während des Interviews mit Designerin Naama Hofman aufgeregt im Wind. Wir sitzen uns gegenüber und versuchen nicht daran zu denken, dass sich über uns das Flachdach des siebenstöckigen Hauses befindet und draußen 35 Grad herrschen. Es ist wirklich besonders heiß heute. Das Studio und die Werkstatt der israelischen Lichtdesignerin Naama Hofman liegen mitten im ehemaligen Sperrgebiet Berlin-Hohenschönhausen. Zu Zeiten der DDR war an dieser Stelle eine Leerfläche in den Stadtplänen eingezeichnet. Wachtürme, Überwachungskameras und bewaffnete Sicherungskräfte sorgten ab 1951 dafür, dass Unbefugte keinen Zutritt erhielten. Wo sich früher der Operativ-Technische Sektor (OTS) befand, der unter anderem für die Herstellung von Abhöranlagen, versteckten Kameras und falschen Pässen verantwortlich war, wird heute kreativ gearbeitet. Die insgesamt 270 Ateliers und Büros der zwei mehrstöckigen Gebäude, die Intelligence Department Studios, sind komplett an Designer, Architekten und andere Kunstschaffende vermietet. Naama Hofman kann aus dem Studiofenster im 7. Stockwerk direkt auf die Gedenkstätte Hohenschönhausen, die frühere Untersuchungshaftanstalt des Ministeriums für Staatssicherheit (MfS), hinunter schauen. Ein geschichtsträchtiger Ort. Darüber der weite blaue Himmel. »Dieses Licht erinnert mich an Tel Aviv«, schwärmt die Designerin. »Dort ist es das ganze Jahr über so schön hell. Ich vermisse das in Berlin. Hier ist es 7 Monate dunkel. Israel hat mein Licht.«&hellip